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Der viel zu schoene Traum

Der viel zu schoene Traum

Titel: Der viel zu schoene Traum
Autoren: Cathleen Galitz
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schon auf einer Menge solcher Partys, und ehrlich gesagt, finde ich sie ziemlich langweilig.” Das unreife Benehmen ihrer Bekannten hatte sie sogar meistens eher abgestoßen. Viel lieber verbrachte sie jetzt den Rest des Tages mit dem Mann ihrer Träume.
    „Gut, wenn du dir sicher bist”, sagte Hawk. „Wollen wir gehen?”
    Keiner protestierte. Die Kinder waren müde, und auch Hawk und Ella waren erschöpft. Aber es war ein wundervoller Nachmittag gewesen. Auf der Rückfahrt beobachteten sie den Sonnenuntergang, dessen flammendes Rot in Hawks Augen aber nicht mit Ellas Haaren konkurrieren konnte.
    Hawk war so entspannt wie lange nicht mehr. Den ganzen Tag hatte er nur ein oder zwei Mal an seine Arbeit denken müssen. Selbst als Rover, Billys Frosch, aus seinem Glas entwischte und irgendwo im Auto herumhüpfte, ließ er sich nicht aus der Ruhe bringen. Er hielt einfach am Straßenrand und wartete, bis der Ausreißer wieder eingefangen war. Alle außer Sarah schienen sich darüber zu freuen. Sie bestand darauf, dass es am besten wäre, Rover wie Kermit die Freiheit zu schenken.
    Ella war richtig gerührt, als Hawk versuchte, mit den beiden das Thema auszudiskutieren. Wie es wohl wäre, Teil dieser Familie zu sein - als Ehefrau und Mutter?
    Vermutlich hätten weder Hawk noch die Kinder etwas dagegen, sie in die Familie aufzunehmen. Aber als sie daran dachte, dass sie ja nach einem Ersatz für die göttliche Lauren suchten, war Ella schnell ernüchtert. Sowenig es ihr lag, sich mit dem zweitbesten zufrieden zu geben, wollte sie selbst nur zweite Wahl sein. Sie mochte nicht so schön und kultiviert sein wie Lauren, aber sie hatte trotzdem Glück im Leben verdient.
    Während ein glutroter Sonnenuntergang dem Sommertag ein krönendes Ende setzte, nahm Hawk Ellas Hand und hielt sie fest. Die Kinder waren zu sehr mit dem Problem von Rovers Unterkunft beschäftigt, als dass sie etwas bemerkt hätten. Aber selbst wenn, nach ihrer begeisterten Reaktion auf den Kuss am Nachmittag zu schließen, hätten sie wohl nichts dagegen gehabt.
    Sie waren glücklich, solange ihr Vater es auch war. Und so traurig es klingen mochte, über kurz oder lang würden die Erinnerungen an ihre Mutter verblassen, und sie würden nur noch das wissen, was man ihnen über sie erzählte.
    Ella drückte Hawks Hand. Die Geste war viel vertrauter als alle öffentlichen oder privaten Küsse, die er ihr je gegeben hatte.
    Indem sie ihre Finger miteinander verschlangen, drückten sie eine viel tiefere Zuneigung aus als durch Sex. Nicht dass Ella etwas gegen guten Sex hatte, aber er drückte meistens ein rein körperliches Verlangen aus und hatte nichts mit Vertrauen zu tun. Was ein Mann im Bett sagte war selten für bare Münze zu nehmen.
    Hawks Hand zu halten war für Ella der Inbegriff von Romantik. Es verursachte Herzklopfen und ein warmes Gefühl tief in ihrem Innern. Diesem Moment würde sie einen Ehrenplatz in ihrer Erinnerung einräumen.
    Hawk ließ ihre Hand los, um mit den Fingern über ihren Arm zu streichen. Wie sinnlich eine so einfache Geste sein konnte.
    Dass sie erschauerte konnte ihm unmöglich entgehen. Sie war enttäuscht, als sie viel zu schnell in der Ferne das große Haus erblickte. Es gab ihr einen Stich, als sie das Haus hell erleuchtet sah.
    Ella war gegen jede Verschwendung von Energie. Vor allem nachdem sie selbst ganz ohne Strom ausgekommen war, konnte sie eine derartige Vergeudung nicht akzeptieren. Sie wusste dass Hawk mit seinen Kindern über dieses Thema nie Sprechen würde. Er wollte sie ohne jeden Mangel aufwachsen lassen. Ella fürchtete, dass das ein Fehler sein könnte. Wenn man nicht immer alles hatte, konnte das eine große Antriebskraft im Leben sein.
    Als sie auf die Auffahrt rollten, waren die Kinder auf dem Rücksitz eingeschlafen. Hawk warf einen Blick über die Schulter und räusperte sich dann.
    Ella ahnte, dass er ein unangenehmes Thema anschneiden würde.
    „Wegen Buzz”, begann Hawk und fühlte sich ziemlich albern.
    „Was ist mit ihm?” fragte Ella.
    „Ich weiß, dass es mich nichts angeht, aber …”
    Solche „Abers” waren für Ella ein rotes Tuch.
    Hawk begann von neuem. „Es ist nur … Ich frage mich … Hör zu.” Er fuhr sich durch die Haare. „Ich weiß, wie haben eine offene Beziehung, aber etwas, das Buzz gesagt hat, hat mich den ganzen Tag beschäftigt, und ich muss es einfach loswerden. Was meinte er damit, dass er die Qualität deiner Küsse persönlich beurteilen könnte?”
    Ella
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