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Der Vollstrecker

Der Vollstrecker

Titel: Der Vollstrecker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Carter
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wurde vor zwei Tagen eingeäschert.«
    Â»Na großartig«, sagte Hunter und raufte sich die ­Haare.
    Â»Das sind doch bloß Details, Robert. Sie war schwanger, genau wie du gesagt hast. Der Täter hat ihr Foto an Amanda Reillys Tatort zurückgelassen, und er hat eine 2 auf die Rückseite geschrieben. Ich denke nicht, dass es da noch Zweifel gibt. Debbie Howard ist demselben Wahnsinnigen zum Opfer gefallen.«
    Â»Es ist ein Fehler, diesen Killer als Wahnsinnigen zu bezeichnen. Du solltest es besser wissen, Carlos.«
    Garcia winkte ab, dann nahm er ein Blatt Papier von seinem Schreibtisch. »In einer späteren Vernehmung hat Jonathan Hale noch ausgesagt, seine Frau habe panische Angst vor Wasser gehabt. Genauer gesagt, Angst davor, in tiefes Wasser zu gehen. Wir leben in einer Stadt, in der fast das ganze Jahr über die Sonne scheint. Die beiden waren sehr wohlhabend. Ihr Haus ist riesig, aber das einzige in der ganzen Straße, das keinen Pool hat. Weil Debbie keinen wollte. Sie ist nicht mal in die Nähe von Schwimmbecken oder an den Strand gegangen. Offenbar wäre sie als Kind einmal fast ertrunken.« Er legte Daumen und Zeigefinger aneinander. »Genau wie die anderen Opfer, Robert. Sie wurde auf die Art und Weise getötet, die ihr am meisten Angst gemacht hat.«
    Hunter hatte nur mit halbem Ohr hingehört. Er dachte nach. »Ihr Mann hat sie losgebunden«, murmelte er. »Deswegen wurde keine Nummer auf ihrem Körper gefunden.« Er stand auf, ging zur Tafel und schnappte sich einen Stift.
    Â»Debbie hängt kopfüber in der Wanne.« Er malte ein Strichmännchen, um sie darzustellen. »Ihr Mann kommt rein und findet sie. Er gerät in Panik und macht sie los, aber die Wanne ist noch voller Wasser.«
    Garcia trat einen Schritt näher. »Sie ist in die volle Wanne gerutscht.«
    Â»Falls eine Nummer auf ihrem Körper war, wurde sie abgewaschen.«
    Â»Aber warum hat der Täter sie nicht einfach mit dem Kopf unter Wasser gedrückt? Warum hat er sich die Mühe gemacht, sie kopfüber aufzuhängen? Ertrinken ist doch gleich Ertrinken.«
    Â»Eben nicht«, widersprach Hunter. »Wir haben keine Fotos, aber im Bericht steht, dass nur ihr Kopf und ihre Schultern unter Wasser waren.«
    Â»Das stimmt.«
    Â»Wenn der Täter die Ängste seiner Opfer im Blick hatte, wie würde er sich die Tatsache zunutze machen, dass Debbie Howard panische Angst vor Wasser hatte? Wie könnte er sie damit in Todesangst versetzen?«
    Garcia starrte die krude Strichzeichnung an. »Ach du Scheiße …« Er fuhr zu Hunter herum. »Die Wanne war leer , als er Debbie am Deckenbalken aufgehängt hat.«
    Hunter nickte. »Da bin ich mir ganz sicher.«
    Â»Mist. Debbie hat genau gewusst, dass ihr Kopf unterhalb des Wannenrandes hängt. Sie konnte sehen, wie das Wasser ganz langsam immer höher steigt. Sie hat gespürt, wie erst ihr Haar nass wurde, dann ihre Stirn, und es ist immer weiter und weiter gestiegen. Sie musste mit ansehen, wie ihr allerschlimmster Alptraum ganz langsam Wirklichkeit wird.«
    Â»Könnte sein, dass der Täter sie noch zusätzlich gequält hat, indem er das Wasser abdrehte, als es kurz oberhalb ihrer Nase war«, sponn Hunter den Gedanken weiter. »Und sie so zwang, eine Zeitlang nur durch den Mund zu atmen. Selbst eine beherrschte Person in aufrechter Körperhaltung hätte damit Probleme, geschweige denn eine zu Tode verängstigte Frau, die kopfüber von der Decke hängt und weiß, dass sie gleich sterben wird. Ihr Ertrinken muss langsam und sehr qualvoll gewesen sein.«
    Â»Das ist einfach nur krank«, stellte Garcia fest und verzog das Gesicht.
    Â»Genauso will es der Täter«, sagte Hunter. »Er hat dagesessen und zugesehen, wie Amanda Reilly über zwei Tage hinweg langsam verbrannt ist. Er hat Darnell Douglas in mühevoller Kleinarbeit zweieinhalb Liter Blut abgezapft, immer nur zehn Milliliter, und ihm dann die vollen Spritzen in den Leib gerammt. Ich bin mir ziemlich sicher, dass er die ganze Zeit dabei war, während Debbie Howard ertrunken ist, und er wollte es so weit wie möglich auskosten. Er wollte sie leiden sehen.«
    Garcia erschauerte. »Bin ich froh, dass ich in der Schule niemanden schikaniert habe. Man weiß nie, zu welchen Freaks die Leute mal werden, wenn sie groß sind.«
    Hunter sah erneut die Bilder von Debbie Howards

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