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Der Verrat Der Drachen: Roman

Titel: Der Verrat Der Drachen: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lara Morgan
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langgezogenen Seufzen die Finger mit seinen.
    »Ris …«, flüsterte er.
    »Nein. Sag mir nicht, dass es der falsche Zeitpunkt ist«, sagte sie, »oder dass du es nicht kannst, dass du jetzt, als Azoths Nachkomme, zu anders bist.« Ihre Lippen wurden schmal. »Du hast nur Angst, aber ich nicht.« Sie wandte sich ihm zu. »Du wirst eines Tages mein Herzensgefährte sein. Jared hat das immer gesagt, und ich habe es immer gewusst.« Sie ließ seine Hand los, hob ihren Speer hoch und stand auf. »Gute Jagd, Clansmann«, sagte sie und sah ihn erwartungsvoll an.
    Irgendetwas schnürte ihm die Kehle zu, aber es gelang Tallis, ihr die Antwort zu geben, die sie hören wollte. »Finde Schatten«, sagte er, und sie nickte und ließ ihn am Feuer allein.
    Rorc und Balkis standen noch immer über den Tisch gebeugt, als Tallis das Zelt betrat.
    »Tallis, komm her, sieh dir das an«, sagte Rorc.
    Noch ganz benommen von seiner Begegnung mit Irissa, ging Tallis zum Tisch und nickte Balkis misstrauisch zu.
    »Sind die Drachen ruhig?«, fragte Balkis.
    »So gut sie können.«
    »Gut. Es ist eine Schande, dass wir Asrith nicht auch hier haben. Wissen die anderen, wo sie ist?«
    »Nein.« Tallis schüttelte den Kopf. »Sie muss sehr weit entfernt sein; ich kann sie nicht spüren. Ich glaube, Shaan muss sie irgendwohin geschickt haben.«
    »Vielleicht hat sie sie zu Ivar zurückgeschickt«, meinte Rorc.
    »Das könnte sein.«
    »Oder sie hat sich Azoth angeschlossen«, sagte Balkis leise.
    »Wir werden mit dem vorlieb nehmen, was wir haben.« Rorc warf ihm einen warnenden Blick zu.
    »Brechen wir auf, sobald es hell ist?«, fragte Tallis. »Azoth weiß ganz genau, wo wir sind; es wird nur zu leicht für ihn sein, so, als würde er Ratten in einer Felsspalte abstechen.«
    Rorcs Lippen wurden schmal. »Ich bezweifle, dass wir uns vor ihm verstecken können, ganz gleich, wohin wir gehen, aber nein, ich werde nicht mit fünfhundert Kämpfern gegen eine Streitmacht von zehntausend ziehen. Das wäre Selbstmord. Wir brauchen die Clans. Ich schicke Attar auf Haraka zu Hashmael; nun, da du die Drachen beruhigt hast, sollte er in der Lage sein, auf einem zu reiten.«
    »Und was, wenn sie nicht rechtzeitig eintreffen?«
    »Hashmael wird kommen.« Rorcs Stimme ließ keinen Zweifel zu.
    »Dann sollte ich aufbrechen und ihn suchen«, sagte Tallis. »Ich bin schneller; ich kenne die Gegend.«
    »Nein. Ich brauche dich hier. Du musst unsere Drachen bei der Stange halten – du hast selbst gesagt, dass es für sie immer schwieriger werden wird, je näher Azoth kommt. Und ganz gleich, was du sagst, du musst dich ausruhen. Wann hast du das letzte Mal geschlafen?«
    Tallis schüttelte den Kopf. Er konnte sich nicht daran erinnern.
    »Geh und kämpf mit der Clansfrau, mit Irissa«, schlug Balkis vor. »Sie wird dich schon müde bekommen.«
    Tallis seufzte und schüttelte den Kopf. »Das hat sie schon getan.« Er wandte sich ab und ging zum Zelteingang hinüber.
    »Du erfährst es als Erster, wenn Attar zurückkehrt«, sagte Rorc.
    »Ich werde es schon wissen, bevor er hier ist«, antwortete Tallis und ging dann zum Zelt seiner Mutter am Rande des alten Obstgartens. Mailun hatte ein Feuer entzündet und buk etwas Fladenbrot auf einem flachen Stein, den sie in die Kohle gelegt hatte.
    »Hunger?« Sie reichte ihm ein Stück Brot.
    Er nahm es, ohne etwas zu sagen, und setzte sich auf den Boden. Mailun buk weiter, sah zu, wie die dünnen Brotfladen aufgingen und braun wurden; dann stapelte sie sie auf einem Holzbrett. Tallis spürte, wie Haraka von der Klippe abhob, und sah sich um, um ihn davonfliegen zu sehen, mit raschen Flügelschlägen auf die Clans zu.
    »Warten wir auf Hashmael?«, fragte Mailun.
    »Attar ist aufgebrochen, um nachzusehen, wie weit sie noch entfernt sind.« Tallis drehte das Brot in den Händen hin und her und warf es dann zurück auf den Stapel. »Wir sind ein leichtes Ziel – sitzen hier und warten darauf, uns abschlachten zu lassen«, sagte er.
    Mailun klatschte eine weitere Ladung Brotteig auf den heißen Stein und kniff die Augen zusammen, als ein plötzlicher Windstoß ihr den Rauch ins Gesicht trieb. »Wäre es dir lieber, auf offenem Sand darauf zu warten, abgeschlachtet zu werden?«
    »Nein, aber …« Ein plötzliches, heftiges Reißen in seinem Geist unterbrach ihn, und er kämpfte sich auf die Beine.
    »Was ist?«, fragte Mailun, aber er konnte nicht antworten. Sein Inneres fühlte sich plötzlich angespannt an, da er die

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