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Der Veteran: Roman

Titel: Der Veteran: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gavin Smith , Bernhard Kempen
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beeinträchtigt. Du denkst nicht mehr klar.«
    »Das verdammte Miststück hat mir die Nase gebrochen«, jammerte Buck.

    Wir gingen nicht darauf ein.
    »Das dürfte an der Strahlenkrankheit liegen«, sagte ich.
    »Nein, es dürfte an diesem Mädchen liegen«, erwiderte Mudge, während Gibby uns aufmerksam beobachtete. »Hör mal, selbst wenn sie recht hat und Gregor ein Hybride ist - na und? Das muss nicht heißen, dass er gutmütig ist, und es muss nicht heißen, dass er Gregor ist. Das dürfte heißen, dass wir es mit einem ausgebildeten Soldaten der Spezialeinheiten zu tun haben, der außerdem über einige Fähigkeiten IHRER Ninjas verfügt. Willst du so etwas freilassen?«
    »Nein, ich will ihn mir ansehen - ihn oder es«, sagte ich. »Wenn das alles stimmt, ist er zweifellos eingesperrt. Dann werden wir ihn von seinem Elend erlösen. Es wird nicht wie auf Dog 4 sein.«
    Mudge dachte darüber nach und deutete zu Morag hinüber. »Wir wissen nicht einmal, auf wessen Seite sie steht«, sagte er.
    Mir war klar, dass er nicht ganz unrecht hatte. Und mir ging durch den Kopf, dass das einer der Gründe war, warum ich Mudge mochte. Selbst wenn er ein Wichser war, zwang er einen immer wieder dazu, der Wahrheit ins Auge zu blicken.
    »Ich vertraue ihr«, sagte ich, aber es klang selbst für mich nicht richtig. Trotzdem wollte ich es glauben.
    »Nein, du willst sie vögeln, was etwas ganz anderes ist.«
    »Du verdammter Schlappschwanz!« Buck hielt sich die Nase zu, um den Blutfluss zu stoppen.
    Mudge musterte den Cyberbilly. »Was ist?«
    »Was wäre das Schlimmste, was euch passieren könnte, wenn ihr nach Atlantis geht?«, fragte er. »Ihr werdet getötet.«
    »Nein«, stellte Mudge richtig. »Das Schlimmste wäre, wenn man uns gefangen nimmt, in eine Senso-Kabine steckt und die nächsten hundert Jahre lang foltert.«
    »Also erschießen wir uns vorher«, sagte ich grinsend. »Besser kann es nicht werden.«

    Mudge seufzte und holte sich ein neues Bier aus Gibbys Kühltasche. »Ich möchte wirklich an Leberversagen sterben«, sagte er, während er das Bier öffnete und es in einem Zug leerte, um sich gleich darauf ein neues zu nehmen.
    »Hast du noch deine Originalleber?«, fragte ich ihn.
    »Nein«, sagte er. Was bedeutete, dass seine künstliche Leber ohne große Schwierigkeiten Alkohol abbauen konnte, genauso wie meine. Aber man bekam immer noch einen Rausch, weil ansonsten die gesamte britische Armee schon vor Jahren gemeutert hätte. Trotzdem verhinderte das Organ, dass der Alkohol dauerhafte Schäden anrichtete.
    »Wie willst du es also anstellen, an Leberversagen zu sterben?«, fragte ich ihn.
    »Ich werde mir sehr große Mühe geben«, antwortete er. »Wir brauchen Balors Unterstützung.«
    »Um an Leberversagen zu sterben?« Für einen Moment war ich etwas verwirrt. Wie ich bereits erwähnte, fühlte ich mich nicht besonders.
    Mudge starrte mich an, als wäre ich ein Volltrottel.
    »Wir werden euch dabei helfen«, sagte Gibby.
    Ich blickte überrascht zu ihm auf, genauso wie Mudge.
    »Den Teufel werden wir tun!«, rief Buck.
    »Ach, komm schon, Buck, sie ist nicht die erste Hure, die dir die Nase geplättet hat«, sagte Gibby.
    »Könnten bitte alle Anwesenden aufhören, Morag als Hure zu bezeichnen?«, sagte ich zornig.
    »Ja, danke für das Angebot, Jungs. Ihr wart ja auch letztes Mal sehr hilfsbereit«, sagte Mudge sarkastisch.
    »Du weißt, dass wir keine Wahl hatten«, keifte Gibby. »Auch ihr musstet Rollestons Befehlen gehorchen.«
    »Wo er recht hat, hat er recht«, sagte ich.
    »Können wir die beiden irgendwo absetzen, wo es richtig gefährlich ist?«, fragte Mudge.

    »Scheißkerl!«, brüllte Buck und starrte Gibby wütend an. »Wir helfen ihnen auf gar keinen Fall.«
    Gibby wandte sich ihm zu. »Wir haben sie im Stich gelassen, Mann, und das weißt du.«
    Buck sagte nichts dazu.
    »Wir müssen es wiedergutmachen.«
    Buck schien etwas erwidern zu wollen, tat es aber nicht.
    Gibby hatte mich überrascht. Ich konnte verstehen, warum Mudge und ich und sogar Rannu diese Sache durchziehen wollten. Mudge handelte aus Loyalität zu den Wild Boys und Rannu aus Loyalität zum Regiment, und das war etwas, das uns - zu Recht oder Unrecht - indoktriniert worden war. Wahrscheinlich waren Gibbys Loyalität und Indoktrination ähnlich gelagert, aber nicht uns gegenüber, und das hatte er auch gar nicht gemeint. Er wollte uns helfen, weil er glaubte, dass es das Richtige war. Er hatte davon keinen Vorteil. Diese

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