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Der Vollstrecker

Der Vollstrecker

Titel: Der Vollstrecker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Carter
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dem der Killer wieder zuschlagen will«, spekulierte Garcia.
    Hunter kniff die Augen zu und massierte sich die Stirn. »Oder der Tag, an dem es zu Ende ist. Vielleicht bedeutet es, dass an Neujahr alle tot sein werden.«
    Â» Alle? Wie viele sind denn alle?«
    Â»Keine Ahnung, aber was auch immer mit Neujahr gemeint ist, es lässt uns nicht viel Zeit.«
    Â»Neun lumpige Tage.«
    Hunter teilte Garcias Frust. Bis jetzt hatten sie nichts in der Hand, keine echte Spur, nur Mutmaßungen auf der Grundlage der wenigen bekannten Fakten und der Visionen einer Siebzehnjährigen.
    Hinter ihnen drückten ungeduldige Fahrer auf die Hupe. Hastig trat Garcia aufs Gas.
    Â»Konnte sie sich einen Reim darauf machen? Warum der Täter diese Leute im Visier hat? Ob es überhaupt was mit der Schule oder den Schülern zu tun hat?«
    Kopfschütteln.
    Den Rest der Fahrt verbrachten sie schweigend.
    88
    H unter und Garcia erreichten die Schule mit einer Viertelstunde Verspätung.
    Mrs Adams war eine rundliche, heitere Frau Ende fünfzig mit tadellos frisierten silbernen Haaren und einem herzerwärmenden Lächeln. Sie schien sich zu freuen, dass sie ihnen behilflich sein konnte, und wies den Detectives den Weg zu einem Archivraum voller Pappkartons am hinteren Ende der Bibliothek.
    Â»Die Kisten sind alle nach Jahrgängen geordnet.« Mrs Adams’ Stimme war genauso hell und lustig wie ihre blassgrünen Augen.
    Hunter drehte sich zu ihr um. Sie war gut und gerne dreißig Zentimeter kleiner als er. »Vielen Dank für ihre Hilfe, Mrs Adams. Ich glaube, wir kommen jetzt allein zurecht.«
    Sie zögerte an der Tür.
    Â»Wir bringen nichts durcheinander.« Hunter schmunzelte. »Versprochen.«
    Â»Falls Sie mich brauchen, ich bin im Hauptraum der Bibliothek.« Damit schloss sie die Tür hinter sich.
    Aus einer Mappe, die er mitgebracht hatte, zog Hunter das Bild der vier Mädchen, das Garcia tags zuvor im Keller gefunden hatte. Er legte es auf einen großen Tisch in der Mitte des Raumes. Daneben legte er das Foto des unbekannten Mannes vom Kamin in Malibu. Wenn das zweite Opfer die Gardena High besucht hatte, bestand Grund zu der Annahme, dass es beim ersten Opfer genauso war.
    Â»Das hier wurde 1985 aufgenommen.« Hunter zeigte auf das Foto der Mädchengruppe. »Am besten nehmen wir das Jahr als Ausgangspunkt und checken zusätzlich noch die zwei Jahrgänge darüber und einen darunter – 84 bis 87.«
    Garcia runzelte die Stirn.
    Â»Nur weil die Mädchen in einer Clique waren, müssen sie nicht zwangsläufig im selben Jahrgang gewesen sein«, erklärte Hunter.
    Sie zogen alle infrage kommenden Kisten aus den Regalen, und es dauerte nicht lange, bis sie die großen Schwarz­weiß­fo­tos der vier Abschlussklassen gefunden hatten. Hunter fing mit der Klasse von 1987 an, dem Jahr, in dem Amanda Reilly ihren Abschluss gemacht hätte, wenn sie nicht frühzeitig von der Schule abgegangen wäre. Auf dem Bild standen einhundertsechsundzwanzig Schüler dicht gedrängt, und er musste ein Vergrößerungsglas zu Hilfe nehmen, um jede Person auf dem Klas­sen­foto mit dem Bild der vier Mädchen und dem des noch nicht identifizierten ersten Opfers zu vergleichen.
    Nichts.
    Er nahm sich das zweite Klassenfoto vor, und der mühsame Prozess des Vergleichens begann von neuem. Fünfundzwanzig frustrierende Minuten später stieß Hunter auf Gold.
    Â»Ich habe sie!«
    Â»Wen?« Garcias Kopf schnellte in die Höhe.
    Â»Unser Opfer Nummer zwei.« Hunter hielt Garcia das Bild hin und zeigte auf ein Mädchen, das in der vorletzten Reihe stand und von den zwei breitschultrigen Jungen vor ihr halb verdeckt wurde. Nur ihr Gesicht war zu sehen.
    Mit seiner eigenen Lupe studierte Garcia beide Fotos. »Stimmt, das ist sie definitiv.«
    Hunter konsultierte die Namensliste auf der Rückseite des Fotos. »Ihr Name ist Debbie Howard.« Sofort rief er Hopkins an, um ihm die Neuigkeiten durchzugeben und ihn zu bitten, alles auszugraben, was er über besagte Miss Howard finden konnte.
    Garcia brauchte weitere fünfundzwanzig Minuten, bis er das erste der beiden verbleibenden Mädchen gefunden hatte – Emily Wells aus der Klasse von 1984. Eine Viertelstunde später entdeckte Hunter auch die letzte der vier – Jessica Pierce – in der Klasse von 1985. Sie waren alle Fotos

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