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Der Veteran: Roman

Titel: Der Veteran: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gavin Smith , Bernhard Kempen
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völlig missverstandene liebe, kuschelige Wesen sind und dass die sechzig Jahre, in denen SIE unablässig Menschen getötet haben, Männer, Frauen und Kinder, überhaupt nicht stattgefunden haben.«
    »SIE kannten keinen Krieg, bevor die Clique …«
    »So etwas wie eine Clique gibt es nicht!«, fiel Rolleston ihm wütend ins Wort.
    »Bevor Ihre Leute«, fuhr Gregor fort, »den Angriff auf IHR Habitat befahlen. IHRE Art von Ichbewusstsein ist anders. Jede Zelle ist ein Individuum, das gleichzeitig das Ganze bildet. Also war es für SIE ein Genozid. Und weil SIE nicht verstanden, was geschehen war, konnten SIE nur auf die Art und Weise reagieren, die die Menschen IHNEN beigebracht haben, und zwar mit einem totalen Krieg. Woher sollten SIE wissen, dass wir willkürliche Regeln für einen Konflikt aufgestellt hatten? Regeln, die wir selber in der Vergangenheit oft genug verletzt haben. SIE dachten sich, dass SIE bei einem Kampf ums Überleben alles tun mussten, um zu gewinnen. So habt ihr es uns beigebracht«, sagte Gregor.

    Allgemeines Schweigen, während seine Worte nachwirkten.
    Rolleston lächelte. »Major, streiten Sie ab, dass Sie versucht haben, jeden friedlichen Abgesandten, der von IHNEN kam, zu ermorden?«, fragte Mudge. Er versuchte, die Aufmerksamkeit von Gregors Eingeständnis abzulenken, obwohl er den Blick weiterhin auf den Hybriden gerichtet hatte.
    Auf dem Bildschirm wurden Aufnahmen abgespielt, die von Gott zusammengestellt und vermutlich von Mudge angefordert worden waren. Wir sahen Raumschiffe ähnlich dem, das Botschafter mir in der Kirche des Vikars gezeigt hatte, was mir nun wie vor einer halben Ewigkeit vorkam. Es handelte sich ebenfalls im Prinzip um ein Einweg-Triebwerk mit vielen nadelförmigen Kapseln für den heimlichen Atmosphäreneintritt. Wir beobachteten, wie die Orbitalplattformen und Raumschiffe diese Einheiten immer wieder vernichteten. Jede Szene wurde von einer Tonspur mit den verschlüsselten Befehlen begleitet, die ausschließlich auf die Mitglieder der Clique zurückgingen. Es waren sehr viele Schiffe.
    Dann kamen andere Bilder. Auf den Schirmen im ganzen System sahen wir SIE, von ähnlicher Gestalt wie Botschafter, wie sie hingerichtet wurden. Es geschah in Städten, in der Wildnis, im Meer. Es waren nur ein paar Exekutionen, aber ich erkannte, wer die Mörder waren - oder zumindest was sie waren: Exangehörige der Spezialeinheiten. Das war die eigentliche Aufgabe der XIs: dafür zu sorgen, dass der Frieden keine Chance bekam.
    Schließlich zeigte Gott uns Aufnahmen von einer wohlhabenden Familie auf ihrer Privatjacht. Es waren vermutlich hochrangige Geschäftsführer irgendeines Konzerns. Die perfekte Kleinfamilie - Mutter, Vater und zwei Kinder. Sie umstanden ein Alien, das genauso wie Botschafter aussah. Alle Mitglieder dieser Familie hatten denselben seligen Gesichtsausdruck, den ich auch bei Morag und den anderen Huren gesehen hatte, als sie Botschafter vor mir beschützen wollten. Dann kam helles
Licht und ein lauter Krach, das Bild schien sich in statisches Rauschen aufzulösen, bis es langsam zurückkehrte. Ich erkannte die Wirkungen einer Multispektrum-Betäubungsgranate. Dann waren gedämpfte Schüsse zu hören. Das Alien war zu Boden gegangen. Wir sahen, wie ein bewaffneter Mann in die Kabine ging und zwei Schüsse auf jedes Familienmitglied abfeuerte. Die nächste Szene zeigte die Jacht auf dem Wasser. Sie brannte. Der Mann beobachtete schwimmend die Jacht und wartete darauf, abgeholt zu werden. Der große Schirm teilte sich, um die verschlüsselte Kommunikation zu zeigen.
    »Ziele eliminiert?«, fragte Rolleston über den Kommandokanal.
    »Ich habe alle ermordet«, antwortete Rannu. Selbst über die Funkverbindung war seine Zerknirschung zu hören.
    Wir alle blickten zu Rannu hoch, der auf dem Laufsteg saß. Sein Gesicht erschien auf dem Bildschirm, als Mudge eine Nahaufnahme von ihm einspielte.
    »Deshalb wusste ich, dass sie recht hatte«, sagte Rannu.
    »Und was wollen Sie beweisen, indem Sie zeigen, wie einer von Ihren Leuten eine Familie ermordet hat?«, fragte Rolleston.
    »Wir haben bewiesen, dass Sie den Befehl dazu gegeben haben«, knurrte Mudge.
    »Wir haben bewiesen ?«, wiederholte Rolleston. »Sie machen jetzt gemeinsame Sache mit Gott, nicht wahr?«
    »Wechseln Sie nicht das Thema«, sagte Mudge.
    »Welches Thema, Howard?«, fragte Rolleston in verächtlichem Tonfall. »Das ist alles ziemlich clever. Wirklich schade. Hätten Sie Ihre Zeit und Energie

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