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Der Verrat Der Drachen: Roman

Titel: Der Verrat Der Drachen: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lara Morgan
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ihm nach und nahm sich eine Schale.
    Ivar sagte nichts, während sie aßen, aber das war nicht unangenehm für sie. Ihr wurde das Anbranden des Ozeans am Strand bewusst und jenseits davon der gedämpfte Klang einer zu einem Sprechgesang erhobenen Stimme, die in der windstillen Nacht widerhallte. Die Worte waren unverständlich, vielleicht in einer fremden Sprache gesprochen, und dann sah sie die dunkle Masse eines Drachen über den Himmel segeln und lautlos am Mond vorbeigleiten.
    »Asrith«, sagte Ivar leise. Er stellte seine Schüssel ab. »Die Krone des Schwarms, der hiergeblieben ist.«
    »Krone?«
    »Die Anführerin. Sie ist sehr alt.«
    Tuon nickte, nicht recht sicher, was sie sagen sollte. Sie hatte so viele Fragen, aber bevor sie sprechen konnte, war Ivar schon aufgestanden.
    »Ich muss jetzt gehen.«
    »Wird Pasiphae bald zurück sein?«, fragte Tuon, aber er schenkte ihr nur ein Lächeln, das sie ihre vorherige Einschätzung seines Aussehens überdenken ließ.
    »Ihr seid müde und solltet schlafen. Ich werde Euch morgen früh aufsuchen.« Er wandte sich zum Gehen.
    »Wartet …« Tuon stand auf, und er musterte sie mit ruhigem Blick. »Würdet Ihr bitte Veila ein paar Botschaften von mir überbringen?«
    Er betrachtete sie einen Moment lang, und sie fügte hinzu: »Sie sind aus Salmut; sie muss sie sehen. Es ist wichtig. Ich bin mir sicher, dass es Pasiphae nichts ausmachen würde.«
    Ivar lächelte. »Ich bin mir sicher, dass es meiner Mutter durchaus etwas ausmachen würde«, sagte er, »aber sie ist die Hüterin der Schriftrollen, nicht die meines Willens. Ich werde es für Euch tun.« Es schien ihn zu amüsieren, dass sie ihn gebeten hatte, und Tuon zögerte fast, die Briefe zu holen, aber er streckte die Hand aus. »Ich würde Euer Vertrauen nicht missbrauchen«, sagte er.
    Seine Offenheit war verstörend, aber sein Blick ehrlich, und so reichte sie ihm die kostbaren Pergamentrollen. »Danke.«
    Noch einmal lächelte er sie warm an, als hätte sie etwas getan, was ihm ungeheuer gefiel, dann verließ er leisen Schritts das Haus; seine Füße versetzten die Bodenbretter kaum in Schwingung.
    Der Morgen dämmerte heiß und bewölkt herauf. Tuon kleidete sich so leicht, wie sie konnte, in ein schlichtes Hemdkleid, trat auf die Veranda hinaus und musterte die Überreste der Siedlung. Trotz der Verwüstung wohnte den Inseln immer noch eine selten wilde Schönheit inne. Palmen mit krausen Wipfeln und Pinien wiegten sich in der frühmorgendlichen Brise, die den Geruch nach Namoigewürz und dem Salz des Meeres mit sich trug. Das Wasser der Bucht zeigte Farbtöne von Türkis über Azur bis zu einem tieferen, dunkleren Blau dort, wo es gegen die Riffe strudelte.
    »Dies ist ein Ort voller Schönheit, nicht wahr?«, ertönte Pasiphaes Stimme, und Tuon wandte sich um, um die Inselfrau auf einem Hocker an einem kleinen Tisch am entgegengesetzten Ende der Veranda sitzen zu sehen.
    »Trotz der Zerstörung.«
    »Kommt, setzt Euch zu mir.« Die Hüterin wies auf einen Hocker gegenüber von sich.
    Auf dem Tisch standen frische Fruchtspalten und Tassen mit heißem Kaf, genauso wie süße Lupiteig-Brötchen, die in Palmblättern gedämpft waren. Tuon ließ sich nieder und griff nach einer Tasse. Pasiphae nippte an ihrer eigenen und sah mit einem Stirnrunzeln auf die Bucht hinaus.
    »Gestern Abend habt Ihr meinen zweiten Sohn, Ivar, kennen gelernt. Er wird Euer Führer sein, was die Schriftrollen angeht. Ich muss mich um andere Angelegenheiten kümmern.«
    »Darf ich Torgs Grabstätte sehen?«, fragte Tuon.
    »Später. Erst wird Ivar Euch zu Asrith führen.«
    Tuon sah sie überrascht an. »Mich?«
    »Sie will Euch sehen.«
    Vorsichtig setzte Tuon ihre Tasse ab. »Ich kann nicht mit den Drachen sprechen, Hüterin«, sagte sie.
    »Habe ich gesagt, dass ich das von Euch erwarte oder es Euch gestatten würde?« Pasiphae wischte sich die Hände an einem Tuch ab. »Ivar wird mit ihnen in Verbindung treten.« Sie er hob sich. »Kommt, nehmt Euch ein Brötchen mit, er wartet am Strand.«
    Tuon leerte ihre Tasse und folgte der älteren Frau hinab zur Bucht. Ivar saß auf einem umgestürzten Baum im Schatten einer Palme. Er wandte sich um und lächelte sie an, als sie näher kamen.
    »Guten Morgen«, sagte er, aber seine Mutter erwiderte das Lächeln nicht.
    »Ivar, bring Tuon zu Asrith; danach darf sie für kurze Zeit die Seherin treffen.«
    »Wartet«, sagte Tuon. »Darf ich Veila erst besuchen? Ich …«
    »Nein. Ihr werdet mit

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