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Der Verrat Der Drachen: Roman

Titel: Der Verrat Der Drachen: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lara Morgan
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sie im Auge zu behalten.«
    »Was soll ich denn sonst tun? Ich muss es dem Kommandanten melden.«
    »Ich weiß es nicht.« Shaan rieb sich mit der Hand übers Gesicht.
    Balkis trat näher an sie heran. »Ich werde ihr sagen, ich hätte es von einer Dienerin gehört, einer, die an der Tür gelauscht hätte. Dass eine von ihnen heute Nacht hier war. Angesichts meines Rufs …« Er begegnete ihrem Blick ruhig, und Shaan verabscheute es, wie sich ihre Eingeweide zusammenzogen, wenn sie sich ihn mit einer anderen Frau vorstellte.
    »Vielleicht«, sagte sie, aber sie wusste, dass ihre Stimme einen Unterton hatte, den sie nicht verbergen konnte.
    »Shaan«, sagte er, »du weißt doch, dass das nicht stimmt. Seit langem nicht mehr. Ich habe es nicht getan.«
    »Wie soll es dann gut gehen?« Sie biss sich auf die Lippen, dachte daran, wie Nilah sie mit ihm aufgezogen hatte. »Vielleicht glaubt sie dir ohnehin nicht; es ist allzu passend. Sie ist nicht dumm.« Sie zog sich das Tuch wieder um die Schultern, aber Balkis streckte die Hand aus, um sie aufzuhalten.
    »Warte.« Ein seltsam zögerlicher Ausdruck trat auf sein Gesicht. »Ich bin froh, dass du zu mir gekommen bist«, sagte er. »Ich war mir nicht sicher, ob du das tun würdest, nach heute, nach dem, was ich gesagt habe.«
    Ihr Herz klopfte schneller, und sie war sich plötzlich bewusst, dass er halbnackt war und das Lampenlicht auf den festen Muskeln seines Oberkörpers glänzte. Sie hätte nichts sagen, sondern jetzt gehen sollen, aber stattdessen sagte sie: »Vielleicht hattest du recht. Ich verändere mich, aber du …« Sie zögerte. Ihr Mund war trocken; sie wusste nicht, was sie sagte oder warum, aber irgendetwas hatte sich verschoben, und es war ihr ein Bedürfnis, es ihn wissen zu lassen. »Du behandelst mich nicht anders als vorher«, sagte sie.
    »Shaan.« Hoffnung loderte hell in seinem Blick auf und er schob sich auf sie zu, aber sie trat zurück und legte ihm eine Hand auf die Brust.
    »Ich muss gehen.« Seine Haut fühlte sich unter ihren Fingern warm und lebendig an, und es war schwer, die Hand wieder sinken zu lassen. Sie hatte den Eindruck, etwas begonnen zu haben, das sie nicht hätte beginnen sollen. Brüsk wandte sie sich ab und ging auf den Flur zu. Balkis folgte ihr zur Vordertür, hielt sie ihr auf, und als sie hinaustrat, sagte er: »Sei vorsichtig, geh direkt in den Palast zurück. Ich werde den Kommandanten aufsuchen.«
    Sie ging schnell zu dem dunklen Pfad, aber sie war nicht auf dem Weg zum Palast. Sie musste mit Tallis sprechen.

14

    T allis träumte von der Wüste, als das Gefühl, dass Shaan auf die Kuppel zukam, ihn weckte. Ihre Anspannung scheuchte ihn wie eine Ohrfeige auf, und er tastete im Dunkeln herum, bis er eine Lampe fand. Eilig ging er hinunter, um sie vor dem Eingang zu treffen.
    »Was ist geschehen?«, fragte er. Ihr Gesicht sah im flackernden Lampenlicht verhärmt aus; dunkle Ringe umschatteten ihre Augen.
    Ihre Lippen öffneten sich, um zu antworten, als Mailuns Stimme hinter ihm ertönte.
    »Tallis? Ich habe gehört, wie du herumgelaufen bist. Stimmt irgendetwas nicht?« Sie trat aus den Schatten und sah Shaan. »Tochter, geht es dir gut?«
    »Es geht mir gut«, sagte Shaan und wandte sich dann wieder Tallis zu. »Es geht um Nilah. Sie plant, den Freilanden morgen den Krieg zu erklären. Ich habe es gerade Balkis erzählt.«
    »Krieg?« Er fluchte beinahe. »Ist er zu Rorc gegangen, um ihm davon zu berichten?«, fragte er dann.
    »Ja.«
    »Wer ist Balkis?«, fragte Mailun.
    Shaan zögerte. »Er ist der Armeemarschall, Rorcs Stellvertreter.«
    Mailun sah sie nachdenklich an, und Tallis sagte: »Rorc wartet jetzt vielleicht nicht mehr ab, bis Tuon zurück ist. Er wird bald aufbrechen wollen.«
    »Aufbrechen?«, fragte Mailun, und er seufzte.
    »Ja, er will zu den Clans gehen und sie bitten, uns im Kampf gegen Azoth zu unterstützen.«
    »Und er will, dass du mit ihm kommst«, sagte seine Mutter. Sie zog die Lippen gegen die Zähne hoch und ließ ein bitteres Lachen ertönen. »Natürlich.«
    »Es tut mir leid«, sagte er. »Ich hatte vor, es dir morgen zu erzählen.«
    »Schon gut, Sohn, ich bin nicht wütend auf dich, nur auf die Götter. Sie haben einen seltsamen Sinn für Humor.«
    Er runzelte die Stirn. »Was meinst du?«
    »Ich meine: nein«, sagte sie. »Ich glaube nicht, dass du mitreisen solltest, Sohn. Es ist eine schlechte Idee.«
    Das war die Reaktion, mit der er gerechnet hatte, der Grund dafür, dass er ihr

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