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Der vergessene Mond Bd II - Zeit des Erwachens (German Edition)

Der vergessene Mond Bd II - Zeit des Erwachens (German Edition)

Titel: Der vergessene Mond Bd II - Zeit des Erwachens (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Tannenbaum
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einen Raub aus und erklärte das Feuer zu einem Unfall.
    Wer der Stadtgarde von der schwarzen Farbe des Feuers erzählte, wurde als betrunken ignoriert, schließlich war an jenem Tag Midsommerfest gewesen und Wein und Bier in Massen geflossen. Mit einer passablen Beschreibung des überlebenden Wachmannes ging der großgewachsene Krieger schließlich zum Hafenviertel und begann, die Kneipen abzusuchen. Es dauerte weniger als drei Stunden, bis seine Suche schließlich belohnt wurde.
    Perkles erkannte den Mann, der in düsterer Stimmung vor einem halb geleerten Krug Bier in der Ecke der Hafenkneipe saß, sofort. Die dicken, muskelbepackten Arme hielten den Bierkrug fest umschlossen, als wolle er sich an dem Trinkgefäß festhalten, Statur, Haare und seine Kleidung passten genau auf die Beschreibung.
    „Malem?“ Ohne eine Antwort abzuwarten, setzte Perkles sich mit zwei frischen Bierkrügen in der Handan den Tisch des bulligen Wachmanns und schob ihm einen der Krüge zu. Der verdutzte Söldner sah überrascht zu ihm auf und schien kurz zu überlegen, doch dann zuckte er mit seinen muskulösen Schultern und akzeptierte den Humpen. „Habt ihr Arbeit für mich?“ Die Gegenfrage des mittelalten Mannes schien lustlos und ohne viel Hoffnung, offensichtlich stellte er sie mehr aus Langeweile, als das er wirklich Arbeit suchte.
    „Ich bin ein Onkel von Martha und kam, um sie zu besuchen, Mordek ist mein Name, aus Keldur“ Perkles hatte seine Worte gut gewählt, er wusste aus seinen Befragungen am zerstörten Laden, dass Martha noch immer im Dienste Borreschs gestanden hatte. Er hatte seinen Decknamen lange nicht benutzt, niemand würde auf ihn reagieren oder sich an ihn erinnern können. „Ein Onkel, wirklich? Ich wusste nicht, dass sie einen Onkel hatte….Mein Beileid.“ Mit seinen letzten Worten verdunkelte sich Malems Mine wieder, es war offensichtlich, dass er Martha gemocht hatte. „Ich habe sie lange nicht gesehen und jetzt, wo ich sie schließlich besuchen will, passiert so ein Unglück. Furchtbar, dieser Unfall.“ „Unfall? Was für ein Unfall? Jemand soll mir erst mal ein Feuer zeigen, dass Mauern aus Stein niederbrennen kann. Und die Stadtgarde? Die waren schnell darin, seine Waffen und das halb geschmolzene Gold aus seiner Schatztruhe sicherzustellen. Der Rest interessierte sie überhaupt nicht.“
    Perkles bemerkte zufrieden, wie der Söldner sich in Rage redete, er hatte die richtige Strategie gewählt. „Was denn für ein Rest? Ihr meint, es war kein Feuer?“ Malem rutschte nun etwas unruhig auf seinem Stuhl hin und her. „Naja…also…ich war ja nicht da. Ich war am Hafen, um das Feuerwerk zu sehen, aber als ich zurück zum Laden kam, brannten noch die letzten Mauern…und ich sage euch, das Feuer war schwarz wie die Nacht.“ Mit einem kurzen Nicken akzeptierte Perkles dieAusführungen des Wachmanns, er war stets gut darin gewesen, Lügen zu erkennen, und die Augen des Söldners sprachen die Wahrheit.
    „Es heißt, Meister Borresch hatte Gäste an jenem Abend, haben sie auch überlebt?“ Nun sah Malem von seinem Bierkrug auf und starrte Perkles mit zusammengekniffenen Augen an. „Wieso wollt ihr das wissen?“ In Gedanken fluchend trank Perkles einen Schluck aus seinem Humpen, um etwas Zeit zu gewinnen. Er war zu schnell gewesen und Malem doch nicht so betrunken wie er gehofft hatte. Also beschloss er, in die Offensive zu gehen. „Ich mochte Martha sehr gern, und von dem was ich gehört habe war auch Meister Borresch ein anständiger Mann. Wenn also einer seiner Gäste für dieses seltsame Feuer verantwortlich war, will ich das herausfinden und sie bestrafen.“ Das kurze Nicken Malems bestätigte ihn in der Wahl seiner Worte, er hatte ihm aus dem Herzen gesprochen. „Es waren zwei, die am Tag vor dem Midsommerfest da waren. Eine kleine Frau aus Begos, die wohl eine Nachricht überbrachte. Und ein junger Kerl aus dem Norden. Zuerst wollten wir ihn raus werfen, doch dann erkannte Borresch wohl sein Familienwappen und nahm ihn als Gast auf. War schon irgendwie seltsam der Junge, nie und nimmer war der ein Neffe Borreschs, wie er behauptete.“
    Perkles Gedanken rasten „ Eine Botin von Meister Yi. Und ein Mann aus dem Norden, war er auch ein Bote gewesen? “ Ohne sich etwas anmerken zu lassen, führte er das Gespräch ruhig weiter. „Sein Familienwappen, etwas besonderes?“ „Weiß nicht so genau, ein schwarzer Blitz soweit ich mich erinnere, kanns nich mehr genau sagen.“ Mit einem

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