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Der verhängnisvolle Urlaub

Der verhängnisvolle Urlaub

Titel: Der verhängnisvolle Urlaub Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz G. Konsalik
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Reisebüro! Oder man setzt sich selbst telefonisch mit einem Hotel bzw. einer Pension in Verbindung. Das erfordert aber oft vier, fünf und noch mehr Versuche, gerade in der Hauptsaison.
    Dann muß, wie von Karin geplant, eingekauft werden. Auf ihrer Liste standen: drei neue Tageskleider; ein Abendkleid; Schuhe; Shorts; Strandkleidung; eine moderne Sonnenbrille; Parfüm; Filme für den Fotoapparat; zwei Frottiertücher, extra groß; Sonnenöl; Badetasche; Bademantel; Badehaube.
    Die Badesachen mußten neu gekauft werden, weil sich die alten entweder nicht mehr fanden oder unmodern geworden waren. Letzteres traf ganz besonders auf die Badehaube zu, die neuerdings nicht mehr glatt sein durfte, sondern einen aus Gummiteilen angefertigten Blumenschmuck aufweisen mußte.
    Nagellack mußte auch besorgt werden, und zwar einer, der zum frisch erworbenen Bademantel paßte.
    Das Wichtigste war ein neuer Badeanzug. Karin suchte lange nach einem und kaufte dann zur Vorsicht gleich zwei. Sie wählte mit großer Sorgfalt aus – einen Bikini für besondere Fälle und einen normalen, altertümlichen, falls auch der Pastor der Insel zum Strand kommen sollte, um Kühlung im Wasser zu suchen. Mimmi Fabrici stand daneben, hielt den Bikini in der Hand, versuchte vergeblich, sich vorzustellen, was damit bedeckt werden sollte, und gab es dann auf, sich über die moderne Jugend zu wundern. Auf jeden Fall sah sie, daß Karin den Zweck der Reise begriffen hatte und alle Dinge kaufte, die dazu dienlich sein mochten, nicht nur ungebildete, ungehobelte Männer in Aufregung zu versetzen, sondern auch Akademiker und – noch besser – Herren von Adel, falls solche vorhanden sein sollten.
    Eine halbe Woche später war der ersehnte Tag da, an dem Karin reisefertig im Wohnzimmer stand. Sie trug eine hautenge grüne Hose, in der ihr leckerer Hintern geradezu atemberaubend zur Geltung kam, außerdem ein gelbes T-Shirt, gegen das sich auch ihr nicht weniger leckerer Busen durchzusetzen wußte. Ein ebenso gelber Georgetteschal war kühn durch die blonden Locken geschlungen. Die Sandalen waren ein Geflecht aus dünnsten Lederstreifen. Das ganze Mädchen sah rundherum entzückend aus. Vater Fabrici war innerlich voller Stolz darauf, daß er imstande gewesen war, so etwas in die Welt zu setzen, ließ sich aber äußerlich nichts davon anmerken, sondern brummte griesgrämig:
    »Dat kann ja heiter werden.«
    »Was kann heiter werden, Vati?« fragte Karin.
    »De Betrief, den du do auslösen wirst.«
    Mutter Mimmi konnte das nicht mitanhören.
    »Paul!« rief sie. »Sprich ordentlich, wenigstens vor dem Kind! Was heißt, der Betrieb, den sie dort auslösen wird? Was soll sie denn für einen Betrieb auslösen?«
    »Einen wilden.«
    »Im Hotel?«
    »Nicht nur im Hotel. Überall unter den Männern.«
    »Paul«, sagte Mimmi mit Nachdruck, »dieses Kapitel bedarf keiner Erläuterung mehr. Darüber habe ich mit Karin schon gesprochen. Sie weiß, worauf's ankommt.«
    »So? Worauf denn?«
    »Mutti, Vati«, fiel Karin den beiden ins Wort, »darüber könnt ihr streiten, wenn ich weg bin. Sagt mir lieber eure Adresse in Millstadt, damit ich euch erreichen kann, wenn etwas wäre.«
    »Nicht mehr notwendig«, brummte Paul Fabrici zur Überraschung Karins.
    »Wieso nicht?«
    »Wir fahren nicht, wir bleiben hier.«
    »Und euer Urlaub?« rief Karin.
    »Man kann auch zu Hause Urlaub machen.«
    Karin verstummte, sie blickte ihre Mutter fragend an.
    »Ja, mein Kind«, sagte Mimmi daraufhin achselzuckend, »so ist das: Dein Vater hat diesen Beschluß gefaßt und mich heute morgen davon in Kenntnis gesetzt.«
    »Aber warum denn?«
    »Keine Lust mehr, sagt er.«
    »Wegen mir?«
    »Nein«, ließ sich Paul Fabrici vernehmen, und als ihn die beiden Frauen anblickten, fuhr er fort zu lügen, »wegen der Österreicher. Ich habe mir das noch einmal überlegt. Seit die uns bei der Fußballweltmeisterschaft in Argentinien besiegt haben, sind sie ja nicht mehr auszuhalten. Ihr kennt den Terporten. Den traf ich gestern, und er hat mir erzählt, daß sein Schwager gerade aus Innsbruck gekommen ist, wo er drei Wochen Urlaub machte. Und drei Wochen lang hatte er von den Österreichern nichts anderes gehört als dieses verdammte 3 : 2. Nie wieder, sagt er. Und dann soll ich mir das antun? Ich bin doch nicht verrückt!«
    Mutter und Tochter sahen einander an.
    »Da hörst du es«, sagte erstere seufzend.
    Die Zeit wurde knapp.
    »Habt ihr Franz Bescheid gesagt?« fragte Karin.
    Ihr Vater warf

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