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Der Verrat Der Drachen: Roman

Titel: Der Verrat Der Drachen: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lara Morgan
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Ankunft einer Heerschar von Drachen spürte. Schmerz pochte in seinem Schädel, und der salzige, metallische Geschmack von Blut überzog seine Zunge. Es trat ein Moment der Stille und des Schweigens ein – und dann kam der Schwarm. Wie eine Wasserwelle, die über den Sand brandete, griff ihre gemeinsame Präsenz aus und traf ihn in einer Explosion von Energie und Macht, so dass er schwankte. Er versuchte, wieder zu Atem zu kommen, wankte und keuchte, während er verzweifelt an der Dunkelheit in seinem Innern zerrte, sie hochzog und damit gegen den überwältigenden Eindruck von Azoths Schwarm anging; er hielt ihn in Zaum wie Schlangen mit einem Netz. Er konnte im Geiste Marathin und die anderen Drachen schreien hören.
    Beherrschung! , rief er ihnen zu. Ich komme.
    »Tallis!« Mailun war auf den Beinen; sie hatte ihm eine Hand auf den Rücken gelegt, und aus ihrer Stimme sprach Furcht. Er wandte sich ihr zu, und sie zuckte zurück. »Deine Augen!«, sagte sie. Er wusste, dass sie sich verdunkelt haben mussten, nachtschwarz geworden waren, als die Macht ihn erfüllt hatte.
    »Geh und sag Rorc, dass Azoth die Berge überschritten hat«, sagte er und rannte dann, ohne auf ihre Antwort zu warten, zu dem Pfad, der auf die Klippe hinaufführte. Blut strömte ihm durch die Adern wie Feuer, als er den Weg hinaufeilte; Steine und Erde rutschten ihm unter den Füßen weg. Im Lager sprangen Krieger auf, und er hörte Irissa etwas rufen, aber er blieb nicht stehen.
    Er erreichte das Plateau und rannte an die Kante, vorbei an dem verblüfften Reiter, der im Ausguck Dienst tat. Die Drachen unterhalb der Klippe bildeten ein wimmelndes Nest aus Furcht und Zorn, und er reckte sich schon im Rennen nach ihnen, stieß die dunkle Energie von Azoths Schwarm zurück.
    Marathin!
    Ihre grünen Augen funkelten vor Wut. Er kommt , zischte sie und schlug dann mit der Vorderklaue nach einem jungen Inseldrachen neben ihr. Tallis konnte den Schwarm nicht sehen, aber er konnte ihn spüren. Im Osten, wo die Ebenen auf den Himmel trafen, kam vor dem Hintergrund des Schattens der Berge ein großer, dunkler Fleck auf sie zu, eine sich bewegende, erschauernde Masse wie ein Sturm, der auf die Erde niederging.
    Der Reiter, der im Ausguck auf Posten gewesen war, trat hinter ihn.
    »Was ist?«, fragte er, aber Tallis schüttelte den Kopf. Der Mann würde nicht in der Lage sein, sie zu sehen, wie er es tat. Nicht, bis sie näher heran waren; aber wie lange würde das dauern, einen Tag? Er schloss die Augen, griff aus und rief: Haraka!
    Der Brunnen seiner Macht sprudelte seinem Willen gemäß, hielt Azoths Schwarm in Schach, während er nach dem Drachen suchte.
    Arak-ferish , erreichte Harakas geisterhaftes Flüstern ihn, und Tallis sah den goldäugigen Drachen niedrig über dem Sand auf eine Armee aus Clansmännern zufliegen. Die Clanleute sind nah , sagte der Drache.
    Aber waren sie nah genug?
    Beeilt euch , schickte Tallis. Sag Attar, dass Azoth anrückt .
    Ich spüre ihn. Harakas geistiges Zittern war so stark, dass Tallis es mitempfand. Attar konnte es wahrscheinlich ebenfalls wahrnehmen.
    Ich beschütze euch , teilte er ihm mit. Bringt die Clans her .
    Das Fußgetrappel hinter ihm verriet ihm, dass seine Mutter Rorc aufgesucht hatte. Er schaute sich um und sah seinen Vater und Balkis auf sich zurennen.
    »Sie sind über die Berge?« Rorc atmete nach dem Lauf den Pfad hinauf schwer.
    »Ich kann sie nicht sehen«, sagte Balkis.
    »Noch nicht, aber ich kann sie spüren«, sagte Tallis.
    »Wie weit sind die Clans entfernt?«, fragte Rorc.
    »Haraka kann sie jetzt sehen. Sie könnten bis zum morgigen Sonnenaufgang hier sein.«
    Rorc wandte sich an Balkis. »Geh hinunter und ruf die Kämpfer zur Ordnung. Wir wollen doch nicht, dass irgendjemand in Panik gerät – vor allem nicht die neuen Rekruten! Eine Armee von dieser Größe wird viele Stunden brauchen, herzukommen. Und ruf die Hauptleute im Zelt zusammen. Wir müssen unseren Plan ändern.«
    Balkis rannte auf demselben Weg zurück, auf dem er gekommen war.
    »Und wie lautet der Plan?«, fragte Tallis.
    Rorcs Miene war eindringlich. »Kannst du Haraka immer noch erreichen?«
    »Ja.«
    »Gut. Du musst Attar durch ihn eine Botschaft von mir an Hashmael ausrichten lassen. Ich will, dass er heute und in der Nacht so weit vorrückt, wie er nur irgend kann, aber Halt macht, bevor er uns erreicht.«
    »Du willst, dass sie anhalten, bevor sie hier sind?«
    »Ja, aber nicht zu weit entfernt; nah genug, um uns

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