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Der Verrat

Der Verrat

Titel: Der Verrat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vince Flynn
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zu dem Mann auf dem Vordersitz. »Glaubst du, dass die Bodyguards kugelsichere Westen tragen?«
    Hacket schüttelte den Kopf. »Ich glaube nicht, dass es so große überhaupt gibt.«
    Rapp nickte. Er war sich sicher, dass man irgendwo auch Westen in dieser Größe bekommen konnte, aber er bezweifelte, dass sich diese Typen mit ihrem Körperumfang in eine unbequeme kugelsichere Weste zwängen würden. »Dort kommt der Typ vom Parkservice. Wenn er da ist und Speyer den Wagen übergibt, fährst du los, damit sie hinter uns zum Le Pretexte fahren.«
    Der Mann vom Parkservice sprang aus Speyers BMW und hielt dem Banker die Autotür auf. Hacket fuhr los und folgte dem Quai de la Poste in östlicher Richtung. Speyer ordnete sich direkt hinter ihnen in den Verkehr ein. Ihr Ziel war nicht einmal einen Kilometer entfernt. Um sich mit dem Club vertraut zu machen, hatte sich Rapp bereits drinnen umgesehen, während Speyer und seine Gäste aßen. Er erblickte den Nachtclub schon von Weitem; mit seinem riesigen Neonschild war er kaum zu übersehen. Die Lufttemperatur lag nur einige Grad über dem Gefrierpunkt – dennoch hatte sich draußen auf dem Bürgersteig eine lange Schlange von Gästen gebildet, die darauf warteten, eingelassen zu werden.
    »Lass mich hier raus«, forderte Rapp seinen Kollegen auf. Noch bevor der Wagen zum Stillstand kam, hatte er bereits die Tür geöffnet und sprang hinaus. Er schlug die Tür hinter sich zu und eilte zwischen zwei geparkten Wagen auf den Bürgersteig. Rapp trug eine schwarze Lederjacke mit hochgeschlagenem Kragen, dunkle Jeans und schwarze Schnürschuhe mit schwerer Sohle. Er wandte sich nach links und ging über den Bürgersteig zum Eingang des Clubs. Rapp sah, wie Hacket weiterfuhr, dicht gefolgt von dem BMW. Die Gäste standen nun in einer Schlange zu seiner Rechten. Er würde sich beeilen müssen, um es perfekt zu timen. Hacket kam zur Kreuzung, bog rechts ab und hielt dann abrupt an.
    Der BMW hielt beim Parkservice an, und Speyer stieg aus. Er nahm seinen Parkschein und ging um das Heck herum, so wie Rapp es erwartet hatte. Rapp beschleunigte seine Schritte. Er konnte sich nicht vorstellen, dass sich ein Typ wie Speyer so wie alle anderen hinten anstellen würde. Auch in diesem Punkt behielt Rapp recht. Speyer trat auf den Bürgersteig und ging direkt zur Tür. Seine Aufmerksamkeit konzentrierte sich auf den Parkschein, den er in seine Brieftasche zu stecken versuchte.
    Rapp erreichte ihn auf halbem Weg zwischen Randstein und Eingangstür. Er streckte die linke Hand aus und fasste den Banker am rechten Ellbogen. »Joseph«, sagte Rapp laut genug, dass es die Rausschmeißer hören konnten. »Lang nicht mehr gesehen.« Rapp ging weiter und zog den verblüfften Speyer mit sich. Mit viel leiserer Stimme fügte er hinzu: »Sie haben Glück, dass mein Chef Sie lebend haben will, weil ich Sie sonst auf der Stelle töten würde.«
    Speyer sah den Fremden schockiert an. Er versuchte sich loszureißen, doch der Griff war zu fest. »Was …?«, stieß er hervor, wurde jedoch unterbrochen, als er einen Stich in der Seite spürte.
    »Nicht wehren, und vor allem nicht laut sprechen. Sehen Sie auf meine rechte Hand.« Rapp streckte die Hand mit dem Messer vor, damit Speyer es sehen konnte. Die Spitze war rot von Blut. »Wenn Sie nicht genau das tun, was ich sage, dann schneide ich Ihnen die Kehle durch und lasse Sie hier verbluten. Ich weiß, was Sie und Cy Green ausgeheckt haben.« Rapp sah Angst in den Augen des Mannes aufblitzen. »Ja, ich bin Amerikaner. Wenn Sie kooperativ sind, wird Ihnen nichts geschehen – im Gegensatz zu Ihrem Freund Green, der nicht so glimpflich davonkommen wird. Los.« Rapp ging mit Speyer auf den wartenden Mercedes zu.
    »Wer sind Sie?«
    Rapp ging weiter. »Ich bin der Mann, der alle Ihre Probleme lösen wird.«
    Sie erreichten den Mercedes, und Rapp öffnete die Tür hinten rechts. Statt einzusteigen, blickte Speyer rasch zum Club zurück. Rapp sah ihn lächelnd an. »Wenn Sie mir nicht sagen, dass es Ihnen schon längst leidtut, dass Sie sich auf Geschäfte mit Green eingelassen haben, dann lasse ich Sie gehen. Ich werde diesen verdammten Scheißkerl persönlich umbringen, und dann werde ich Präsident Alexander sagen, dass Sie mitgeholfen haben, seine Frau und achtzehn weitere Amerikaner zu ermorden.« Rapp blickte durch die Brillengläser in die Augen des Bankers. Er sah, dass der Mann seine Möglichkeiten auslotete und sich fragte, was er tun sollte, um seine

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