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Der vergessene Mond Bd II - Zeit des Erwachens (German Edition)

Der vergessene Mond Bd II - Zeit des Erwachens (German Edition)

Titel: Der vergessene Mond Bd II - Zeit des Erwachens (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Tannenbaum
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derUnterwelt Magystras. Doch gestern Nacht hatte er einen Traum, keinen normalen Traum, sondern eine intensive Reise an einen anderen Ort, beängstigend und doch berauschend. „ Der schwarze Turm. “ Die Erinnerung an den seltsamen Ort in seinem Traum, der nach ihm gerufen hatte, ließ ihn nicht los. „ Hat es etwas mit dem Magier zu tun, hat er es ausgelöst? “ Hassem hatte kein Risiko eingehen wollen, seit seinem seltsamen Traumerlebnis war er dem fremden Magier und seinen Begleitern nicht mehr von der Seite gewichen, seine außergewöhnlichen Talente in der Kunst des Beschattens und seine ausgezeichneten Ortskenntnisse der großen Stadt nutzend war er ihnen gefolgt wie ein Schatten, bis ihr Weg ihn zu dem Waffenladen geführt hatte. Es war ihm seltsam vorgekommen, sie kamen den ganzen Weg aus Begos hierher, zusammen mit einem Magier, nur um in einen Waffenladen einzubrechen, die Geschehnisse erschienen immer verwirrender.
    Dann hatte er gedämpfte Schreie aus dem Anwesen des Ladens gehört, das er weiter beschattet hatte und schließlich eine laute Explosion, gefolgt von einem unmenschlichen Schmerzensschrei. Doch damit nicht genug, hatte der Laden direkt danach angefangen zu brennen, in schwarzem Feuer. Hassem hatte seine Augen gerieben, um einen Irrtum auszuschließen, aber die Flammen waren tatsächlich schwarz. Gerade hatte er die ersten Alarmpfeifen der Stadtgarde gehört und war bereit, zu verschwinden, als sich die Tür des Ladens geöffnet hatte.
    Die drohende Ankunft der Stadtgarde verstärkte seinen Wunsch, schnell den Ort des Geschehens zu verlassen, doch ein seltsames Gefühl in seinem Bauch hatte ihn warten und beobachten lassen, was aus der Tür kam. Das Risiko war nicht gering, die Stadtgarde Magystras war zahlreich, gut ausgebildet und brutal. Doch der Anblick seines Bruders, den er nie wieder zusehen geglaubt hatte, entschädigte ihn für das Risiko. „ Was im Namen aller Drachen hast du dort getan? Und wo sind die Fremden und der Magier? “
    Hassem wusste instinktiv, was er tun musste. Das Schicksal hatte seinem Leben eine weitere überraschende Wende gegeben und er würde seinem Wink folgen. Lautlos und katzenartig verfolgte er das ungleiche Paar, das sich zügig von dem in schwarze Flammen gehüllten Waffenladen entfernte.

Wyrmtöter
    M it finsterer Mine sah Perkles auf die verbrannten Ruinen der „Silberaxt“. Er war früher schon in Magystra gewesen und hatte es stets genossen, bei langen Gesprächen mit Meister Borresch gutes Pfeifenkraut zu rauchen. Doch nun war der einst berühmte Waffenladen nicht mehr. Wo sich einst ein prächtiges Anwesen in der Straße der Waffen erhob, sah man nur noch auf verkohlte Überreste.
    Perkles verhielt sich wie stets unauffällig, so wie er es in den Jahrzehnten seines Dienstes für den Kristallturm gewohnt war. Er gab sich als einfacher reisender Söldner, der staunend vor den Ruinen stehen geblieben war und umher gehende Reisende nach der Ursache des Feuers fragte. Doch auch ohne zu fragen kannte er die Ursache bereits, wenn er auch sicher war, dass niemand sonst in der ganzen Stadt die Wahrheit kennen würde.
    Schwarzes Feuer des Karas hatte das Anwesen zerstört, ein dunkles Feuer, so wild und machtvoll, dass es Stein und Holz gleichermaßen verzehren konnte. Borreschs Anwesen war aus massivem Stein gebaut, ein normales Feuer hätte lediglich den Dachstuhl und die Regale verbrannt, aber niemals die Mauern selbst. Und doch stand er nun vor den niedergebrannten Ruinen des Knotenpunktes des Netzwerks der Wächter. Es gab keinen Zweifel, Rakul hatte recht. Die Barriere war durchbrochen und der Vergessene begann, sich zu regen.
    Geübt sammelte er mit einigen unauffälligen aber geschickten Fragen Informationen und stieß schon bald auf interessante Fakten. Man munkelte, dass Fremde zu Gast in dem Haus waren, bevor das Feuer ausbrach. Das hatte offenbar eine der Wachen des Ladenbesitzers, die überlebt hat, der Stadtgarde erzählt. Doch hatten sich so viele verkohlte Leichen in den Ruinen gefunden, dass man davon ausging, dass auch die Gäste dem Unfall zum Opfer gefallen waren.
    „ Unfall! “ Beinahe amüsiert vernahm Perkles die offizielle Version der Stadtgarde, wenn er auch wenig überrascht war. Borresch hatte sich stets unauffällig verhalten und nicht an der Stadtpolitik teilgenommen. Somit gab es keinen Anlass, einen Anschlag zu vermuten. Waffen und Geld hatten sich offensichtlich noch in den Ruinen finden lassen, also schloss man auch

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