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Der Verrat Der Drachen: Roman

Titel: Der Verrat Der Drachen: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lara Morgan
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zu Göttern geworden. Die Geschichte über deine Entführung und deine Rettung durch ihn ist auf den Straßen zur Legende geworden. Diejenigen, die am stärksten an die alten Götter glauben, sehen euch als Helden. Manche glauben sogar, dass ihr die Einzigen seid, die Azoth jetzt, da die Drachen fort sind, aufhalten können.«
    Helden? Shaan schüttelte den Kopf und sah beiseite. Dieses verdammte Marktgeschwätz! Sie hatte Zugang zum Schöpferstein gefunden und einen Gott zurückgeholt! Sie war alles andere als eine Heldin!
    »Wenn es einen Weg gibt, Azoth aufzuhalten, weiß ich nicht, worin er besteht«, sagte sie. »Zumindest noch nicht.«
    »Vielleicht kann Rorc die Clans vereinen, und wir können Azoth gemeinsam aufhalten. Und dann ist da noch Tallis.«
    »Er ist nicht so stark, wie er glaubt«, sagte Shaan und hatte plötzlich Angst um ihn. »Nicht so stark wie Azoth.«
    »Noch nicht.« Balkis lehnte sich an die Tür. »Hat er beschlossen, mit Rorc zu gehen?«
    »Noch nicht«, wiederholte sie seine Worte.
    »Shaan?« Er hielt sie am Arm fest. »Du denkst doch nicht etwa daran, mitzugehen?«
    Sie entzog sich seinem Griff. »Wenn ich das tue, ist das meine Entscheidung, Balkis. Du bist nicht mein Bewacher.«
    Verärgerung zog Furchen durch sein Gesicht. »Es könnte gefährlich sein«, sagte er. »Die Clans sind kriegerisch, sie sind …«
    »… auch mein Volk«, sagte sie. »Ich bin dort geboren, vergiss das nicht.«
    Er hielt inne, und der Ärger in seinem Blick wurde zu etwas anderem. »Wie könnte ich das? Du wirst mit jedem Tag mehr wie dein Bruder. Manchmal sehen deine Augen dunkler aus als früher. Eher wie …« Er unterbrach sich, und sie verspürte eine Aufwallung von Zorn, als sie den Grund erriet.
    »Eher wie Azoths Augen?«, fragte sie.
    »Aber nicht wie er«, sagte er rasch. »Du bist nicht wie er, Shaan.« Eine Hand verirrte sich zu ihrem Handgelenk, aber sie wich zurück.
    »Ich bin müde«, sagte sie kalt. »Ich muss wieder hineingehen. Nilah sucht vielleicht nach mir.«
    Aber er rührte sich nicht. »Ich denke nicht so von dir«, sagte er. »Das weißt du.« Er trat näher heran, legte ihr eine Hand auf die Schulter und ließ seine Finger langsam herabgleiten, bis sie ihre eigenen umschlangen. »Du bedeutest mir etwas, Shaan; was muss ich tun, um das zu beweisen?«
    Ihr Blut pulsierte zu schnell durch ihre Adern, vor Wut und aus noch einem anderen Grund, aber sie war müde, zu müde.
    »Öffne bitte die Tür, Balkis.« Sie wich nicht zurück, aber sie erwiderte auch seinen Händedruck nicht. Sie fühlte sich, als sei sie straff gespannt wie Draht. Er ließ die Hand sinken und öffnete die Tür.
    »Nach dir«, sagte er, und sie trat hindurch, spürte, wie er dichtauf folgte. Als er die Tür schloss, war sie im plötzlichen Dämmerlicht des Flurs unfähig, ihn zu sehen.
    »Willst du, dass ich morgen wiederkomme?«, fragte er leise.
    Nein , wollte sie sagen, aber auch ja , und bleib jetzt bei mir . Stattdessen sagte sie: »Das hängt davon ab, was Nilah geplant hat.«
    Er lächelte halb. »Dann schick mir eine Nachricht, wenn du mich brauchst«, sagte er. »Ich werde in der Drachenanlage sein.« Er wandte sich ab und ging davon. Shaan sah ihm nach, bis er außer Sichtweite war.

13

    S haan lag im Bett, als es an ihrer Tür klopfte. Sie wälzte sich ganz verschlafen herum, stemmte sich hoch und bedeckte ihre Nacktheit rasch mit einer Robe. Eine Dienerin stand draußen.
    »Entschuldigt«, flüsterte sie, »die Führerin schickt mich. Sie will Euch sehen.«
    »Jetzt?« Shaan starrte sie an.
    »Ja.«
    »In Ordnung. Sag ihr, dass ich komme.« Shaan schloss die Tür. Es war mitten in der Nacht; was mochte Nilah wollen? Sie kleidete sich an und ging barfuß in die Gemächer der Führerin hinüber.
    »Was hast du so lange gebraucht?« Nilah trank. Ihre Wangen waren rosig, ihr Haar eine zerzauste Mähne.
    »Ich habe geschlafen«, sagte Shaan. »Worum geht es?«
    Aber Nilah antwortete nicht sofort. Sie nahm noch einen Schluck Wein und begann, auf und ab zu gehen. Shaan setzte sich auf eines der Sofas und versuchte, sich zu konzentrieren.
    »Shaan, ich werde etwas tun müssen«, sagte Nilah; ihre Augen glänzten zu sehr. »Ich muss eine Entscheidung fällen, das Vertrauen des Rats zurückgewinnen.«
    »Jetzt sofort?«
    Nilah zog die Augen zusammen. »Natürlich nicht sofort. Morgen werde ich eine Sitzung einberufen und etwas verkünden.«
    »Solltest du nicht mit Morfessa darüber reden?«
    »Nein. Er kann

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