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Der vergessene Mond Bd II - Zeit des Erwachens (German Edition)

Der vergessene Mond Bd II - Zeit des Erwachens (German Edition)

Titel: Der vergessene Mond Bd II - Zeit des Erwachens (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Tannenbaum
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wollte, sollte er jeden Vorteil nutzen der möglich war. „Darf ich zu Kira?“ Diesmal verließen klare Worte seine Kehle, ein weiteres Zeichen, dass es ihm deutlich besser ging wie bei seinem letzten Erwachen. Mit einem kurzen Nicken bejahte die valkallische Frau seine Frage und half ihm auf. Erst jetzt realisierte er, dass er nackt unter den Fellen gelegen hatte und begann unfreiwillig zu erröten, als sie die Felle beiseite legte und ihm auf seine Füße half.
    Nach einem kurzen Zögern beschloss er, dass nun nicht die richtige Zeit für Scham war. Die Frau hatte ihn offenbar schon seit Tagen gewaschen und sicherlich alles gesehen, was es an ihm zu sehen gab. Kaum stand er auf seinen Füßen, spürte er das bekannte Tippeln kleiner Füße auf seinem Rücken. Sein kleiner Lebensretter hatte offenbar gut getarnt neben seinem Bett gewartet und nun wieder seine Lieblingsposition auf Herms linker Schulter eingenommen. Für einen Moment wartete er, ob die Valkallin auf die Anwesenheit des Chamäleons reagierte, als aber keinerlei Reaktion von ihrer Seite kam, ging er schließlich von ihr gestützt vorsichtig und mit wackligen Beinen zu dem zweiten Lager, auf dem Kira lag. Das leise und ruhige Atmen der jungen Mönchin, die ebenfalls von Fellen bedeckt war, beruhigte ihn sofort, auch ihre Gesichtsfarbe hatte inzwischen wieder einen gelben Stich bekommen, was er für ein gutes Zeichen hielt. Bevor er irgendetwas sagen konnte, nahm die Valkallische Frau wortlos die Felle von ihr und zeigte ihm Kiras nackten Körper. „Eure Gefährtin hat keine Verletzungen, Wyrmtöter, sie ist lediglich geschwächt und wird schon bald erwachen.“
    Herm erstarrte zur Salzsäule. Er hatte schon früher die nackten Körper von Frauen gesehen, wenn er ihr Lager geteilt hatte, doch das war etwas anderes gewesen. Sie hatten sich ihm bereitwillig gezeigt und wussten, was sie taten. Doch nun starrte er auf Kiras unbedeckte Formen und spüre, wie ihn eine warme Glut erfasste. Er wusste nicht, was ihn mehr erregte, die Tatsache, dass er nun endlich das sah, was er sich im geheimen schon so oft vorgestellt hatte oder das Wissen, das er etwas Verbotenes tat. Wortlos nahm er die Felle aus der Hand der fremden Frau und legte sie – nach einem weiteren kurzen Blick – wieder über Kira. Schlagartig wurde ihm bewusst, dass sich seine Männlichkeit bei ihrem Anblick deutlich geregt hatte, doch dievalkallische Frau schien wenig überrascht und reagierte nicht auf die Veränderung in seinem Unterleib. Verboten oder nicht, er würde Kiras Anblick noch lange in Erinnerung behalten.
    Für einen kurzen Moment überlegte Herm, ob er die Fremde darüber aufklären sollte, dass Kira nicht seine Gefährtin war, doch schließlich entschied er sich dagegen. Wenn die Barbaren ihn deshalb am Leben ließen, weil er den großen Wyrm getötet hatte, so war sie als seine Gefährtin weit sicherer als wenn sie sich als allein umherziehende Reisende zu erkennen geben würde.
    „ Wie weit mag der Respekt wohl gehen, den sie mir entgegen bringen? “ Mit einer Stimme, die er so autoritär wie nur möglich klingen ließ, stellte er schließlich seinen Status bei der fremden Frau auf die Probe. „Kein Mann außer mir darf sie sehen und ich wünsche, mit eurem Anführer zu sprechen.“ Zu seiner Überraschung nickte sie wortlos und zeigte ihm mit einer Handbewegung seine gesäuberte lederne Kleidung, die hinter seinem Bett stand. Auch die Yamasu, sein Waffengurt samt Axt und sein Reiserucksack befanden sich bei seinen Sachen.
    Einen Augenblick lang spürte er die Versuchung, die Hellebarde mit sich zu nehmen, doch dann besann er sich eines besseren. Er war offensichtlich inmitten eines Lagers valkallischer Krieger, da wäre es sicher keine gute Idee, ihren Anführer herauszufordern. Schließlich entschied er sich, lediglich seinen Waffengurt mit Axt zusätzlich zu seiner Kleidung zu tragen und zeigte der valkallischen Frau an, dass er bereit war.
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    Das Lager der Barbaren war kleiner, wie Herm erwartet hatte, nur acht Zelte unterschiedlicher Größe standen auf der kleinen steinernen Ebene am Flussufer. Der Lagerplatz war eine ausgezeichnete Wahl und zeigte Herm, dass die Klankrieger viel Erfahrung im Leben in der kalten Wildnis gesammelt hatten. Die Nähe des Flusses erleichterte die Wasserversorgung und das sanitäre Problem, der steinige Boden würde es Würmern nicht erlauben, sich ihnen unbemerkt zu nähern. Leicht erhöht gegenüber der Umgebung hatten sie aus dem

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