Der Vollstrecker
Verbindung gebracht haben!«
»Sie hat Kontakte bei der Polizei und wahrscheinlich auch in der Rechtsmedizin«, gab Hunter ruhig zurück.
»Sie?«, fragte Captain Blake mit besorgtem Stirnrunzeln.
»Claire Anderson, die Reporterin, die den Artikel geschrieben hat.«
Captain Blake musterte Hunter mit Adlerblick. »Sie sehen so aus, als ob Sie mit ihr bekannt wären.«
»Wir sind uns mal begegnet.«
Blake hielt Hunters Blick einige Sekunden lang fest, aber der lieà sich nicht aus der Ruhe bringen. »Niemand beim Morddezernat I, abgesehen von uns dreien, weiÃ, dass diese zwei Fälle miteinander in Verbindung stehen.« Sie begann, im Raum auf und ab zu marschieren. »Wenn keiner von Ihnen mit dieser Anderson gesprochen hat, kann der Tipp nicht von uns gekommen sein. Dr. Winston hat mir zugesichert, dass nur er sowie drei sehr zuverlässige Kriminaltechniker von der Verbindung wissen. Er hat Stein und Bein geschworen, dass die undichte Stelle nicht bei ihm zu suchen ist.«
»Hier steht«, unterbrach Garcia sie, indem er laut aus der Zeitung vorlas, »Geleitet werden die Ermittlungen von Detective Robert Hunter. Obwohl er nicht für eine Stellungnahme zur Verfügung stand, ist davon auszugehen, dass die Polizei bislang in keinem der beiden Mordfälle eine nennenswerte Spur hat. Der Vollstrecker â¦Â« Er hielt inne und sah zu Hunter. »Hübscher Spitzname, wer denkt sich die bloà aus, möchte ich mal wissen.«
Hunter zuckte gleichgültig mit den Schultern.
Garcia las weiter. »Der Vollstrecker mordet ungehemmt, und wie so oft tappen die Ermittler des LAPD im Dunkeln. Um der Sicherheit der Bürger dieser Stadt willen ist zu hoffen, dass Detective Hunter den Vollstrecker schneller fasst, als es seinerzeit bei dem durch seinen sadistischen Einfallsreichtum zu zweifelhaftem Ruhm gelangten Kruzifix-Killer der Fall war .«
»Miststück«, lautete Hunters halblaut geknurrter Kommentar.
»Das alles macht mir keine Sorgen ⦠noch nicht«, sagte Captain Blake und fing erneut Hunters Blick ein. »Es interessiert mich nicht, ob irgendein Reporter zufällig diese beiden Fälle miteinander in Verbindung bringt. Was wir aber unter allen Umständen vor der Presse geheim halten müssen, ist, dass der Täter die Opfer nummeriert hat. Wenn die Medien davon Wind bekommen, sind wir erledigt. Dann haben wir eine stadtweite Panik am Start â von dem atomaren Druck, der dann auf uns lasten wird, weil wir die ersten beiden Opfer noch nicht gefunden haben, ganz zu schweigen.«
»Es ist aber doch sonnenklar, dass sie davon nichts wissen«, sagte Garcia und wedelte mit der Zeitung. »Sonst wäre das doch die Schlagzeile gewesen.«
»Und wir werden unser Bestes tun, damit es auch so bleibt«, verkündete Blake energisch. »Ich will, dass dieser Fall von jetzt ab kompletter Geheimhaltung unterliegt. Niemand erhält Zugang zu diesem Büro oder den Ermittlungsakten, ohne dass Sie bei mir vorher persönlich um Erlaubnis nachsuchen. Ist das angekommen?«
50
N achdem dies gesagt war, trat Captain Blake zur Pinnwand und studierte die neu hinzugekommenen Fotos von Amanda Reilly. Hunter fiel auf, das sie kurz zusammenzuckte, aber sie hatte sich sofort wieder im Griff. »Hat der Täter auch diesmal die Zahl mit Blut geschrieben?« Sie zeigte auf eines der Bilder.
»Ja«, sagte Hunter. Die Beine seines Stuhls schabten geräuschvoll über den Boden, als er aufstand.
Es klopfte.
»Herein«, rief Captain Blake, bevor Hunter oder Garcia etwas sagen konnten.
Ian Hopkins trat ein. Captain Blakes Anwesenheit schien ihn ein wenig zu verunsichern. »Oh, tut mir leid. Ich wusste nicht, dass Sie gerade eine Besprechung haben.«
»Ist schon gut«, sagte Hunter und bedeutete ihm zu bleiben.
Captain Blake wandte sich mit fragender Miene zu Garcia um.
»Das geht in Ordnung. Das ist der zusätzliche Officer, den Sie uns zugeteilt haben, wissen Sie nicht mehr?«
»Ich bin nur gekommen, um Detective Hunter zu sagen, dass gestern niemand mehr dazu gekommen ist, die Kontaktdaten dieser Monica aufzunehmen. Als der Officer ins Vernehmungszimmer kam, war sie schon weg.«
»Monica?« Captain Blake drehte sich zu Hopkins um. »Ist das die junge Frau, die behauptet hat, sie wüsste etwas über den Mord in der Kirche?«
»Genau die«, sagte Garcia und lehnte sich
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