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Der Vollstrecker

Der Vollstrecker

Titel: Der Vollstrecker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Carter
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sorgfältig durchgegangen. Opfer Nummer eins war auf keinem von ihnen zu sehen gewesen.
    Auch die Namen Emily Wells und Jessica Pierce leitete Hunter direkt an Hopkins und die IT-Abteilung weiter. Der Auftrag war klar: »Finden Sie sie.«
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    D er Anschrift zufolge, die man ihnen an der Schule gegeben hatte, wohnte Vater Fabians alte Mathematiklehrerin Patricia Reed in Pomona, der fünftgrößten Stadt in Los Angeles County und Heimat der berühmten California State Polytechnic University, kurz Cal Poly. In zähfließendem Verkehr dauerte die Fahrt von der Gardena Senior High dorthin eineinhalb Stunden.
    Der Minnequa Drive war eine ruhige Straße etwa zehn Autominuten von der Universität entfernt. Sie hatten keine Probleme, das Haus zu finden. Das moderne, zweigeschossige Gebäude stand etwas zurückgesetzt zur Straße, und das Grundstück, zu dem eine kleine Rasenfläche links vom Haus sowie eine zweitürige Garage gehörten, wurde von mehreren makellos gestutzten Hecken eingefasst. In der aufwendig schwarz-weiß gepflasterten Einfahrt stand ein schwarzer Dodge Journey.
    Â»Wow, nicht übel für einen Altersruhesitz«, meinte Garcia, als er auf der Straße vor dem Haus parkte. »Und der Wagen kann sich auch sehen lassen.«
    Sie stiegen die Granitstufen hinauf, die zur Haustür führten, und drückten auf die Klingel. Wenige Augenblicke später öffnete ihnen eine kleine, drahtige Mexikanerin die Tür. Sie trug eine Zimmermädchenuniform, und ihre schwarzen Haare waren säuberlich unter einem Haarnetz verborgen.
    Â»Guten Morgen«, sagte Hunter mit einem verbindlichen Lächeln, nachdem er seine Marke rasch wieder in der Tasche hatte verschwinden lassen. Er wusste aus Erfahrung, dass viele private Hausangestellte in L. A. illegale Einwanderer waren. Eine Polizeimarke hätte die Frau nur in Panik versetzt. »Wir würden gerne mit Mrs Reed sprechen.«
    Â»Mista Reed?«, fragte die Frau mit starkem spanischen Akzent und erwiderte sein Lächeln.
    Â»Nein, nein. Mrs Reed. Patricia Reed.«
    Â»Ah. No hay. Keine Mrs Reed.«
    Â»Was soll das heißen, keine Mrs Reed? Ist sie nicht zu Hause?«
    Â»Nein. Ella se ha ido para siempre. «
    Hunter runzelte verwirrt die Stirn. »Sie ist für immer gegangen?«
    Â»Was gibt es denn, Emilia?« Ein Mann Anfang vierzig in einem grauen Nadelstreifenanzug, hellblauem Hemd mit Tabkragen und blau in blau gestreifter Krawatte tauchte am anderen Ende der Eingangshalle auf. Er war groß und attraktiv wie ein Filmstar mit tiefblauen Augen und einem markanten Kinn.
    Das Dienstmädchen drehte sich zu ihm um. » Creo que estos senores están en busca de su madre , Mr Reed.«
    Â» Esta bien, Emilia, tranquila . Ich kümmere mich darum.« Er bedeutete ihr, zurück an ihre Arbeit zu gehen.
    Â»Guten Morgen, Gentlemen, ich bin James Reed«, sagte der Mann, als er zur Tür kam. »Kann ich Ihnen helfen?«
    Â»Aus dem, was Emilia gesagt hat, schließe ich, dass Patricia Reed Ihre Mutter ist?«, erkundigte Hunter sich höflich.
    Â»Ich dachte, du hast gesagt, du kannst kein Spanisch«, murmelte Garcia halblaut.
    Â»Patricia Reed war meine Mutter. Sie ist vor fünf Monaten gestorben.«
    Â»Das tut uns leid, das wussten wir nicht.«
    Â»Worum geht es denn, Gentlemen?«
    Hunter und Garcia stellten sich vor und zeigten vorschriftsmäßig ihre Dienstmarken.
    Â»Wir hatten gehofft, ihr ein paar Fragen über einen ihrer alten Schüler von der Compton High stellen zu können«, sagte Hunter.
    Neugier spiegelte sich auf Reeds Gesicht. »Um welchen Jahrgang geht es denn?«
    Â»1984 oder 1985.«
    Â»Ich war 1984 auch an der Compton High. In der neunten Klasse. Ich habe 1987 meinen Abschluss gemacht.«
    Â»Tatsächlich?« Hunter beschloss, die Chance zu nutzen. »Würde es Ihnen was ausmachen, sich ein paar Bilder anzusehen? Vielleicht erinnern Sie sich noch an jemanden.«
    Reed sah auf die Uhr und verzog das Gesicht. »Ich lehre an der Universität und habe in Kürze eine Veranstaltung. In spätestens einer Stunde muss ich los. Könnten Sie vielleicht heute Abend wiederkommen?«
    Â»Es dauert bestimmt nicht länger als zehn, fünfzehn Minuten«, drängte Hunter.
    Â»Ich muss noch einige Klausuren korrigieren. Ich habe wirklich sehr wenig Zeit.«
    Â»Es ist sehr wichtig, Mr Reed«,

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