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Der vergessene Mond Bd II - Zeit des Erwachens (German Edition)

Der vergessene Mond Bd II - Zeit des Erwachens (German Edition)

Titel: Der vergessene Mond Bd II - Zeit des Erwachens (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Tannenbaum
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seinen Platz in unserem Klan einzunehmen.“ Hunderte Gedanken rasten durch Herms Kopf. „ Runenleser? Seinen Platz im Klan? “ Seinen Kopf nach oben gerichtet sah er in das ernste Gesicht des Berserkers, der offensichtlich der Anführer der Jagdgruppe war. Er war alt, noch kein Greis wie Martek oder Borresch, aber deutlich älter wie er selbst. Zahlreiche Narben bedeckten seinen freien muskulösen Oberkörper, der nur auf seiner Schulter von einem weißen Fell bedeckt war. Sein langer Bart war wie seine rötlichen Haare zu Zöpfen geflochten, in denen kleine Tafeln aus dunklem Holz eingeflochten waren. Über dem Kopf des Barbaren, der Herm um wenigstens einen Kopf überragte, zeichneten sich die Formen der drei Monde in den Himmel. Jesah, der blaue Mond, zeigte die Hälfte seiner Scheibe am Nachthimmel, während der grüne Jatul neben ihm nur eine schmale Sichel seiner Form preisgab. Zonah, der rote Mond war nur ein wenig voller wie Jesah, doch sah man dass er sich im zunehmenden Zyklus befand. Schon bald würden die roten Magier ihre volle Macht spüren, wenn Zonah voll am Nachthimmel stand. Dann stockte Herm der Atem. Direkt neben dem zunehmenden roten Mond befand sich ein weiterer vierter Mond am Nachthimmel, schwarz und voll ausgefüllt leuchtete er in perfekter Dunkelheit auf Herm herab. Dann legte sich der Mantel der Ohnmacht über ihn, während er Kira weiter fest in seinen Armen umschlossen hielt.
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    Als Herm erwachte, spürte er jeden Muskel und Schmerz traf ihn wie eine Flutwelle. Sein gesamter Körper schien wie von Feuerameisen gebissen, als ob nicht ein einziger Muskel oder Knochen in ihm heil wäre. Langsam öffnete er seine Augen und versuchte, seine Umgebung wahrzunehmen. „ Der schwarze Mond. Kira. Was ist geschehen? “ Er lag auf einem fellbedeckten Bett in einem großen Zelt, in dessen Mitte ein kleines von Steinen gesichertes Feuer glühte. Neben der Feuerstelle hockte eine großgewachsene, wild aussehende Frau mit langen zu Zöpfen geflochtenen Haaren und schien eine Art Tee mit kochendem Wasser an der Feuerstelle aufzubrühen. Ihm gegenüber auf der anderen Seite des Zeltes befand sich ein weiteres Bett, auf dem er schemenhaft eine weitere, kleinere Gestalt sehen konnte. „ Kira! “
    Sofort versuchte er aufzustehen, doch bereits das Vorbeugen seines Oberkörpers sendete derart heftige Wogen des Schmerzes durch ihn, das er mit einem leisen Röcheln zurück auf seinen Rücken fiel. Die fremde Frau, die seine Bewegung offensichtlich bemerkt hatte, kam nun langsam auf ihn zu und hielt ihm eine große Tasse mit dem heißen Tee an seinen Mund, langsam nahm er einige Schlucke des stinkenden Gebräus zu sich. Die Flüssigkeit brannte in seinem Hals wie Feuer, doch schon nach wenigen Augenblicken begann der Sud zu wirken und Herm konnte spüren, wie seine Schmerzen nachließen.
    „Wie geht es ihr. Ist sie am Leben?“ Seine Worte klangen rau und mehr wie ein Röcheln denn wie eine klare Frage, doch die Fremde verstand, was er wissen wollte. „Eure Gefährtin wird leben, Wyrmtöter. Sie ist klein und schwach, doch sie hat einen starken Geist.“Mit diesen Worten flößte sie ihm mehr von der heißen Flüssigkeit ein und schließlich fiel Herm wieder in einen langen Schlaf. „ Sie wird leben. “
    Als er das nächste Mal erwachte, fühlte er sich bereits deutlich besser. Diesmal war es eine andere Frau, die am Feuer hockte und ihn betrachtete, doch der Rest des Zeltes schien unverändert. Ganz vorsichtig und langsam bewegte er seinen Oberkörper und zu seiner Überraschung konnte er sich diesmal ohne größere Schmerzen im Bett aufrichten. Die Frau am Feuer ähnelte ihrer Vorgängerin, doch sie war jünger und achtete offenbar zumindest ein wenig auf ihr Äußeres. Trotz ihrer Größe und einfachen Kleidung aus Fellen und grobem Leder konnte man die Schönheit unter ihrer rauen Schale erkennen. „Wyrmtöter.“ Ihre Anrede wurde von einer respektvollen Verbeugung begleitet, nach deren Ausführung sie ihn erwartungsvoll ansah. „ Und was jetzt? Offenbar halten Sie mich für den Bezwinger des Wyrms. Warum auch nicht? “ Herm wusste, dass er den gigantischen Jäger niemals ohne die Ablenkung durch die Barbaren hätte töten können, doch wenn sie ihn für eine Art Helden hielten, war das vielleicht von Vorteil. Schließlich war es keine Lüge, denn es war tatsächlich seine Magie gewesen, die dem Wyrm den Todesstoß gebracht hatte. Wenn er lebendig zusammen mit Kira aus diesem Lager entkommen

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