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Der Vollstrecker

Der Vollstrecker

Titel: Der Vollstrecker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Carter
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Beifahrertür öffnete, ausstieg und hinten um den Wagen herumging, um ein paar Sekunden zusätzlich herauszuschinden.
    Den habe ich im Sack , dachte Darnell.
    Â»Und? Was machen Sie beruflich, Ryan?«, erkundigte er sich, als Ryan sich hinters Steuer setzte.
    Â»Ich bin Arzt.« Er ließ den Sicherheitsgurt einrasten.
    Â»Wow.«
    Â»Anästhesist.«
    Â»Uuh!« Darnells ganzer Körper schüttelte sich vor Schaudern.
    Â»Stimmt was nicht?«
    Darnell verzog das Gesicht. »Ich hasse Spritzen. Wenn ich eine Nadel sehe, gerate ich total in Panik.«
    Ryans Finger schlossen sich um etwas in seiner Manteltasche. »Ja …« Er sah Darnell direkt in die Augen. Seine Stimme war auf einmal ganz kehlig geworden. »Ich weiß.«
    Es heißt, wenn ein Mensch in Gefahr schwebt, gleicht er jedem anderen Tier. Wir können sie spüren. Ein primitiver Instinkt warnt uns. Und etwas in Darnell schrie auf ihn ein, schleunigst aus dem Wagen auszusteigen.
    Ryan drückte den Knopf für die Zentralverriegelung hinunter und lächelte.
    Â»Soll ich dir etwas verraten?«, flüsterte er. »Ich weiß, wovor du Todesangst hast.«
    82
    A nders als Garcia hatte Hunter an der Compton High keine Probleme, ein Jahrbuch von 1985 – Vater Fabians Abschlussjahr – aufzutreiben. Darüber hinaus grub er auch noch einige seiner alten Zeugnisse und Akten aus. Als Schüler war der Priester allein in der elften Klasse siebenmal vom Unterricht suspendiert worden. Besonders interessant daran war, dass alle sieben Suspendierungen von derselben Lehrerin beantragt worden waren – einer Mrs Patricia Reed, die Algebra 2 unterrichtet hatte. Den Zeugnissen nach war es Bretts schlechtestes Fach gewesen. Lehrer behielten in der Regel ihre schlechten Schüler länger im Gedächtnis als ihre guten. Wenn sich also irgendjemand noch an Brett Stewart Nichols erinnern konnte, dann garantiert Patricia Reed.
    Der Himmel war bereits dunkel, als Hunter zurück aufs Revier kam. Garcia war erst wenige Minuten vor ihm eingetroffen und stand vor der Pinnwand, wo er aufmerksam eines der Fotos betrachtete. Als Hunter eintrat, drehte er sich zu ihm um.
    Â»Du ahnst nicht, was ich gefunden habe!« Seine Stimme klang erregt, als er Hunter mit dem Foto vor der Nase herumwedelte.
    Hunter sah ihn fragend an und trat auf ihn zu.
    Â»Das hier habe ich aus einem alten Lagerraum der Gardena High.« Garcia reichte Hunter das Foto.
    Â»Aus einem Lagerraum?«
    In knappen Worten fasste Garcia für Hunter seine Erlebnisse an der Gardena High zusammen, bevor er mit dem Zeigefinger auf das Foto einstach. »Die Zweite von links.«
    Hunter musterte das Mädchen. Er brauchte nicht lange, um sie zu erkennen. »Amanda Reilly.«
    Â»Ganz genau.« Garcia angelte sich eine altmodische Lupe von seinem Schreibtisch und reichte sie Hunter. »Aber das ist noch nicht alles. Sieh dir mal das Mädchen ganz rechts an – die, die so verdutzt aussieht.«
    Erneut studierte Hunter das Bild, diesmal länger. An dem Mädchen war nichts Besonderes, und er wollte Garcia gerade fragen, worauf er hinauswollte, als er stutzte.
    Â»Das kann doch nicht wahr sein.«
    Â»Na, kommt sie dir bekannt vor?«, fragte Garcia und hob die Brauen.
    Hunter ging zur Pinnwand und nahm das Foto der Frau ab, das sie auf dem Kamin des Hauses in Malibu gefunden hatten. Das mit der Zahl 2 auf der Rückseite. Er nahm es mit zu seinem Schreibtisch und legte es neben das Foto mit den vier Mädchen. Sein Blick sprang mehrmals von einem zum anderen, bis er zu Garcia aufsah. »Das ist sie.«
    Garcia nickte bestätigend. »Ich war mir auch ziemlich sicher, ich hatte bloß das Foto nicht dabei, deswegen musste ich noch mal herkommen, um sie miteinander zu vergleichen. Jetzt bin ich mir ganz sicher. Sie waren auf derselben Schule, Robert. Amanda und das mutmaßliche zweite Opfer waren Freundinnen.«
    Â»Wie heißt sie? Wer ist sie?«
    Â»Das weiß ich leider noch nicht. Wegen der fehlenden Jahrbücher. Vielleicht hat die Schule ein Jahrgangsfoto, da müsste ich noch mal nachfragen. Wie gesagt, ich wollte erst nachprüfen, ob ich recht habe, und als ich aus dem Keller rauskam, war ohnehin schon niemand mehr da. Heute war der letzte Tag vor den Weihnachtsferien.« Garcia ging zu seinem Schreibtisch zurück. »Wenn sie ein solches Foto haben und es nicht gestohlen wurde,

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