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Der Verrat Der Drachen: Roman

Titel: Der Verrat Der Drachen: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lara Morgan
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dass Ihr sie fürchtet; sie mag es nicht, wenn die Azim , wie sie uns nennt, überheblich werden.«
    Tuon fragte sich, was Asrith wohl von Shaan gehalten hätte. »Warum wollte sie mich sehen?«, fragte sie.
    »Sie sagt, sie hat gespürt, wie die anderen Schwärme Eure Stadt verlassen haben.« Er stand nahe bei ihr, sprach ihr leise ins Ohr, als ob alles andere die Drachin beleidigt hätte. »Sie sagt, sie hätte gehört, wie Arak  – Azoth – nach ihnen rief. Sie will wissen, ob Eure Leute nun, da Eure Schwärme fort sind, gern ihre Hilfe hätten.«
    Tuon spürte den Regen, der ihr ins Gesicht prasselte, und Ivars Atem an ihrem Ohr und fragte sich, was sie tun sollte. War es das, was Rorc wollen würde? Ein Hilfsangebot würde wertvoll sein, besonders jetzt, da die Drachen von Salmut sie verlassen hatten. Aber konnten sie darauf vertrauen, dass die Drachen ihnen helfen würden? Was, wenn sie sich gegen sie wandten? Was, wenn es eine List war? Ihr Herz pochte heftig, als sie spürte, wie Asrith sie musterte. Sie leckte sich die Lippen.
    »Fragt sie, woher wir wissen sollen, dass sie auf unserer Seite steht, und nicht auf Azoths«, sagte sie.
    Ivars Gesichtsausdruck veränderte sich nicht. »Seid Ihr Euch sicher?«, fragte er. »Das ist eine kühne Frage.«
    Tuon schluckte. »Ja.« Was konnte sie sonst tun?
    Ivar gab ihre Frage an die Drachin weiter; sein Blick ging ins Leere, als ob er einen Moment die Konzentration verlor. Dann legte er Tuon plötzlich eine Hand auf den Arm und riss sie heftig zurück.
    »Weg!« Er zerrte sie ein paar Schritte mit und stieß sie nieder, als Asrith sich plötzlich erhob. Ihre Flügel entfalteten sich ruckartig, und ihre Krallen schrammten über den Felsen, als sie in die Luft sprang. Über dem Paar schwebend rammte sie ihren Kopf auf sie zu, und Tuon sah das rasiermesserscharfe Aufblitzen ihrer Zähne und verspürte einen Moment lang Panik, als diese direkt über ihr zuschnappten. Dann krümmte sich der Schwanz der Drachin hinter ihr, und sie stürzte sich hinab und war mit einem mächtigen Flügelschlag verschwunden, stieg durch den Regen hinweg auf.
    Tuon starrte eine Felsspalte neben ihrem Gesicht an, bevor sie eine Hand auf ihrem Arm spürte. »Steht jetzt auf, es ist alles in Ordnung.« Ivar half ihr auf die Beine, und sie stand schwankend da, starrte ihn und dann den weiten, verregneten Himmel an.
    »Sie ist fort«, sagte er, hob die Tasche auf, die ihm vom Rücken geglitten war, und schlang sie sich wieder über die Schulter. »Alles in Ordnung«, wiederholte er.
    »Habe ich sie beleidigt?«
    »Ja, aber nicht so sehr, dass sie uns getötet hätte.«
    »Warum habt Ihr mich die Frage stellen lassen?«, schrie sie. »Sie hätte uns töten können.«
    »Ja. Aber Asrith tötet nicht unüberlegt. Wenige Drachen tun das.«
    »Warum also?«
    »Weil es sie hat denken lassen, dass es vielleicht gut wäre, mit Euch verbündet zu sein.«
    »Was?« Tuon starrte ihn verständnislos an.
    »Drachen wissen Mut zu schätzen. Ihr jene Frage zu stellen war beleidigend, aber mutig. Und es hat gezeigt, dass Ihr nicht alles blind glaubt.« Ivar lächelte. »Ich glaube, Ihr habt sie beeindruckt. Sie wird zu ihrem Schwarm fliegen und mit den anderen Drachen sprechen.«
    »Also kommen sie vielleicht mit uns?«
    »Ja.«
    »Aber wenn sie nach Salmut ziehen, werden die Inseln ungeschützt zurückbleiben.«
    Ivar zuckte die Schultern. »Wenn Salmut nicht verteidigt wird, wird Azoth ohnehin hierherkommen, und wir haben keine Armee. Wenigstens gibt es in Eurer Stadt auch Männer, die kämpfen können.«
    Sie nahm an, dass er recht hatte. »Kommt.« Er legte ihr eine Hand ins Kreuz. »Wir können jetzt hinuntersteigen. Sie wird antworten, wenn sie dazu bereit ist.«
    Immer noch wie betäubt nickte Tuon und folgte ihm zurück zwischen die Bäume.

6

    T allis trat auf dem Kuppeldach ins Freie. Es hatte über Nacht geregnet, und die Luft war von dem Geruch nach feuchter Erde und Salz geschwängert. Wasser bildete Pfützen auf dem Stein und spritzte ihm die Hosenbeine hoch, als er auf Attar zuging, der gerade am entgegengesetzten Ende des Dachs Haraka sattelte.
    Attar schaute auf, als Tallis sich näherte. »Clansmann, bereit für den Ritt?«
    »Ich war bereit, sobald ich aufgewacht bin.«
    »Wie geht es deiner Schwester?« Er zog an einem Riemen und zurrte den Sattel um die Flügelansätze des Drachen fest. Haraka beäugte ihn und schnaufte laut durch seine kesselgroßen Nüstern.
    »Sieh mich nicht so

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