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Der verzauberte Turm

Der verzauberte Turm

Titel: Der verzauberte Turm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Moorcock
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in der Luft dampfte und sich mit dem Rauch der Kessel vermengte. Sie tranken schwungvoll aus Bierkrügen und Weinschläuchen und machten ihre Geschäfte mit den etwas weniger pittoresken Kaufleuten aus den vornehmeren Städten.
    Elric war auf Neuigkeiten aus und wußte, daß sich so etwas am ehesten in den Schänken finden ließ. Er wartete, während Mondmatt sich nach dem besten Gasthaus Alorasaz' umhörte und schließlich mit der Auskunft zurückkehrte, wo sich ein solches Haus finden ließ.
    Sie gingen noch eine kurze Strecke und betraten eine belebte Taverne voller großer Holztische und Bänke, an denen sich weitere Trapper und Kaufleute fröhlich drängten, an denen sie Felle zur Prüfung befingerten, um die Qualität zu preisen oder die Wertlosigkeit zu betonen, je nach Standpunkt.
    Mondmatt ließ Elric an der Tür stehen und sprach mit dem Wirt, einem mächtig dicken Mann mit einem schimmernden roten Gesicht. Elric sah, wie sich der Wirt vorbeugte und Mondmatt zuhörte. Der Mann nickte, hob den Arm und forderte Elric brüllend auf, ihm und Mondmatt zu folgen.
    Elric schob sich langsam durch das Gedränge und wurde dabei von einem gestikulierenden Kaufmann beinahe umgestoßen; der Mann entschuldigte sich fröhlich und wortreich und bot an, ihm etwas zu trinken zu kaufen.
    »Macht nichts«, sagte Elric müde.
    Der Mann stand auf. »Ich bitte dich, Herr, es war meine Schuld.« Seine Stimme erstarb, als er das Gesicht des Albinos sah. Er murmelte etwas und setzte sich wieder, wobei er zu einem seiner Gefährten eine scherzhafte Bemerkung machte.
    Elric folgte Mondmatt und dem Wirt eine schwankende Holztreppe hinauf in ein Privatzimmer, das nach den Worten des Wirtes als einziges noch verfügbar war.
    »Solche Räume sind während des Wintermarkts sehr teuer«, sagte der Wirt entschuldigend.
    Mondmatt zuckte leicht zusammen, als Elric dem Mann wortlos einen weiteren kostbaren Rubin reichte, der ein kleines Vermögen wert war.
    Der Wirt beschaute sich das Stück sorgfältig und lachte dann. »Ehe Euer Kredit ausgelaufen ist, fällt meine Schänke in sich zusammen, Herr! Ich danke Euch. Eure Geschäfte scheinen dieses Jahr gut zu gehen! Ich lasse sofort Getränke und Fleisch heraufschicken!«
    »Vom Besten, Wirt!« sagte Mondmatt, der natürlich aus der Situation das Beste machen wollte.
    »Gewiß - ich wünschte, ich hätte Besseres.«
    Elric setzte sich auf eines der Betten und legte Mantel und Schwert ab. Die Kälte war ihm noch nicht aus den Knochen gewichen.
    »Ich wünschte, du würdest mir die Verwaltung deines Reichtums überlassen«, sagte Mondmatt und zog vor dem Feuer die Stiefel aus. »Vielleicht brauchen wir ihn noch, ehe unsere Reise beendet ist.«
    Doch Elric schien die Worte nicht gehört zu haben.
    Als sie gegessen und vom Wirt erfahren hatten, daß am übernächsten Tag ein Schiff nach Iosaz abfahren würde, legten sich Elric und Mondmatt in die Betten. Elric hatte in jener Nacht beunruhigende Träume. Mehr als sonst schritten Phantome durch die düsteren Korridore seines Geistes.
    Er sah Cymoril schreien, als das Schwarze Schwert ihre Seele in sich aufsaugte. Er sah Imrryr brennen, die wunderschönen Türme zerfallen. Er sah seinen Cousin Yyrkoon lässig und frohlockend auf dem Rubinthron sitzen. Er sah andere Dinge, die unmöglich zu seiner Vergangenheit gehören konnten...
    Elric war nie so recht geeignet gewesen, Herrscher der grausamen Melniboneer zu sein, doch als er dann durch die Länder der Menschen gezogen war, hatte er nur erfahren müssen, daß ihm auch dort kein Platz zustand. In der Zwischenzeit hatte Yyrkoon die Königswürde an sich gebracht, hatte Cymoril gewaltsam an sich binden wollen und sie, als sie sich weigerte, in einen tiefen Zauberschlaf versenkt, aus dem nur er sie wecken konnte.
    Jetzt träumte Elric, er habe ein Nanorion gefunden, ein mystisches Juwel, das sogar die Toten aufzuwecken vermochte. Er träumte, Cymoril wäre noch am Leben, allerdings schlafend, und er lege ihr den Nanorion auf die Stirn, woraufhin sie erwache und ihn küsse und Imrryr mit ihm verließ, durch die Lüfte reitend auf Flammenkralle, dem großen melniboneischen Kampfdrachen, fort zu einem friedlichen Schloß im Schnee.
    Er erwachte zusammenfahrend.
    Es war tiefste Nacht.
    Selbst der Lärm aus der Taverne im Erdgeschoß war verstummt.
    Er öffnete die Augen und erblickte Mondmatt, der im benachbarten Bett schlief.
    Er versuchte auch weiterzuschlafen, schaffte es aber nicht. Er war überzeugt, ein

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