Der Vollstrecker
vorzeitigen Entlassung.«
»Was ist mit den anderen beiden Mädchen auf dem Gardena-Foto?« Hunter stand auf. »Emily Wells und Jessica Pierce. Haben wir die schon gefunden?«
Kopfschütteln von Hopkins. »Ich habe mehrere Suchanfragen gleichzeitig am Laufen, bisher noch ohne Resultat. Sie müssen mir einfach ein bisschen mehr Zeit geben.«
»Zeit ist etwas, wovon wir nicht sehr viel zur Verfügung haben«, meinte Garcia mit einem vielsagenden Blick zu Hunter. Vorerst wollten sie noch nichts über Mollies jüngste Vision über den Neujahrstag preisgeben.
»Bei Debbie Howard hatte ich Glück«, sagte Hopkins. »Sie hat ihren Mädchennamen behalten, statt den Nachnamen ihres Mannes anzunehmen. Das und der Umstand, dass sie bei der Staatsanwaltschaft gearbeitet hat, haben die Suche ziemlich vereinfacht. Die Datenbank hat sofort ihren Namen ausgespuckt. Emily Wells und Jessica Pierce sind wahrscheinlich verheiratet. Das heiÃt, ich muss alte Unterlagen über sie auftreiben oder ihre Eltern finden. Ich arbeite, so schnell ich kann. Ich besorge Ihnen die Informationen, versprochen, aber ein paar Stunden brauche ich noch.« Er rieb sich mit der Hand übers Gesicht. Er sah müde aus.
»Was ist mit unserem mutmaÃlichen ersten Opfer, dem unidentifizierten Mann, und der Suche nach der Armbanduhr?«, wollte Garcia wissen. »Haben Sie dazu was gefunden?«
»Bis jetzt nichts. Ob Sieâs glauben oder nicht, die Inventarlisten in der Rechtsmedizin sind nicht digital verfügbar.« Hopkins zuckte mit den Schultern, als sei ihm das unbegreiflich. »Und das in der heutigen Zeit. Alles handgeschriebene Zettelchen.«
Hunter legte den Kopf in den Nacken und stieà einen erschöpften Seufzer aus. »Ich schicke ein paar Leute in die Rechtsmedizin, damit sie mit Ihnen zusammen die Listen durchgehen. Wir müssen den Mann finden.«
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W ie üblich betrat Captain Blake den Raum, ohne anzuklopfen. Ihr Make-up schien ein wenig dicker aufgetragen als sonst, und Hunter vermutete, dass sie auf diese Weise die dunklen Ringe unter ihren Augen kaschieren wollte.
»Stimmt es, Robert? Ist Debbie Howard das zweite Opfer?« Mit dem Kinn deutete sie auf die Fotos an der Pinnwand.
»Vermutlich ja. Aber ich brauche die Ermittlungsakte, bevor ich es mit Sicherheit sagen kann.«
»Die müsste bald hier sein«, sagte Blake. »Eine Staatsanwältin?« Sie schüttelte missbilligend den Kopf. »Na, da wird die Kacke aber mächtig am Dampfen sein, sobald der Chief und der Bürgermeister erst mal davon erfahren, das garantiere ich Ihnen.«
»Im Moment gehen wir lediglich verschiedenen Spuren nach, Captain«, sagte Hunter beschwichtigend. »Niemand muss irgendwas erfahren.«
»Schön wärâs. Aber da Sie beide es gestern auf die Titelseite der Times geschafft haben, will der Chief von mir ab jetzt täglich einen Bericht über den Fortgang der Ermittlungen. Er will uns im Auge behalten â uns, die Eso-Cops . Und der Bürgermeister bestimmt auch.«
»Dann erstatten Sie ihm eben Bericht. Weià irgendjemand, dass Sie die Akte im Zusammenhang mit unseren Ermittlungen angefordert haben?«
Captain Blake bedachte Hunter mit einem eisigen Blick. »Für wie dämlich halten Sie mich, Robert?«
»Na also. Dann müssen Sie es ihnen ja auch nicht sagen. Zumindest jetzt noch nicht.«
»Verlangen Sie von mir, dass ich den Chief anlüge, Robert?«
»Nein, Captain, nur dass Sie ihm die nächsten ein oder zwei Tage die Wahrheit in kleinen Dosen verabreichen.«
Blake funkelte erst Hunter, dann Garcia an. »Was genau ist eigentlich Ihr Problem mit Autoritäten und Regeln, Detective? Ist Ihnen entfallen, dass wir dem Chief und dem Bürgermeister über unsere Arbeit Rechenschaft schuldig sind? Ich weià nicht genau, wie William Bolter das Dezernat geleitet hat, aber solange ich Captain bin, können Sie nicht damit rechnen, dass ich Sie decke, wenn Sie permanent lügen und die Befehle Ihrer Vorgesetzten missachten. Wenn feststeht, dass Debbie Howard das zweite Opfer unseres Täters war, dann wird das auch in meinem Bericht stehen.« Sie hielt inne. »Also, was haben wir bis jetzt?«
Hunter berichtete ihr von den Klassenfotos von der Gardena Senior High und ihrem Gespräch mit James Reed.
»Und dieser Peter Elder, der alte Schulfreund von Vater Fabian, er sitzt im CCI
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