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Der Verrat Der Drachen: Roman

Titel: Der Verrat Der Drachen: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lara Morgan
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der Luft. Danach kreisten sie gleitend über der Armee und zogen sich wieder zurück. Ihre Furcht war mit Kampfesdurst durchmischt, und er spürte, wie ihr Blut durch Muskeln und Flügel strömte. Es regte seine eigene Kampfeslust an und schärfte ihm die Sinne. Eine kleine Bewegung, dann war Haraka an seiner Seite. Attar grinste; seine Augen funkelten wild.
    Arak-ferish, wir fliegen zum Blut, wir töten für die Freiheit . Harakas Geiststimme war von seinem Bedürfnis, zuzuschlagen, erfüllt, und er kreischte, was die Inseldrachen veranlasste, in seinen Ruf mit einzustimmen. Machterfüllter Zorn raste durch Tallis’ Adern, und er erwiderte Attars Grinsen. Die Wut der Drachen war ansteckend – oder wurden sie von seiner Macht geritten? Tallis konnte sie spüren: Männer, Frauen und Drachen, die ihn durchströmten, alle verbunden. In ihm war großer Raum, ein Brunnen der Macht, die sich immer weiter entfaltete und ausgriff, um sie alle zu umfassen, so dass er ihre Herzen beinahe im Gleichtakt schlagen hörte.
    Ein neuer Schwarm.
    Dein Schwarm! , kreischte Marathin, flatterte mit den Flügeln und trug ihn höher empor.
    Als er zurückblickte, sah er die Gesichter der anderen Reiter, die ihm folgten, wildes Grinsen und furchtlose Blicke; sie waren bereit, zuzuschlagen. Das Blut der Drachen hämmerte in seinem Geist. Es war schwindelerregend – es fühlte sich richtig an.
    Ein guter Tag zum Kämpfen, Feuchtländer! , griff er nach Attars Verstand.
    Ein guter Tag zum Sterben , antwortete der Reiter. Von der Verbindung des Schwarms erfüllt, wunderte Tallis sich nicht darüber, dass sie in der Lage waren, sich wie Drachen zu verständigen. Sie waren jetzt alle eins, teilten einen Geist. Tallis sah zu der anrückenden dunklen Masse hin. Der Geruch nach Staub und geöltem Leder stieg von der Armee unter ihnen auf, und jenseits der Ebenen hörte er die Schritte tausender Füße, die über die Erde donnerten. Ich komme zu dir, Schwester , schickte er aus. Um unseretwillen .

51

    S haan saß vor Azoth auf Nuathin; der Drache flog langsam über die Armee, und Shaan verlor fast das Gleichgewicht, als Tallis’ Stimme in ihrem Geist flüsterte und scharf wie ein Dorn in ihr widerhallte. Azoth lachte, als er es spürte, und lehnte sich an sie; seine Brust drückte an ihren Rücken.
    »Dein Bruder ist ehrgeizig, wenn er glaubt, mir das Wasser reichen zu können«, sagte er. »Ich könnte sie alle jetzt töten, wenn ich wollte.«
    Sie wusste, dass er den Schöpferstein berührte, den er in einer Tasche am Gürtel trug. »Wozu brauchst du dann diese Armee?«, fragte sie.
    »Loyalität muss bewiesen werden – und Macht durch Stärke gezeigt.« Er legte ihr einen Arm um die Taille und flüsterte ihr ins Ohr: »Sie müssen sehen, dass sie keinen Widerstand gegen mich leisten können.«
    Shaan starrte auf die gewaltige Armee hinab, die sich unter ihnen ausbreitete. Tausende von marschierenden Füßen wirbelten Staubwolken auf, und rings um sie schlugen die Drachenflügel in der Luft einen Takt wie seltsame Trommeln.
    Alterin war mit den Sklavinnen und einer Handvoll Scanorianer als Wachen in den Zelten zurückgelassen worden, aber Jared war dort unten, bereit, gegen seine eigenen Leute zu kämpfen. Shaan kämpfte ihre Verzweiflung nieder. Der Wunsch der Drachen, ihrem Herrn zu dienen, war so stark, um dafür zu sorgen, dass sich Energie in ihrer Brust aufbaute, als sie sich der kleinen Streitmacht näherten.
    Die Front war im Vergleich zu Azoths gewaltiger Armee so klein, dass Shaan fürchtete, Azoths Truppen würden einfach vorrücken und die anderen niedertrampeln. Darüber flog die kleine Drachengruppe, die Tallis befehligte. Sie konnte ihn jetzt spüren; er war so nah, dass sie schon beinahe die Gestalt, bei der es sich um ihn handeln musste, auf dem Rücken einer Drachin erkennen konnte. Furcht ließ alle anderen Gefühle aussetzen, und sie hatte plötzlich das Bedürfnis, Azoth den Stein wegzunehmen und ihn fortzuschleudern, als ob das den Wahnsinn hätte aufhalten können. Azoths Arm lag fest um ihre Taille, und unter ihnen begann ein Donnergrollen, als seine Armee zu laufen begann; Füße hämmerten auf den Boden, die Luft war von Rufen erfüllt.
    »Jetzt sieh zu«, flüsterte er ihr ins Ohr, »sieh deine Zeit enden.«
    Nuathin wurde langsamer und fiel zurück, während die übrigen Drachen an ihnen vorbeiflogen; sie kreischten, und Shaan hörte die Antwortschreie von Tallis’ Drachen, während sie ihnen

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