Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Vollstrecker

Der Vollstrecker

Titel: Der Vollstrecker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Carter
Vom Netzwerk:
Gang, junge, angesagte Rapper aus L. A., im Underground Club auf. Zusammen mit zwei Teamkolleginnen schlich sich Susan aus der Herberge und besuchte das Konzert. Es war Susans allererstes Livekonzert, und es haute sie schier um. Hinterher trafen sie sich sogar noch mit der Band und feierten gemeinsam. Susan verbrachte die Nacht mit dem Bandleader Kool Roxx. Er machte ihr Komplimente und versprach ihr das Blaue vom Himmel, und sie hatten mehrmals Sex, bevor Susan im Morgengrauen zurück in ihre Unterkunft schlich.
    Als wenige Wochen später ihre Regel ausblieb, machte sie sich zunächst keine Gedanken darüber, aber dann kamen die Morgenübelkeit, die Erschöpfung und die empfindlichen Brustwarzen.
    Susans Vater Jacek war ein altmodischer Mann, der an Gehorsam, Respekt, Ehre und vor allem an die Reinheit seiner Blutlinie glaubte. Susan wusste, dass ihr Vater es niemals verstehen würde, egal wie verliebt sie war. In seinen Augen hatte sie Schande über ihre Eltern gebracht und den Namen seiner Familie auf die schlimmste aller denkbaren Arten besudelt. Sie beschloss, die Reaktion ihres Vaters auf ihre Schwangerschaft gar nicht erst abzuwarten.
    In ihrer naiven Weltsicht glaubte Susan, dass Kool Roxx sie, wie er während der gemeinsamen Nacht behauptet hatte, tatsächlich liebte. Sie war sicher, dass er sich freuen würde, sie wiederzusehen und zu erfahren, dass er Vater werden würde. Durch ihren Job im Buchladen hatte sie genügend Geld für eine Busfahrkarte nach Los Angeles. Sie würde Kool Roxx besuchen, und dann konnten sie gemeinsam überlegen, wie es weitergehen sollte. Aber die Adresse, die er ihr gegeben hatte, existierte nicht. Die Telefonnummer war die eines Chinarestaurants. Vier Wochen später trieb Susan mutterseelenallein in einer öffentlichen Toilette an einer U-Bahn-Station in East L. A. ihr Baby ab.
    Dennoch blieb sie in Los Angeles. Sie war fest davon überzeugt, dass sie ihren großen Traum noch wahrmachen konnte. Sie nahm eine Stelle in einem Diner in Lynwood an und verbrachte ihre Nachmittage beim Vorsingen für diverse Musicals. Sie hatte eine ausgezeichnete Stimme, voluminös und ausdrucksstark, aber ihre schauspielerischen Fähigkeiten ließen leider zu wünschen übrig. Sobald sie es sich leisten konnte, fing Susan an, Schauspielunterricht zu nehmen, und nach fünf Jahren hatten ihre Bemühungen endlich Früchte getragen.
    Â»Wir freuen uns, Ihnen mitteilen zu können, dass Sie für die Besetzung unserer neuen Produktion INTHEHEIGHTS ausgewählt wurden.«
    Diese Zeile konnte Susan gar nicht oft genug lesen. Der Brief war am Morgen gekommen, und seitdem schwebte sie wie auf Wolken. Wie passend, dass In the Heights davon handelte, wie jemand seinen Traum verfolgte und an einem fremden Ort zu neuem Glück fand.
    Das Klopfen an der Tür ließ sie aufschrecken. Sie erwartete niemanden, vor allem nicht um diese Uhrzeit. Als Susan die Tür ihres kleinen Apartments in Downey öffnete, weiteten sich ihre Augen vor Schreck.
    Â»O mein Gott!«
    125
    K ennt ihr den Mann?«, fragte Patricia und betätigte die »Drucken«-Taste auf ihrem Computer.
    Hunter nickte, dann schlug er sich mit der Hand gegen die Stirn. »Verdammt! Das Buch«, fluchte er.
    Â»Welches Buch?«
    Â»Das Jahrbuch der Compton High.«
    Â»Das ist noch unten«, sagte Garcia.
    Hunter wandte sich an Patricia. »Geh nicht weg, ich bin gleich wieder da!«
    Patricia warf einen Blick auf ihre Armbanduhr. »Dafür habe ich aber einen Riesengefallen gut bei dir, Robert.« Doch er war bereits verschwunden.
    Genau fünfundvierzig Sekunden später war er wieder da.
    Â»Wow, das ging aber schnell«, sagte Patricia und runzelte die Stirn. »Wie kommt es, dass du nicht mal außer Atem bist.«
    Hunter gab keine Antwort. Seine Aufmerksamkeit war ganz auf die Seiten des Jahrbuchs gerichtet, während er sie durchblätterte und dabei jedes Bild betrachtete.
    Â»Wen suchst du denn jetzt?«, fragte Garcia, wobei er einen Schritt näher kam und in das Buch spähte.
    Schließlich hörte Hunter auf zu blättern und ging zu Patricia an den Schreibtisch. Sein Gesicht war die pure Konzentration. »Kannst du das Bild hier auch einscannen?« Er zeigte auf ein Foto in der Mitte der Seite. »Und das Gleiche damit machen wie mit dem da?« Er deutete auf den Ausdruck.
    Â»Kein Problem.«
    Sie sahen zu, wie Patricia mit

Weitere Kostenlose Bücher