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Der Verrat

Der Verrat

Titel: Der Verrat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vince Flynn
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Maxi-Pads, die du immer bei dir hast. Vielleicht kann ich’s aufsaugen, bevor es durch die Boxershorts durchkommt.«
    »Wow … sind wir aber gut aufgelegt heute.«
    »Das kannst du dir sparen«, versetzte Cash und riss am Revers seines Anzugjacketts. »Ich hab diese Scheiße wirklich langsam satt.«
    Seine offenen Worte überraschten Rivera doch einigermaßen. Als verantwortlicher Special Agent war sie nicht nur die Chefin, sondern auch so etwas wie eine Vertrauensperson für ihre Leute.
    »Mit Scheiße … meinst du da mich, deinen Job oder beides?«
    »Nicht dich«, knurrte er. »Den Job. Ich bin jetzt drei Monate ununterbrochen auf Achse. Meine Kinder vermissen mich, meine Frau hasst mich, und jetzt bin ich für einen Tag hier in D. C. und kann nicht mal zu Hause vorbeischauen und Hallo sagen.«
    Rivera lächelte. »Also, da habe ich gute Neuigkeiten für dich. Sie geben uns ein paar Stunden frei, wenn die Leute des Vizepräsidenten unsere Jungs übernehmen.«
    Cash sah sie mit offenem Mund an. »Das ist nicht dein Ernst.«
    »Doch. Nimm dir ruhig frei und besuch deine Familie. Verpass nur nicht das Flugzeug, sonst schiebe ich dir eins von meinen Maxi-Pads in die Hose und versetze dich nach Fargo.«
    »Dann kann ich also wirklich abhauen, sobald wir beim Observatory sind?«, fragte Cash lächelnd.
    »Nicht sofort. Du musst noch eine halbe Stunde bleiben und die Prinzessin in ihr Hotel bringen. Danach hast du bis fünf Uhr frei.« Mit der »Prinzessin« war Alexanders Frau gemeint.
    »Warum ich?«, beklagte sich Cash.
    »Weil du ihr Liebling bist. Sie hat nun mal dich verlangt.«
    »Schick einen anderen.«
    »Haben wir hier eine Demokratie oder was?«, versetzte sie und wartete ab, ob er so dumm war, ihr zu widersprechen. »Ich glaube nämlich nicht. Du begleitest sie ins Hotel und bringst sie ins Bett – dann kannst du deine Familie besuchen.«
    »Was soll das jetzt wieder heißen?«
    »Was soll was heißen?«, fragte Rivera verwirrt.
    »Du bringst sie ins Bett«, sagte er mit hoher Stimme. »Willst du damit sagen, da wäre irgendwas am Laufen?«
    Rivera runzelte die Stirn. »Das ist einfach so eine Redensart, Einstein.«
    »Also, ich mag solche Andeutungen nicht.«
    »Ich deute gar nichts an.« Rivera nahm eine aufrechte Haltung an und fügte in sachlicherem Ton hinzu: »Du sitzt mit ihr in der zweiten Limousine. Ich bin in der ersten mit den Chefs. Wir fahren zum Observatory, dort schüttelt sie allen die Hand, und nach einer halben Stunde bringst du sie ins Hotel. Du siehst zu, dass sie sicher in ihr Zimmer kommt, und übergibst an denjenigen, den das Hauptquartier hinschickt. Gibt’s noch irgendwelche Fragen, Special Agent Cash?«
    »Nein.«
    »Gut.«
     
    Gazich überquerte die Straße und ging die Ostseite der Wisconsin Avenue entlang. Man fand die Route des Konvois sogar im Internet – er sollte sich zu Mittag in Bewegung setzen –, doch bei solchen Dingen musste man immer mit Verzögerungen rechnen. Die nächste Phase seines Plans war ein wenig riskant. Gazich hätte natürlich eine Kamera installieren und das Ganze aus sicherer Entfernung durchführen können – aber in diesem Fall kam es auf absolute Präzision an. Die Sprengladung im Laderaum reichte gewiss aus, um den Schutzpanzer der Limousine zu durchbrechen, wenn sie nur im richtigen Moment hochging.
    Gazich nahm an, dass er einen Spielraum von etwa sechs Metern hatte. Nicht viel länger also als die Limousine selbst. Wenn der Konvoi mit einem einigermaßen ordentlichen Tempo vorankam, würde das Timing ziemlich schwierig werden. Aus diesem Grund hatte er den Minivan so nahe wie möglich bei der Ecke Wisconsin und S Street geparkt. Die Kolonne würde erst einen Block hinter sich haben, wenn sie zur Wisconson Avenue kam, wo die Fahrzeuge abbremsen mussten, um in einer Neunzig-Grad-Wende in die Straße einzubiegen. Dort war der Minivan genau richtig postiert, um ihnen eine Breitseite zu verpassen.
    Wenn es sich um die Wagenkolonne des Präsidenten gehandelt hätte, so wäre die Sache noch um einiges schwieriger gewesen. Neben den gepanzerten Limousinen und Geländewagen, dem Krankenwagen und einer Vielzahl von anderen Fahrzeugen verfügte der Konvoi des Präsidenten auch über einen Wagen, der dazu da war, alle Funksignale zu unterdrücken, mit Ausnahme des Funkverkehrs der Sicherheitskräfte. Das machte die Fernzündung einer Bombe unmöglich. Gazich hatte herausgefunden, dass dem Sicherheitsteam der Kandidaten kein derartiges Fahrzeug zur

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