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Der Verrat Der Drachen: Roman

Titel: Der Verrat Der Drachen: Roman
Autoren: Lara Morgan
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sprach Tuon die von einer anderen Schriftrolle stammenden Zeilen, die sie auswendig gelernt hatte. »Die Dunkelheit , Ivar – was bedeutet das? Irgendetwas steckt darin, so, als ob das Zerbrechen des Steins damit verbunden wäre, und mit Shaan.«
    Ivar nippte an einer Tasse Kaf. »Nacht?«, fragte er.
    »Nein.« Sie schüttelte den Kopf. »Es ist mehr. Ich spüre, dass es etwas mit diesem Abschnitt zu tun hat.« Sie deutete auf die Schriftrolle auf ihrem Schoß und las eine der Zeilen vor: » An die Spaltung verloren, vom Ring zurückgeholt. Singt für ihr Verderben und formt alles um.« Sie starrte sie an. » An die Spaltung verloren  – glaubst du nicht, dass damit die Spaltung des Schöpfersteins gemeint sein muss?«
    »Es scheint, als ob es so sein könnte«, sagte Ivar. »Aber welcher Ring? Der einzige, von dem ich weiß, dass der Prophet vielleicht davon sprechen könnte, war sein eigener, und den hatte mein Bruder.«
    »Und Azoth hat ihn geraubt«, sagte Tuon. Sie ballte eine Hand zur Faust, als sie sich an die Nacht im Red Pepino erinnerte, in der Azoth mit Shaan erschienen war und Torg um des Ringes willen getötet hatte. Er hatte Shaan gezwungen, den Ring zu verwenden, um den Schöpferstein zurückzuholen. Jetzt wurde der Ring in einem Lagerraum des Amoratempels in Salmut verwahrt.
    »Aber was sollte noch davon zurückgeholt werden?«, fragte sie.
    Ivar runzelte die Stirn. »Vielleicht geht es nicht nur um das ›Was‹, sondern auch um das ›Woher‹«, sagte er. »Woher hat der Ring den Schöpferstein zurückgeholt?«
    Tuon zögerte; ein Kältegefühl machte sich schleichend in ihrem Bauch breit. »Aus dem Zwielicht«, flüsterte sie, und plötzlich fügten sich die Worte, die unterschiedlichen Sätze, die der Prophet geschrieben hatte, in ihrem Verstand zusammen, und sie starrte entsetzt die Schriftrolle an. Konnte sie das Richtige vermuten? Würde Shaan den Stein nur um einen Preis spalten können, den sie bisher nicht erkannt hatten? Mit zitternden Händen rollte sie das Pergament auf. Sie musste Veila davon erzählen, sie mussten Shaan eine Botschaft schicken!
    »Ivar«, sagte sie, aber er war aufgestanden und schaute zum Himmel empor.
    »Seht« – er wies nach Osten – »ein Drache!«
    Tuon starrte ins dunkle Blau des frühen Abends. Die unverwechselbare Form eines Drachens flog auf sie zu, und sie waren nicht die Einzigen, die das bemerkten. Ein paar weitere Rufe ertönten; Männer sprangen auf oder kamen aus den Zelten hervor und sahen zum Himmel.
    Ivars Gesicht war vor Konzentration angespannt.
    »Wisst Ihr, welcher es ist?«, fragte Tuon. »Ist es einer von unseren?«
    »Es ist Asrith. Ich höre sie im Geiste. Wir müssen die anderen holen. Sie hat viel zu erzählen.«
    Tuon drehte sich um, doch Alezo, der leise hinter ihnen erschienen war, war schon auf dem Weg zum Kommandozelt.
    »Kommt.« Ivar berührte ihren Arm. »Sie wird am Rande des Lagers landen.«
    Sie gingen zwischen den Zelten der Soldaten bergab; kurz darauf stießen Alezo, Amandine, Nilah, Veila und Morfessa zu ihnen.
    »Seid Ihr sicher, dass es sich um Asrith handelt?«, fragte Veila, als sie sie einholte.
    »Ja«, antwortete Ivar.
    Amandine starrte zu der ankommenden Drachin empor und sah dann Ivar finster an. »Ist sie eine der Inseldrachinnen? Seid Ihr Euch sicher?«
    »Natürlich.«
    Amandine wandte sich an einen Hauptmann, der neben ihm herschritt. »Holt einen Trupp Männer, nur für alle Fälle.«
    »Nicht nötig«, sagte Ivar. »Sie wird Euch nichts tun.«
    »Genau wie die Drachen von Salmut?« Amandine wandte sich ab.
    Alezo sprach mit den Verführern Sinan und Bernal, die ebenfalls zu ihnen gestoßen waren. »Holt Devin«, sagte er, »und stoßt dort zu uns, wo die Drachin landet. Ihr beiden stellt sicher, dass niemand dort auch nur einen Versuch macht, die Drachin anzugreifen.«
    »Gute Idee«, sagte Morfessa, während sie alle hinter Amandine hergingen. »Diese Männer sind nur zu begierig auf einen Kampf.«
    Alezos Stirnrunzeln verriet, dass er ihm zustimmte, und er ließ die anderen Männer beiderseits eng neben ihnen bleiben, während sie zwischen den Zelten hindurchgingen. Ein Trupp von zwanzig Soldaten hatte sich schon auf der staubigen Ebene versammelt und hielt Schwerter und Bogen bereit; der General stand reglos inmitten von ihnen, als Asrith landete. Mit ausgebreiteten Flügeln glitt sie hernieder und wirbelte Staub und kleine Steinchen auf, als ihre Klauen den Boden berührten. Nilah klammerte sich an
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