Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Vollstrecker

Der Vollstrecker

Titel: Der Vollstrecker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Carter
Vom Netzwerk:
Formulierung, um sie dazu zu bringen, überhaupt mit uns zu sprechen, Captain. Ich bin hier der leitende Ermittler. Ich habe getan, was ich für richtig hielt. So arbeite ich nun mal.«
    Â»Moment.« Captain Blake hob eine Hand, um Hunter zu unterbrechen, und funkelte ihn an. »Wollen Sie mir gegenüber etwa einen auf dicke Hose machen? Sie sind leitender Ermittler, weil ich Sie dazu gemacht habe! Eine Entscheidung, die ich allmählich bitter bereue. Wir sind die Lachnummer des ganzen LAPD. In dem Artikel nennt sie uns die Mystik-Polizei, Robert. Die Eso-Cops !« Sie hielt inne, und für eine Weile sprang ihr zornfunkelnder Blick zwischen Hunter und Garcia hin und her. »Kein Wunder, dass ich permanent den Bürgermeister an der Strippe habe, der rumschreit wie ein Irrer und mir jetzt sogar vorwirft, ich wäre nicht in der Lage, das Dezernat anständig zu leiten. Er hat gesagt, im Gegensatz zu meinem Vorgänger mangele es mir an der nötigen Führungsstärke. Haben Sie überhaupt irgendeine Vorstellung davon, wie scheißwütend mich das gemacht hat?« Sie wartete die Antwort nicht erst ab. »Er ist auf dem Kriegspfad und würde nichts lieber tun, als Sie zum Verkehrspolizisten zu degradieren – falls er es sich nicht noch anders überlegt und Ihren Arsch gleich ganz vor die Tür setzt. Und er ist noch gar nicht zu voller Form aufgelaufen.« Sie begann aufgebracht im Büro hin und her zu marschieren. »Ich habe Ihnen ausdrücklich gesagt, dass die Sache streng nach Vorschrift ablaufen muss. Dass Sie, wenn Sie das Mädchen finden, sie hier aufs Revier bringen und sie offiziell vernehmen müssen, und ich wollte bei der Vernehmung dabei sein!«
    Hunter rieb sich die Augen und lehnte sich gegen seinen Schreibtisch. »Sie hatte Angst , Captain«, sagte er langsam. »Sie wollte reden, aber nicht hier. Im Vernehmungszimmer war sie nervös. Sie wollte sich an einem öffentlichen Ort treffen.«
    Â»Sie haben meine Anweisung missachtet, weil sie es so wollte?«
    Â»Ich musste eine Entscheidung treffen, Captain«, gab er ungerührt zurück. »Entweder die Vorschriften einhalten oder sie zum Reden bringen. Beides ging nicht.«
    Â»Aber wie zum Teufel hat die Zeitung davon Wind bekommen, dass wir mit ihr gesprochen haben?«, wollte Garcia wissen. »Richtmikrofone?«
    Hunter schüttelte den Kopf. »Wenn sie uns abhören, machen sie sich strafbar. Claire Anderson ist skrupellos, aber nicht dumm. Eine Strafanzeige würde sie niemals riskieren. Und wenn sie uns belauscht hat, warum hat sie dann nicht alles veröffentlicht, was Mollie uns gesagt hat?«
    Â»Und was genau hat das Mädchen Ihnen gesagt?« Die Wut in Captain Blakes Stimme hatte ihren Siedepunkt erreicht.
    Hunter gab die Unterhaltung wieder, die er und Garcia tags zuvor mit Mollie Woods geführt hatten. Blake hörte zu, ohne ihn zu unterbrechen, nur manchmal hoben sich ihre perfekt gezupften Augenbrauen als Zeichen ihrer Verwunderung.
    Â»Sie wusste von den Nummern?«, fragte sie irgendwann, den Blick auf Hunter gerichtet. Dieser nickte stumm.
    Â»Ich habe ihr zuerst auch nicht geglaubt, Captain«, schaltete sich Garcia ein. »Aber seit gestern bin ich sicher, dass das Mädchen die Wahrheit sagt.«
    Â»Selbst wenn, Sie haben trotzdem meinen Befehl missachtet. Sie haben mich und das ganze Dezernat lächerlich gemacht.« Sie hielt einen Moment inne, als überlege sie, was nun zu tun sei. »Für mich steht außer Zweifel, dass diese Reporterin mit Mollie gesprochen hat. Jetzt werden die Journalisten wie Heuschrecken über sie herfallen. Wo steckt sie überhaupt?«
    Schweigen.
    Â»Jetzt sagen Sie mir bloß nicht, dass Sie es nicht wissen!«
    Â»Ich habe ihr gesagt, dass wir in Verbindung bleiben müssen. Sie hat gesagt, sie würde mich heute anrufen. Bis jetzt hat sie es noch nicht getan.«
    Â»Warum rufen Sie sie nicht an?«
    Â»Sie hat kein Handy.«
    Captain Blake stieß ganz langsam die Luft aus. »Hat sie Ihnen gesagt, wo sie wohnt?«
    Â»Nein, und ich konnte es auch nicht aus ihr herausbringen.« Hunter nahm an seinem Schreibtisch Platz.
    Â»Und wir haben keine Möglichkeit, es herauszufinden, oder?« Blake massierte sich den Nacken und versuchte, ihre verspannten Schultermuskeln zu lockern. »Sie ist zu jung, um irgendwo einen Mietvertrag unterschrieben zu haben, und es würde mich

Weitere Kostenlose Bücher