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Der Vollstrecker

Der Vollstrecker

Titel: Der Vollstrecker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Carter
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geübten Bewegungen retuschierte und auch aus diesem Gesicht ein komplett anderes machte. Als schließlich auch noch der Alterungsprozess abgeschlossen war, spürte Garcia einen Schauer durch seinen Körper rieseln.
    Â»Du willst mich verscheißern.«
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    G arcia brachte sie in weniger als zwanzig Minuten vom SID nach Holmby Hills. Sie wussten nicht genau, was sie zu erfahren hofften, aber sie mussten noch einmal mit ihm sprechen. Genau wie James Reed hatte auch er sie angelogen, als sie ihn gefragt hatten, ob er die Opfer gekannt habe.
    Sein Haus, ein weißes zweigeschossiges Anwesen am Beverly Glen Boulevard, das aussah wie von einem Filmstar, fanden sie ohne Schwierigkeiten. Im Innern des Hauses war es stockdunkel, nur die Lichter im wunderschön gepflegten Hanggarten brannten, ebenso wie die Lichterketten in den zu perfekten Pyramiden geschnittenen Koniferen, die zu beiden Seiten der Haustür standen.
    Zwei Stufen auf einmal nehmend, eilten sie die lange, geschwungene Eingangstreppe hinauf. Die Klingel funktionierte nicht, und nachdem sie eine Minute lang ununterbrochen geklopft hatten, setzte Hunter mit elegantem Sprung über die niedrige Hecke links neben der Tür und spähte durch die beiden großen Fenster im Erdgeschoss. Sie waren geschlossen und verriegelt, und die zugezogenen Vorhänge verwehrten ihm den Blick ins Innere.
    Â»Versuchen wir es in der Garage«, sagte Hunter, lief die Treppe wieder hinunter und steuerte zielstrebig auf die Doppelgarage zu, die rechts vom Haus lag. Auch sie war abgeschlossen, ebenso wie die hölzerne Tür daneben, die unzweifelhaft in den rückwärtigen Garten des Hauses führte. Allerdings sah das Vorhängeschloss nicht besonders stabil aus.
    Â»Was machst du da?«, rief Garcia erschrocken, als Hunter einen Schritt zurücktrat und sich dann mit der rechten Schulter gegen die Tür warf. Das Schloss sprang auf.
    Â»Mich umsehen«, sagte er leichthin und trat durch die Tür. »Kommst du?«
    Â»Bist du wahnsinnig?«, zischte Garcia, der sich beeilen musste, um Hunter einzuholen.
    Der Garten war prächtig anzusehen. Den Mittelpunkt bildete ein tropfenförmiger Pool, der von Unterwasserscheinwerfern stimmungsvoll beleuchtet wurde. Links davon befand sich eine große, erhöhte Terrasse aus Buchenholz mit einem Grillplatz, die von hohen schmalblättrigen Eschen und Hecken in Formschnitt eingesäumt wurde. Der perfekt gemähte Rasen fiel sanft zu einem Tennisplatz hin ab. Im Haus brannte kein Licht. Hunter probierte sein Glück mit der gläsernen Schiebetür, die in einen Partyraum zu führen schien – vergeblich. Er legte die Hände an die Scheibe und versuchte hineinzuspähen. Der Raum wirkte verlassen. Kurz entschlossen zog er seine Jacke aus und wickelte sie sich um den rechten Ellbogen.
    Â»Hey!«, sagte Garcia und hob die Hände, um ihm Einhalt zu gebieten. »Was soll das werden, Robert?«
    Â»Ich muss mich da drin umsehen.«
    Â»Wieso? Vielleicht ist er gar nicht der Täter. Wir haben genauso viele Gründe, James Reed zu verdächtigen wie ihn.«
    Â»Du hast die Veränderung an den beiden Bildern doch selbst gesehen«, gab Hunter ruhig zurück. »Das war kein Zufall. Er steckt viel tiefer in der Sache drin. So tief wie Mord.«
    Â»Okay, aber einfach bei ihm einzubrechen ist auch keine Lösung.«
    Â»Wir haben allen Grund, an seine Tür zu klopfen, Carlos.«
    Â»Das hier sieht mir aber nicht nach Klopfen aus. Es sieht so aus, als wolltest du seine Tür eintreten , und das ist nicht legal.« Er bedachte Hunter mit einem Blick, als erkenne er ihn nicht wieder. »Selbst wenn er der ist, den wir suchen – jeder Anwalt würde den Fall in der Luft zerreißen, wenn wir uns nicht an die Vorschriften halten, Robert. Willst du das? Wenn wir bei ihm einsteigen, können wir dem Typen genauso gut eine Karte in die Hand drücken, wo draufsteht: Du kommst aus dem Gefängnis frei .«
    Hunter sah auf die Uhr. »Schon verstanden, Carlos, und normalerweise wäre ich derjenige, der dir so einen Vortrag hält, aber uns rennt die Zeit davon. Mollie ist verschwunden, der Killer ist hinter ihr her, und sie glaubt, dass er sie heute Abend töten wird.« Er sah seinem Partner tief in die Augen. »Ich habe ihr mein Wort gegeben, dass ihr nichts passieren wird. Unser Verdacht ist begründet, und ich habe keine Zeit, den Dienstweg

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