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Der Veteran: Roman

Titel: Der Veteran: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gavin Smith , Bernhard Kempen
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darin investiert, der Menschheit zu helfen, statt sich in wilden Egotrips zu ergehen, die uns letztlich noch schutzloser machen, hätten Sie daran mitwirken können, den Krieg zu beenden. Fangen wir mit ein paar ganz offensichtlichen Sachen an. Ich habe viele schreckliche Dinge getan und angeordnet. Das ist mein Job, und obwohl ich mich
selten auf diese Weise dafür rechtfertigen muss, kann ich nur sagen, dass ich das alles zum Wohl der Menschheit getan habe.«
    Ich sah, wie Bran ihre Pistolen in Holster an ihren Oberschenkeln steckte. Sie hob ihren Laserkarabiner auf und erstarrte. Mir war klar, dass sie per Smart-Link die Waffe kalibrierte und eine Systemdiagnose durchführte.
    »Ach, hören Sie doch auf«, spottete Mudge. »Sie sind ein böses kleines Arschloch, das es genießt, Macht über andere zu haben.«
    »Nein!«, widersprach Rolleston. Er war mit seiner Ausrüstung fertig. Er stand auf und sprach direkt in die Linse, die sein Gesicht aufzeichnete. »Sehen Sie, das ist das Problem mit kleingeistigen Individuen wie Ihnen. Wenn etwas nicht stimmt, wollen Sie alles zerstören, alles niederreißen und jemandem die Schuld in die Schuhe schieben, ohne darüber nachzudenken, was anschließend geschehen soll. Wir versuchen etwas aufzubauen, und weil dazu Opfer nötig sind, fangen Sie an zu heulen und um sich zu schlagen. Sie widern mich an.«
    »Was aufbauen?«, fragte ich ruhig.
    Rolleston ging nicht darauf ein. »Und wissen Sie was? Sie haben sich reinlegen lassen. Habe ich befohlen, dass diese Familie getötet wird? Natürlich habe ich das getan. Habe ich befohlen, dass alle getötet werden? Ja. Warum? Weil sie der Feind sind! Sechzig Jahre Krieg, in dem SIE unablässig Menschen ausgerottet haben, erinnern Sie sich? Die Wesen, die Sie als Botschafter bezeichnen, Sie ignoranter Wicht, sind für geistig gesunde Menschen feindliche Agenten.«
    »Das ist eine Lüge!«, rief Morag, als sie sich in die systemweite Sendung einklinkte.
    »Was genau?«, fragte Rolleston. »Es tut mir leid, dass diese Familie den Tod fand. Es tut mir leid, dass die anderen Prostituierten, die Ihre Kolleginnen waren, starben, als Sie sie im Stich gelassen haben. Aber Sie haben ohne Zweifel ihre Gesichter gesehen.
Sie wurden geistig von IHNEN beherrscht, genauso wie Sie selbst.«
    »Sie wissen, dass das nicht wahr ist«, sagte Morag etwas ruhiger. Ich glaube, sie hatte sich soeben selbst auf dem Bildschirm gesehen.
    »Wirklich? Wollen Sie abstreiten, dass Sie ein Fragment eines feindlichen Individuums im Kopf haben?«, fragte er, womit er Morag für einen Moment sprachlos machte. »Dazu können Sie nichts sagen? Das ist alles sehr gut gemacht, aber letztlich haben Sie uns nichts gezeigt, das sich nicht künstlich fabrizieren ließe. Ja, es sind Dinge dabei, in denen ein Körnchen Wahrheit steckt, aber das ist selbst bei den besten Lügen so. Schließlich haben wir nicht mehr als Gottes Behauptung, dass er nicht lügt.« Er wandte sich an seinen Todesengel. »Bereit?«
    Sie nickte.
    Ich schickte eine Textanfrage an Gott, in der ich mich nach ihrem Aufenthaltsort erkundigte. Während ich das tat, legte Rolleston den Kopf schief und lächelte. Er hatte meine Kommunikation mitgehört. Ich empfing eine Textantwort von Rolleston, aber ich öffnete sie nicht. Gott sagte mir, dass Rollestons Kampfshuttle in wenigen Augenblicken zwei Stockwerke über uns landen würde.
    Ich blickte mich im Studio um. Rannu wirkte so leidenschaftslos wie immer. Er nickte mir vom Laufsteg zu. Balor lehnte sich gegen eine Wand, in der Nähe des Dockbereichs. Er wirkte gelangweilt. Ich schaffte es, Bucks und Gibbys Aufmerksamkeit zu wecken, und signalisierte ihnen, dass es in Kürze zum Kampf kommen würde. Dann ging ich zum Heiden und zu Morag.
    »Sie sind fast hier«, sagte ich.
    Der Heide nickte mit grimmiger Miene. Morag machte einen ängstlichen Eindruck.
    »Ihr habt es geschafft«, sagte ich zu ihnen.
    Morag brachte ein mattes Lächeln zustande.

    Ich versuchte, Mudge ein Zeichen zu geben, aber er war viel zu sehr damit beschäftigt, sich mit Rolleston zu streiten, beziehungsweise den Rest der Menschheit davon zu überzeugen, dass Rolleston in diesem Spiel der Bösewicht war.
    »Wir könnten gar nicht so viele Beweise auf einmal fälschen«, sagte Mudge.
    »Sie verfügen über unbegrenzte Rechenleistung, und alles wurde in medialer Form präsentiert. Warum also nicht?«, gab Rolleston zurück.
    »Also ist gar nichts real?«, fragte der Heide.
    »Ich sage nur, dass

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