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Der Veteran: Roman

Titel: Der Veteran: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gavin Smith , Bernhard Kempen
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verbunden waren.
    Inzwischen hatte die Wirkung der Drogen nachgelassen, und mir wurde bewusst, dass ich nichts mehr tun konnte. Nun spürte ich wieder die Übelkeit. Mein Körper versagte und schaltete ein System nach dem anderen ab, ähnlich wie mein Mech. Ich schätzte, dass mich in den letzten Minuten nur noch das Adrenalin am Leben erhalten hatte.
    Ich hörte schrille, raue Gitarrenmusik.
    »Halt endlich die Klappe, Heide, du langweilst uns«, meldete sich Gibby in schleppendem Tonfall über das taktische Netz. Uns? Die Umgebung füllte sich mit Plasma und schwerem Laserfeuer, eine Rakete nach der anderen schoss über uns hinweg, und dann kam die Spear in Sicht. Jeder Quadratzentimeter des Schiffs wurde von IHREN zahllosen Raumfahrzeugen unter Beschuss genommen, als sie es umschwärmten.
    Crom steckte immer neue Treffer von den schweren Geschützen der Spear ein. Sie fügten ihm erheblichen Schaden zu und rissen immer wieder Stücke von ihm ab. Plasmaraketen verwandelten seine Umgebung in ein Meer aus Feuer.

    »Du kommst viel zu schnell rein!«, schrie ich über das taktische Netz, doch von Gibby kam nur lautes Gelächter als Antwort. Mir wurde klar, dass die Spear zu schwer beschädigt war, um noch den Kurs ändern zu können.
    »Raus hier, sofort!«, schrie ich Rannu, Mudge und dem Heiden zu.
    Mudge packte Rannu, da die Antriebsfinne des Nepalesen anscheinend nicht funktionierte. Dann gaben wir Vollschub und rasten vom Asteroiden weg.
    Wenn man nach der Heftigkeit der Explosion ging, konnte Gibby nur sämtliche Sprengköpfe gezündet haben, die er noch an Bord hatte. Hinter uns wurde alles rot, als der Asteroid in eine Schotterwolke verwandelt wurde. Die Druckwelle traf uns wie ein Hammerschlag, und zum Glück verlor ich das Bewusstsein, in der Überzeugung, dass ich gestorben war.
     
    »Glaubst du wirklich, dass SIE glauben, wir wären in Frieden gekommen?«, hörte ich Mudge durch den Nebel meiner Schmerzen und meiner Übelkeit. Ich hoffte, dass Mudge mir noch nicht in mein persönliches Jenseits gefolgt war. Dann schaffte ich es, die Augen zu öffnen. Ich steckte immer noch im Gefängnis des Mameluken. Wir trieben im Weltraum. Rannus Mameluke hielt sich an meinem fest. Ein schneller Selbsttest verriet mir, dass mein Mech gerade noch den Betrieb aufrechterhielt und mich vor dem Vakuum schützte. Auch der Heide war bei uns.
    Überall waren flugfähige Aliens, Läufer und andere organische Mechs. Ihre wabenförmigen Antriebssysteme leuchteten blassblau. Das Unheimliche war, dass SIE nicht auf uns feuerten. Sie schienen uns lediglich in Schach zu halten. Es war, als hätten SIE uns gefangen genommen, aber so etwas taten SIE nie.
    Ich empfing immer noch die Übertragungen von den anderen. Morag hing wie zuvor im Weltraum, mit dem Tentakel im
Genick. Ich überprüfte ihre Biowerte. Mit ihr schien alles in Ordnung zu sein. Ich murmelte etwas Unverständliches.
    »Er ist bei Bewusstsein«, sagte der Heide.
    »Aber offenbar nicht bei Verstand«, gab Mudge zu bedenken.
    »Was geschieht mit Morag?«, fragte ich.
    »Soweit wir erkennen können, kommuniziert sie mit IHNEN«, sagte der Heide. »Ich glaube, SIE haben sich irgendwie über ihre Anschlüsse mit ihr verbunden, und die Reste von Botschafter ermöglichen ihr, mit IHNEN zu reden.« Mein Blickfeld war sehr verschwommen und schien zu verblassen. Die Schmerzen ließen ebenfalls nach. Morag war von einem Lichtschein umgeben.
    Ich wünschte, ich könnte den Gesang noch einmal hören. Ich wünschte, ich könnte nur noch einmal mit Morag sprechen.
    »Wie kommen wir jetzt nach Hause?«, fragte der Heide.
    Vielleicht hörte ich den Gesang.
    »Wie kann es sein, dass wir noch am Leben sind?«, fragte Mudge.
    »Ich glaube, ich bin es nicht mehr«, sagte ich. Jetzt hörte ich ganz klar den Gesang. Morag sah im Licht wunderschön aus. Ich gab leichten Schub mit meiner Manövrierfinne, trieb auf sie zu. Via taktisches Netz hörte ich Rufe, achtete aber nicht darauf. Morag schien immer heller zu leuchten, während alles andere dunkler wurde.

Danksagungen
    Im Gegensatz zu IHNEN hat sich Der Veteran nicht im luftleeren Raum entwickelt. Viele Menschen haben an der Entstehung dieses Romans mitgewirkt. Also möchte ich in hoffentlich chronologischer Reihenfolge danken:
    Dr. Hazel Spence-Young, Scott Young, Jose Moulds und Kathryn Anderton als kritische Testleser - und ganz besonders Letzterer, weil sie alles stehen und liegen ließ, um eine in letzter Minute entstandene Neufassung

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