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Der Veteran: Roman

Titel: Der Veteran: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gavin Smith , Bernhard Kempen
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vom Feuer meiner Retributor zerfetzt wurde. Ich wählte den Läufer als neues Ziel und taumelte zurück, als die Projektile aus ihren Schnellfeuer-Zwillingsrailguns in mich schlugen. Als sie ihre Ziele vernichtet hatten, konzentrierten auch Rannu und Mudge ihr Feuer auf den Läufer, während der Heide die Barrikade eindeckte. Die Soldaten wurden von der Wucht der Railgun-Geschosse in die Luft gerissen. Andere schienen sich einfach in ihre Bestandteile aufzulösen. Für sie empfand ich nur Verachtung.
    Hinter uns rückte Balor auf dem linken Laufsteg vor und teilte sein Feuer zwischen den Soldaten auf seiner und der gegenüberliegenden Seite auf. Ich fragte mich, ob das Sicherheitskommando genug Zeit gehabt hatte, sich eine Meinung über den blutüberströmten Dämon zu bilden. Granaten explodierten in der Luft knapp über den Laufstegen, von Balors Granatenwerfer abgeschossen und von Annäherungssensoren gezündet. Ich sah, wie rauchende Leichen von den Laufstegen fielen.
    Die Wucht eines Plasmatreffers ließ mich in die Knie gehen, und ich sah, wie Mudges Gespenst zurückgeschleudert wurde.
Er landete auf dem Hintern, und Funken sprühten, als er über den Betonboden rutschte. Wir lagen unter schwerem Beschuss. Das war nicht richtig. Ich hatte keine Ahnung, woher das Feuer kam. Weiter hinten im Verladedock erkannte ich das Flackern eines Mündungsblitzes. Die Flamme kam schnell näher und erleuchtete den Tunnel. Ich sah die Plasmaladung glühen, als sie in einem leicht gewölbten Bogen auf mich zuflog. Ich versuchte mein Gespenst aus der Schussbahn zu bringen, erkannte aber, dass ich mich nicht schnell genug bewegen konnte. Der Treffer entflammte meine Schulter, und das Plasmafeuer brannte sich durch die Titan-Panzerung. Ich bildete mir ein, die Hitze spüren zu können. Ich wollte das Feuer erwidern, wurde jedoch von der Railgun des Läufers ins Schwanken gebracht. Der Läufer war schwer beschädigt, stand aber immer noch auf den Beinen.
    An den Deckenschienen hingen zwei üppig gepanzerte Geschützkuppeln mit rotierenden 30-mm-Kanonen. Die linke war außerdem mit einer Plasmakanone und die rechte mit einer 20-mm-Railgun ausgestattet. Rote Warnzeichen leuchteten in meinem internen visuellen Display, weil die Integrität der Panzerung meines Gespensts zu versagen drohte.
    »Anschluss!«, rief der Heide über unser internes Kommunikationsnetz. Morags Gespenst bewegte sich auf eine Wandklappe zu. Hinter mir konnte ich sehen, wie Balor vom Laufsteg sprang, während die Stelle, wo er zuvor gestanden hatte, mit einem Hagel aus 30-mm-Geschossen eingedeckt wurde.
    Das Netz-Fenster zeigte wieder ein Bild. Ich konnte nicht erkennen, was geschah, aber es schien sich um eine Art Korridor zu handeln, der aus schwarzem Glas bestand. Annis bewegte sich so schnell durch den gläsernen Korridor, dass es schien, als würde sie stillstehen und die virtuelle Umgebung an ihr vorbeiziehen. Ich schaltete zwischen größtenteils sinnlosem Gegenfeuer auf den Läufer und Funkenregen auf die schwer gepanzerte Kuppel hin und her.

    Plötzlich stellten beide Kuppeln das Feuer ein. Ich beobachtete, wie sich die vier Geschütze auf den Läufer richteten und wieder losfeuerten. Es war furchterregend und gnadenlos, wie sie den Läufer zerfetzten. Ich hörte auf zu schießen und beobachtete es, ohne auf die kleinkalibrigen Geschosse zu achten, die die Panzerung meines Gespenstes eindellten und schartig machten. Erst eine hochexplosive panzerbrechende 30-mm-Granate rüttelte mich wieder wach. Ich blickte mich nach der Quelle um und sah, wie sich ein Wachsoldat im schnellen Lauf von der Barrikade zurückzog, in Richtung einer Tür, die vermutlich ins Innere der Anlage führte. Die Railgun-Geschosse warfen ihn zu Boden und ließen ihn dann gegen die Tür klatschen.
    Ich sah, wie Mudges Gespenst zum rechten Laufsteg hinaufgriff, und während kleinkalibrige Geschosse funkensprühend von seiner Rüstung abprallten, riss er einen Teil des Stegs herunter, worauf die Soldaten auf den Betonboden stürzten. Einer von ihnen rannte in blinder Panik auf mich zu und kam mir so nahe, dass ich ihn zertreten konnte.
    Wir rückten vor, stiegen über die Barrikade oder traten die Kisten und anderen Sachen aus dem Weg. Rechts von uns gab es eine Reihe dicker Plastikfenster mit Blick in eine Art Lagerbereich. Von dort kam gelegentliches Feuer. Die Fenster zerplatzten zu dicken Plastikbrocken, als wir den Bereich unter Beschuss nahmen und alles zerstörten, von

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