Der verhängnisvolle Urlaub
nicht?«
»Nee.«
»Aber …«
»Entweder nimmst du mich mit Geld oder ohne Geld. Mir ist das egal. Nehmen mußt du mich auf alle Fälle. So einfach ist das.«
Ja, so einfach war das, für Karin jedenfalls. Walter blickte sie an und sah, daß es ihr ernst war.
»Darüber reden wir noch später«, gab er sich geschlagen.
Und dann erlag auch er dem Bedürfnis des nochmaligen Auftrumpfens.
»Eines möchte ich aber gleich ein für allemal bestimmt haben …«
»Was?«
»Du beteiligst dich nie mehr an einer Konkurrenz für Schönheitsköniginnen!«
»Nein«, lachte Karin, »nie mehr.«
Ein neues Furioso gegenseitiger Küsse setzte ein. Walter war ein leidenschaftlicher Mann, Karin ein leidenschaftliches Mädchen. Rasch spürte jeder von ihnen, daß ihnen die Küsse nicht mehr genügten.
Aber nein, dachte Karin, das geht ja nicht, mein Fehler ist, daß ich nach Nickeroog mit der Pille ausgesetzt habe. Sie dachte dies, während sie sich an Walter klammerte, und Walter dachte etwas Ähnliches ohne Pille – nämlich: nein, hier nicht, ich muß mich noch gedulden, und wenn's mir noch so schwer fällt.
Plötzlich löste sich Walter von Karin und lauschte.
»Was war das?«
»Was?« fragte Karin.
»Hast du nichts gehört?«
»Nein.«
»Da! Schon wieder!«
Und nun hatte es auch Karin vernommen. An sich selbst. Sie lachte leise.
»Das Knurren meinst du, Walter?«
»Ja. Habt ihr einen Hund? Ist er in der Nähe?«
»Nein. Aber jemand anderer ist in nächster Nähe.«
»Wer?«
»Mein Magen. Er kracht vor Hunger.«
»Du liebe Zeit! Hast du denn noch nichts gegessen?«
»Praktisch keinen Bissen.«
»Warum denn nicht?«
»Die Schuld daran trägst du.«
»Ich?«
»Weil du so lange auf dich hast warten lassen.«
Er nahm sie noch einmal ganz fest in die Arme.
»Liebling«, sagte er, ehe sie sich dem Haus zuwandten, »wenn's danach geht, wirst du in deinem ganzen Leben kein bißchen Hunger mehr verspüren.«
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