Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der viel zu schoene Traum

Der viel zu schoene Traum

Titel: Der viel zu schoene Traum
Autoren: Cathleen Galitz
Vom Netzwerk:
versucht, an die gute Fee zu glauben, die ihr ihre Wünsche endlich erfüllte.
    Ella wurde abrupt aus ihren Tagträumen gerissen, als Sarah plötzlich aufschrie. Offenbar hatte sich der Deckel ihres Glases gelöst, und ihr Frosch war durch das hohe Gras davongehüpft.
    Sarah kniete auf der Erde und suchte verzweifelt nach ihrem neuen kleinen Freund.
    „Vorsicht! Nicht drauftreten!” rief sie allen Vorübergehenden zu.
    Hawk bot an, ihr einen neuen Frosch zu kaufen, aber Sarah weinte nur noch heftiger.

    Ella schüttelte den Kopf über seinen rein materiellen Blickwinkel und half Sarah bei der Suche. Dass Billy stolz verkündete, sein Frosch sei noch sicher in seinem Glas, trug nicht gerade dazu bei, Sarah zu trösten. Hawk glaubte zwar nicht, dass das Tier zu finden sei, beugte sich aber dennoch über den Rasen und tat so, als suchte er mit.
    „Ihr versteht das nicht”, schluchzte Sarah. „Ich will keinen anderen Frosch. Ich will meinen Kermit!”
    Es waren genau diese Momente, in denen Hawk sich einfach nur noch die Haare raufte. Seine Tochter würde „ihren” Kermit niemals von den vielen anderen hundert Fröschen auf diesem Fest unterscheiden können. Sarah war erst vier, aber ihr Benehmen war so irrational, dass er keinen anderen Ausweg wusste als Bestechung, damit die Situation nicht entgleiste und er seine laut schluchzende Tochter auf dem Arm zum Auto tragen musste.
    „Ich weiß, dass das schwer zu verstehen ist”, hörte er da Ella mit tröstender Stimme sagen. „Aber vielleicht ist es so das Beste für ihn. Frösche mögen es nicht, eingesperrt zu sein. Vielleicht ist es Kermits Schicksal, einem bösen kleinen Jungen Warzen zu verpassen. Oder vielleicht wird er von einer Prinzessin geküsst und in einen Prinzen verwandelt. Vielleicht findet er auch eine hübsche Froschfrau und gründet eine große Froschfamilie.”
    Sarah wischte sich die Tränen aus dem Gesicht. „Glaubst du?” fragte sie mit einem Schluckauf.
    „Ganz bestimmt. Und ich glaube, du kannst sehr stolz auf dich sein, dass du Kermit freigelassen hast. Ich bin es jedenfalls.”
    „Wirklich?”
    Hawk, der merkte, dass die Katastrophe abgewendet war, stimmte eilig ein: „Ich bin auch stolz auf dich, meine Süße.”
    Er warf Ella über Sarahs Lockenkopf hinweg einen Blick voller Dankbarkeit und Respekt zu. Erstaunlich, wie sie es immer fertig brachte, mit einem lieben Wort und einem weichen Tonfall die Gemüter seiner Kinder zu besänftigen! Er hatte wirklich viel von ihr zu lernen. Auch auf lange Sicht war ihre Methode viel Erfolg versprechender als Bestechung mit Süßigkeiten.
    Wenn seine Kinder jemals zu wohl erzogenen und selbstständigen Menschen heranwachsen sollten, dann musste er versuchen, sich besser mit ihnen zu verständigen und mit ihnen zu reden.
    „Ich muss aber Rover nicht auch freilassen, oder?” fragte Billy unsicher.
    „Nicht, wenn du es nicht willst”, antwortete Ella bedeutungsvoll.
    „Gut”, sagte er erleichtert und drückte das Glas mit Rover an seine Brust. Billy verstand Ellas Anspielung nicht, aber er war froh, dass seine Schwester aufgehört hatte, zu weinen.
    Hawk bot an, allen ein großes Eis zu kaufen.
    „Glaubst du, du findest jemanden, der dich heute Abend nach Hause fährt, oder soll ich dich abholen?” fragte er Ella etwas später mit spröder Stimme. Er hatte Buzz’ Partyeinladung nicht vergessen, obwohl es ihm schwer fiel, an irgendetwas anderes als an Ellas weiche Lippen zu denken.
    Ella sah ihn verwirrt an. „Wovon sprichst du?”
    Es beruhigte ihn ein wenig, dass sie die Einladung offenbar sehr wohl vergessen hatte. Wie dumm von ihm, sie daran zu erinnern. Wenn es nicht so albern wäre, würde er glatt einen Babysitter für heute Abend engagieren und sie begleiten. Selbst als Twen war er nicht oft auf Partys gegangen, er war zu beschäftigt gewesen mit seiner Karriere. Aber nach dem, was er gehört hatte, hatte er wenig verpasst.
    „Ich meine die Einladung von Buzz zu der Feier am See.”
    „Ach, das”, sagte Ella wegwerfend.
    „Ja, das.”
    Hawk überlegte, ob er ins Detail gehen sollte und hinzufügen: Die Einladung dieses lächerlichen Typen, der völlig unangebracht auf eure gemeinsame Vergangenheit angespielt hat, und der dich zu einem Gelage mit einem Haufen Halbstarker animieren möchte!
    „Ich glaube, ich werde nicht hingehen, wenn das in Ordnung ist.”
    Wenn es in Ordnung war? Fast hätte er breit gegrinst.
    Seine Reaktion brachte Ellen dazu, zu erklären: „Ich war
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher