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Der vergessene Mond Bd II - Zeit des Erwachens (German Edition)

Der vergessene Mond Bd II - Zeit des Erwachens (German Edition)

Titel: Der vergessene Mond Bd II - Zeit des Erwachens (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Tannenbaum
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Nichts stand Kira neben ihm und legte ihre Hand auf seinem Arm. „ Wie sanft sie doch sein kann. “ Für einen Moment versank Herm verträumt in der erregenden Berührung, bevor ihre Worte ihn zurück in die Realität holten. „Gefahr, schon ganz nah!“
    Mit einem Schlag war Herm hellwach. Ein schneller Blick zu Kira zeigte ihm, dass ihre Besorgnis echt war, er kannte die junge furchtlose Kriegerin nun schon lange genug, um zu wissen, dass sie nicht wegen eines verirrten Wolfes Alarm schlagen würde. So lautlos wie möglich nahm er die fremdartige Hellebarde vom Boden auf, wo er sie noch vor wenigen Minuten abgelegt hatte. Dann begann er, sich zu konzentrieren, seine Gedanken rasten, versuchten noch einmal die Energien zu finden, die ihm in seinem Kampf mit dem grünen Magier zur Seite gestanden hatten. Zu seiner Überraschung bekam er Antwort, schneller als je zuvor. Wie auf Kommandodurchströmte ihn ein Gefühl von Macht und vibrierte durch seinen Körper.
    Der barbarische Schrei hallte in demselben Moment laut durch die Nacht, in dem Kira ihn zur Seite stieß und selbst mit einem langen Satz von ihrem Platz am Fluss wegsprang. Herm erkannte den Schrei sofort, es war der Kampfschrei der Barbaren Valkalls.
    Noch im gleichen Augenblick zischte ein gewaltiger stachelbesetzter Schweif durch die Luft und schlug exakt an der Stelle auf den Boden, wo Herm und Kira noch vor Sekundenbruchteilen gestanden hatte. Der Aufschlag war so gewaltig. dass er die Erde erbeben ließ und einen Berg aus Lehm und Steinen durch die Luft schleuderte. Durch die Erschütterung von den Beinen gerissen landete Herm unsanft auf dem nassen Boden und starrte nun auf einen Anblick, von dem er gehofft hatte, dass er ihn niemals sehen würde. Ein Wyrm war nur wenige Meter vor ihnen aus der Erde gebrochen und hatte seinen Schweif wie eine Keule nach ihnen geschlagen. Obwohl ihnen der gewaltige Jäger den Rücken zuwendete, wurde Herms Herz doch sofort von panischer Angst ergriffen. Das Monster vor ihm war kein junger Eiswurm, wie ihn sein Vater mit seinen Brüdern früher gejagt hatte, um das Vieh und die Dorfbewohner zu schützen, es war ein gewaltiger ausgewachsener Wyrm, wenigstens acht Meter lang, einer der mächtigsten Jäger, den die Welt kannte. Weiße Schuppen umgaben den schlangenartigen Körper des Riesen, der neben seinem stachelbesetzten Schwanz auch sein gewaltiges von mehreren Zahnreihen besetztes Maul todbringend im Kampf einsetzten konnte.
    Im gleichen Moment verlor er die Konzentration und damit die Energie, die ihn eben noch durchflossen hatte, von Panik besessen sprang er auf und versuchte wegzulaufen, doch genauso plötzlich stand Kira wie ausdem Nichts vor ihm. Mit einer sanften aber bestimmten Bewegung drückte sie ihre Hände gegen seine Brust und begann, beruhigende Worte zu sprechen. Es dauerte einen Augenblick, dann wurde aus Verwirrung wieder Klarheit. Verschämt sah er sie für einen Augenblick an, dann griff er sofort wieder seine grünsilbrige Waffe und stellte sich neben Kira, seine Front auf den Rücken des gewaltigen Jägers gerichtet. Weitere Schreie durchdrangen die Dunkelheit und langsam realisierte er, dass die Aufmerksamkeit des tödlichen Jägers nicht auf ihnen lag. Barbarische Klankrieger Valkalls, mit Fellen bekleidet und langen Speeren in der Hand standen dem Ungeheuer gegenüber und zogen seinen Fokus auf sich.
    Herm konnte nicht anders, als den Mut der Männer zu bewundern. Trotz seiner Abscheu für die Mörder seiner Familie starrte er wie gebannt auf die fünf Krieger, die mit ihren Speeren nach dem Wyrm stachen und ihn auf diese Wiese zu reizen versuchten. „ Narren, flieht solange ihr noch könnt. Ihr werdet einen Wyrm nicht mit hölzernen Speeren erlegen können. “ Herm wusste aus Marteks Lehrstunden über Jäger, dass die Schuppen ausgewachsener Wyrms hart wie Stein waren, Pfeile und Speere aus Holz konnten sie nicht durchdringen. Stand man einem Wyrm gegenüber, hatte man besser einen Magier in seiner Gruppe, oder man starb. „ Einen Magier… “
    Ein beklemmendes Gefühl machte sich in ihm breit. Er wusste, dass er würde helfen können, aber sollte er es auch tun? Die Berserker Valkalls hatten seine Heimat zerstört, verdienten sie nicht alle den Tod? Er überlegte nur für einen kurzen Moment, dann begann er wieder, sich auf seine Energien zu konzentrieren.
    „Sieh, dort“ Kiras Stimme war leise, ihre Worte nur für ihn bestimmt. Ihrem Blick folgend sah Herm nunauch, wie sich drei

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