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Der Verrat

Der Verrat

Titel: Der Verrat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Rees Brennan
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Blitzen von Metall im Dunkeln zu erkennen.«
    Es entstand eine entsetzte Pause.
    Â»Im Ernst«, meinte Jamie, »ich glaube, Yogilates ist eher mein Ding.«
    Nick lachte und kam mit ein paar schnellen Schritten auf Jamie zu. Sein Blick über die Schulter sagte Mae, dass er die vorherige Situation damit hinter sich ließ und sie nie wieder darüber sprechen würden.
    Â»Okay, lies mir ein Kapitel vor.Aber hör auf, von Yogilates zu reden!«
    Â»Oh, aber …« Jamie warf Mae einen fragenden Blick zu. »Ich könnte mit dem Buch auch hier herunterkommen«, schlug er vor. »Dann machen wir eine dramatische Lesung daraus!«
    Â»Danke, ich hatte für heute genügend dramatische Lesungen«, sagte Mae und wedelte abwehrend mit den Fingern. Nick schob Jamie zurTür hinaus. Mae ließ sich in ihren Sessel fallen und versuchte, nicht an die letzten Minuten ihresTanzes zu denken.
    Sie vergrub die Hände im Haar, dachte daran, wie sie Nick in die weichen Haare gegriffen hatte, und löste ihre Hände wieder, um sich stattdessen die Fingernägel in die Handflächen zu bohren.
    Sie wusste nicht, was mit ihr los war. Sie hatte schon früher versucht, einen Jungen zu küssen und hatte eineAbfuhr bekommen. So etwas konnte nun mal passieren, wenn man dazu neigte, selbst die Initiative zu ergreifen, anstatt abzuwarten, dass der Junge es tat. Das machte nichts aus, gar nichts. Es war nur einfach so dumm gewesen, und genau das war es, was sie aufregte. Sie war normalerweise nicht dumm.
    Nick hatte bereits mehr als deutlich gesagt, dass er kein Interesse an ihr hatte.
    Wenn sie das nächste Mal den Drang verspürte, sich jemandem an den Hals zu werfen, würde sie Seb anspringen, nahm sie sich entschlossen vor, und ging nach unten, um sich einen Kaffee zu machen. Sie hatte eine halbeTasse getrunken und Dorothy Parkers New Yorker Geschichten vor sich liegen, als sie im Flur das Stakkato vonAnnabelsAbsätzen hörte.
    Â»Hallo«, sagte ihre Mutter und ging zum Kühlschrank. Mae winkte ihr grüßend mit dem Kaffeebecher, als sie ein Paket welker brauner Salatblätter aus dem Gemüsefach holte.
    Â»O Gott«, kommentierte sie denAnblick. »Was hältst du vonThai-Essen?«
    Â»Ehrlich gesagt hatte ich sowieso keine Lust auf Salat.«
    Annabel nickte und war anscheinend nur ganz leicht verletzt. Über diesesThema hatte sie mit Mae wieder und wieder diskutiert, aber Mae hatte auf dem Standpunkt beharrt, dass es ihr lieber war, jetzt Käsesandwiches zu essen als mit vierzig noch rappeldürr zu sein.
    Â»Ist James da? Ich frage ihn, was er will.«
    Â»Ja. Äh, er lernt oben, mit jemandem aus der Schule.«
    Das erfreute Gesicht ihrer Mutter zeigte Mae, dass sie einen groben taktischen Fehler begangen hatte.
    Â»Jamie?Tatsächlich?«
    Â»Ja«, antwortete Mae und stand so schnell auf, dass sie beinahe ihren Kaffee verschüttet hätte. »Aber vielleicht solltest du nicht …«
    Â»Junge oder Mädchen?«, fragteAnnabel und ging zurTreppe.
    Sie war viel zu schnell für eine Frau mit 12-cm - Absätzen, dachte Mae, als sie ihr nachlief. »Ein Junge!«, rief sie, geplagt von derVorstellung, dass ihre Mutter JamiesTür aufmachte und in Erwartung einer adretten jungen Dame – wenn möglich mit Bluse und Brille – stattdessen unvermutet vor Nick Ryves stand.
    Â»Er muss zum Essen bleiben«, sagteAnnabel entschlossen und drehte sich unglaublich schnell auf dem erstenAbsatz, um den nächstenTreppenabschnitt hochzusteigen. »Ich bin ja so froh, dass James sich in der Schule jetzt besser macht. Ich wusste nicht, was ich tun sollte. Er hat gesagt, er wolle nicht die Schule wechseln.«
    Â»Ich wusste gar nicht, dass du ihn die Schule wechseln lassen wolltest«, rief Mae ihr nach.Annabel stand jetzt vor JamiesTür, und Mae war klar, dass sie sie nicht rechtzeitig einholen würde. Die Katastrophe war vorprogrammiert. »Wieso bist du so schnell?«
    Â»Ich trage nur Designerschuhe«, informierte sieAnnabel und fügte hinzu, während sie dieTür öffnete: »Qualität zahlt sich immer aus.«
    Â»â€ºEs gibt nur wenige Menschen, die ich wirklich liebe, und noch weniger, von denen ich eine gute Meinung habe‹«, las Jamie laut, vermutlich die Stimme einer Dame aus der höheren viktorianischen Gesellschaft imitierend. Er klang, als versuche jemand, ihn mit einer Hutschnur zu

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