Der vergessene Mond Bd II - Zeit des Erwachens (German Edition)
ihn von ihr und kein Angriff der Kriegerin fällte ihn zu Boden. Schwer atmend blickte er ihr in die Augen und bewegte schließlich seinen Mund direkt zu ihrem, seinen Körper dicht an den ihren gepresst. Er konnte nun ihren rasenden Herzschlag spüren wie auch ihre schnellen kurzen Atemzüge, die sein Gesicht trafen. Mit einer fließenden Bewegung führte er seine Lippen auf die ihren und gab ihr einen langen intensiven Kuss. Warme Wogen der Lust wallten durch seinen Körper, während sich ihre Zungen umspielten und vereinten,seine inzwischen harte Männlichkeit dicht an Kiras Unterleib gedrückt, während er jedes Gefühl für Zeit verlor.
Als Herm schließlich von ihr abließ, fühlte er sich wie betäubt. Er hatte seinen ersten echten Kuss mit vierzehn bekommen und seitdem waren noch einige hinzu gekommen, aber nie war es so intensiv gewesen. Schwer atmend mit schnell schlagendem Herz nahm er schließlich seine Hände von ihrer Hüfte und ging langsam einen kleinen Schritt rückwärts. „ Was habe ich getan? “ Tausend Gedanken schlugen gleichzeitig auf ihn ein, während er verwirrt in ihre immer noch weit aufgerissenen Augen sah, die ihn wie gelähmt ansahen. Dann, ohne jede Vorwarnung, drehte sie sich um und stürmte aus dem Zelt.
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Vorsichtig schlich Hassem durch den dichten Nadelwald, darauf bedacht, sich so lautlos wie nur möglich zu bewegen. Er wusste, dass die Bestie in der Nähe war, nah, schon sehr nah. Drohende Gefahr hatte schon immer dafür gesorgt, dass sich seine Nackenhaare sträubten und im Moment fühlte er sich, als würden sich alle Haare seines Körpers gleichzeitig aufrichten, das seltene Gefühl von Angst machte sich in ihm breit.
Die Spuren waren eindeutig gewesen, ein Horntiger streifte durch den Wald und inzwischen hatte er mit Sicherheit die Fährte Hassems aufgenommen. Fluchend blieb er in geduckter Haltung stehen und zog seine beiden Krummsäbel, die er kurz nach seiner Ankunft in Magystra gestohlen hatte. Der Diebstahl war seine Aufnahmeprüfung in die Sieben Spinnen gewesen und hatte ihn gleichzeitig mit zwei ausgezeichnetenWaffen versorgt. Seitdem wollte er die beiden Scimitar, wie ihre offizielle Bezeichnung war, nicht mehr hergeben.
„ Alleine im Nordwald, was für eine Dummheit. “ Sich auf seine Umgebung konzentrierend fuhr er gedanklich mit seinen Flüchen fort. Er hätte niemals alleine in den Wald gehen dürfen, nicht zu dieser Jahreszeit, in der die großen Jäger und Bestien der Wälder wieder aktiv wurden, um ihre leeren Bäuche zu füllen. Und doch hatte er keine Wahl gehabt, nicht mehr nach seiner Begegnung mit Mordak am Stadttor. Mordak war schon immer sein Feind gewesen, vom ersten Tag an, als er ihn als Gildenbruder der Sieben Spinnen kennen gelernt hatte. Eine seltsame Spannung war augenblicklich zwischen ihnen entstanden und sofort hatten beide gewusst, dass sie sich eines Tages in einem Kampf auf Leben und Tod gegenüber stehen würden. Dann waren einige Jahre vergangen, in denen sie sich so gut wie möglich aus dem Weg gingen, aber ihre Antipathie war unverändert geblieben.
„ Was war das? “ Ein leichtes Rascheln hinter ihm riss ihn schlagartig aus seinen Erinnerungen und sofort fokussierte Hassem sich wieder auf seine Situation. Der Horntiger war nah, daran hatte er keinen Zweifel und damit standen seine Überlebenschancen schlecht. Hassem war ein guter Kämpfer, seine beiden südländischen Krummsäbel aus bestem Stahl waren tödliche Waffen in seinen Händen, doch eine Waldbestie war kein Gegner, dem man sich alleine stellte.
Mit festem Griff hielt er seine Waffen umschlossen und musste einmal mehr an seine Begegnung mit Mordak denken. Hassem war Herm gefolgt, bei dessen Flucht aus Magystra, ihm und seiner Begleiterin, die er zuerst für ein Kind gehalten hatte. Über die Dächer der Stadt war er gelaufen, was sich als schwierig herausgestellthatte, da sein Bruder und seine Begleiterin mit wahnwitzigem Tempo durch die Gassen der Stadt gelaufen waren. Sie waren dann durch das Nordtor aus der Stadt gelangt, zu ihrem Glück wurden die Stadttore während des Midsommerfestes nicht geschlossen. Hassem hatte ihnen einen kleinen Vorsprung gegeben, in dem Wissen, dass er ihren Spuren leicht in der Wildnis würde folgen können, doch zu diesem Zeitpunkt hatte er noch nichts von seinem Verfolger gewusst.
Mordak hatte sich ihm erst zu erkennen gegeben, nachdem Hassem das Stadttor passiert hatte, genau wissend, dass das Verlassen der Stadt ohne Erlaubnis
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