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Der Verrat

Der Verrat

Titel: Der Verrat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vince Flynn
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Haut zu retten. Mit ruhiger Stimme fügte Rapp hinzu: »Oder Sie steigen in diesen Wagen und helfen mir.«
    »Was habe ich davon?«
    Rapp lächelte und sagte: »Sie kommen mit dem Leben davon.«

53
    Rapp saß seitlich auf dem Rücksitz. Er hatte den Banker bereits durchsucht und ihm die Brieftasche und sein Handy abgenommen. Das Messer, das er jetzt in der linken Hand hielt, hatte er auf Speyers Gesicht gerichtet.
    »Und wer garantiert mir, dass das stimmt, was Sie mir erzählen?«
    Der Banker musterte ihn schweigend. »Niemand«, sagte Rapp schließlich.
    »Genau. Aber Sie hatten recht, als Sie sagten, dass mein Leben viel einfacher wäre, wenn ich nichts mit Cy Green zu tun hätte.«
    Rapp hatte an Speyers Ton beim Essen bemerkt, dass der Mann sich in der Gesellschaft von Leuten wie Green und Gordievsky nicht wohlfühlte. Das machte ihn um nichts weniger schuldig, wenn auch ein klein wenig sympathischer. Rapp sah ein gewisses Potenzial in Speyer. Die CIA bekam nicht so oft die Chance, sich die Dienste eines wichtigen Genfer Bankdirektors zu sichern. Der Mann konnte ihnen äußerst wertvolle Informationen liefern.
    »Also, dann erzählen Sie mir noch einmal ganz genau, was Sie über die Sicherheitsvorkehrungen wissen.« Rapp drehte sich um und blickte zu dem Haus hinüber, in dem Green wohnte.
    »Ich habe es Ihnen schon dreimal gesagt.«
    »Erzählen Sie es mir noch einmal.« Rapp wollte sichergehen, dass Speyer nichts vergaß.
    »Die Lobby ist mit kugelsicherem Glas ausgestattet. Der Portier ist um diese Zeit nicht da, deshalb rufen wir oben im Penthouse an, sie lassen uns rein und schicken den Aufzug runter.«
    »Und wenn wir oben im dritten Stock sind?«
    »Die Tür geht auf, und einer der Bodyguards erwartet uns. Manchmal sind es auch zwei.«
    »Und sie durchsuchen Sie mit dem Metalldetektor?«
    »Ja.«
    »Was ist mit dem Butler?«
    »Manchmal ist er da, manchmal nicht. Das kommt darauf an, wie spät es ist.«
    Rapp wollte den Butler nicht gern töten. »Haben Sie nicht gesagt, dass er hier wohnt?«
    »Ich habe gemeint, dass er da ist, wenn man aus dem Aufzug kommt.«
    »Und das um Mitternacht?«
    »Für Cy Green zu arbeiten ist ein Vierundzwanzig-Stunden-Job.« Speyer schob seine Brille auf dem Nasenrücken hoch.
    In diesem Augenblick hörte Rapp Colemans Stimme im Ohrhörer. »Sie haben Garret gerade in seinem Hotel abgesetzt und sind auf dem Weg.«
    Rapp gab die Information an Speyer weiter, der nervös die Hände rang. »So wird das nichts«, meinte Rapp.
    »Was?«, fragte Speyer.
    »Sie sind zu nervös. Sie müssen ruhig bleiben.«
    »Wie können Sie allen Ernstes von mir erwarten, dass ich ruhig bleibe?«
    »Entspannen Sie sich und denken Sie daran, wie nett Ihr Leben ohne Green und diesen Weißrussen sein wird.«
    »Ja, aber woher weiß ich, dass Sie mir nicht in den Rücken schießen?«
    Rapp lächelte und sah auf seine Uhr; es war 11:56. Diese Kerle waren wenigstens pünktlich. Speyer hatte ihm den Namen des Escort-Services verraten, den Green bevorzugte. Rapp rief dort an und sagte, dass Mr. Green den Service erst eine Stunde später in Anspruch nehmen wolle.
    »Joseph, eine gute Gelegenheit lasse ich mir nicht so einfach entgehen.«
    »Wie meinen Sie das?«
    »Wenn Sie da reingehen und genau das tun, was ich Ihnen sage, dann werde ich nicht auf Sie schießen. Sie werden morgen früh aufstehen und zur Arbeit gehen. Sie behalten Ihr Haus in den Bergen und Ihr Appartement in Paris. Das Einzige, was sich ändert, ist, dass Sie diese beiden Halunken los sind.«
    »Ich verstehe es nicht. Was haben Sie davon?«
    Rapp lächelte. »Sie werden für die CIA spionieren.«
    »Das kann ich nicht!«, erwiderte Speyer empört.
    »Doch, Sie können, und Sie werden – sonst spreche ich mit Präsident Alexander über Ihre Rolle beim Tod seiner Frau, und dann wäre alles weg … die Bank, das Haus in den Bergen, die Wohnung in Paris. Und er würde mich wieder hierher schicken, damit ich Sie töte.« Rapp schüttelte den Kopf. »Glauben Sie mir. Entscheiden Sie sich für die erste Möglichkeit. Das andere wäre sicher nicht lustig für Sie.«
    Speyer neigte den Kopf zur Seite und atmete nervös durch. »Okay, ich mache es.«
    »Das ist sehr klug von Ihnen«, sagte Rapp erleichtert. »Sie müssen nur ruhig bleiben, den Rest überlassen Sie mir.«
    Der Hummer näherte sich auf der schmalen Straße. Er war schon von Weitem zu erkennen, weil er um einiges höher war als die kleineren europäischen Autos. Das Fahrzeug hielt

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