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Der Verrat

Der Verrat

Titel: Der Verrat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vince Flynn
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wirklich einzigartige Abendunterhaltung gönnen.«
    Garret hatte die weite Reise von Washington nicht unternommen, um sich zu amüsieren. Er wollte die unangenehmen Dinge aus der Welt schaffen und kam deshalb gleich zur Sache. »Wir haben ein Problem.«
    »Können wir nicht wenigstens essen, bevor wir über das Geschäftliche reden?«, erwiderte Green.
    »Ich würde es lieber gleich klären. Ihr habt mir versprochen, dass ihr alle Unsicherheitsfaktoren beseitigt.«
    »Und das haben wir auch getan«, entgegnete Green und lächelte einer vorbeigehenden Frau zu.
    »Haben Sie nicht gestern die Pressekonferenz des Präsidenten gesehen?«
    Green tat Garrets Ängste mit einem unerschütterlichen Gesichtsausdruck ab. »Ich mache mir keine Sorgen.«
    »Sie haben den Kerl gefunden!«, beharrte Garret.
    »Es führt nicht die geringste Spur von ihm zu uns«, versicherte ihm Green.
    »Wie können Sie sich da so sicher sein?«
    »Sagen Sie’s ihm, Joseph.«
    Speyer machte sich nicht einmal die Mühe, den Blick von der Weinkarte zu wenden. »Alles ist in bar abgewickelt worden. Und wir haben ihn nie getroffen.«
    »Wie hat er sein Geld bekommen?«
    »Wir haben es in zwei Seesäcke gepackt und mit einem Privatflugzeug nach Zypern gebracht. Der Killer hat uns einen bestimmten Ort angegeben; wir haben die Säcke mitten in der Nacht an einer verlassenen Straße hinter einer Steinmauer deponiert.«
    »Es hat sich niemand persönlich mit ihm getroffen?«
    »Nein«, versicherte Green.
    »Und es gibt keinerlei Aufzeichnungen, keine E-Mails, die zu uns führen könnten?«
    »Keine.«
    »Dann lügt die CIA also«, sagte Garret lächelnd.
    »Oder der Bosnier lügt«, fügte Green hinzu.
    »Wer kennt sich bei der verdammten CIA schon aus?«, meinte Garret. »Sie müssen wirklich die inkompetentesten Schwachköpfe auf dem Planeten sein.« Er lehnte sich zurück und nahm einen Schluck Wasser.
    Green faltete seine perfekt manikürten Finger vor dem Gesicht. »Und wie geht es mit der Begnadigung voran?«, fragte er.
    Garret wand sich einen Moment lang auf seinem Sessel, ehe er Green in die Augen sah. »Es geht recht gut voran.«
    »Ich glaube, Sie lügen«, stellte Green trocken fest.
    »Cy«, stöhnte Garret, »wir sind jetzt so weit gekommen, da werden wir doch unsere Abmachung einhalten.«
    »Ich will meine Begnadigung«, beharrte Green mit leicht drohendem Unterton.
    »Und die werden Sie, verdammt noch mal, auch bekommen«, versetzte Garret.
    »Wenn ich meine Begnadigung nicht bekomme, sind Sie ein toter Mann.«
    Garrets Kehle fühlte sich mit einem Mal ziemlich trocken an. Sein Leben war gerade von einem Mann bedroht worden, der mit Sicherheit in der Lage war, seine Drohung wahr zu machen. »Ich habe Ihnen von Anfang an gesagt, dass wir wahrscheinlich bis zur letzten Minute warten müssen«, betonte Garret mit ruhiger Stimme. »Wenn die Medien davon Wind bekommen, könnten sie alles zunichte machen. Die Sache wird erst im letzten Moment geregelt … am Samstagvormittag.«
    Green strich sich mit der Hand über das zurückgekämmte Haar und akzeptierte Garrets Antwort mit einem Kopfnicken. »Das ist okay«, sagte er mit ernster Miene, »aber vergessen Sie nicht, wenn die Begnadigung nicht unterschrieben wird, dann werden Sie und Ihr Boss bezahlen.«
    Garret war es nicht gewohnt, dass man ihm derart unverhohlen drohte. Für gewöhnlich war er es, der andere terrorisierte. Er fühlte sich wie mit dem Rücken zur Wand und beschloss, in die Offensive zu gehen. »Zum letzten Mal – er ist nicht mein Boss, und wenn wir schon mit Drohungen um uns werfen, dann hätte ich auch etwas beizusteuern. Was glauben Sie, wird Ihr alter Geschäftspartner Pinky sagen, wenn er erfährt, dass Sie seine Tochter umgebracht haben?«
    »Scht …«, zischte Speyer.
    Etwas leiser fügte Garret hinzu: »Was meinen Sie – ob er vielleicht ein paar von seinen alten Kumpeln beim Mossad anruft, damit sie Ihnen einen Besuch abstatten?«
    Green sah den Polit-Geschäftemacher, der ihm gegenübersaß, mit einem dünnen Lächeln an. »Pinky hätte der kleinen Schlampe eine Lobotomie verpassen sollen, damit sie ein bisschen anders tickt, so wie es Joe Kennedy mit seiner Tochter gemacht hat. Glauben Sie mir«, betonte Green in dem Bemühen, Garrets Drohung den Wind aus den Segeln zu nehmen, »sie hat ihm einige Kopfschmerzen bereitet. Er ist nicht so traurig über ihren Tod, wie es vielleicht scheint.«
    Garret sah den Milliardär mit zusammengekniffenen Augen an. »Gut, wie

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