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Der Vollstrecker

Der Vollstrecker

Titel: Der Vollstrecker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Carter
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Videoaufzeichnung in den Vernehmungszimmern.« Hunter nickte Hopkins zu. »Bitten Sie die Jungs von der Technik, ein Bild von ihr rauszukopieren, und gleichen Sie es mit der Vermisstendatenbank ab.«
    Â»Vermisstendatenbank?«, fragte Hopkins und sah Hunter verständnislos an.
    Â»Ich habe da so ein Gefühl. Ich glaube, sie ist eine Ausreißerin. Fangen Sie mit Pennsylvania an.«
    Â»Wieso ausgerechnet Pennsylvania?«, wollte Blake wissen.
    Â»Sie hatte einen ganz leichten Pennsylvania-Dutch-Einschlag. Ich glaube, das ist ein guter Ansatzpunkt.«
    Â»Ich klemm mich sofort dahinter.«
    Captain Blake wartete, bis Hopkins gegangen war, dann wandte sie sich an die beiden Detectives. »Wenn Sie sie finden, bringen Sie sie hierher aufs Revier, verstanden?«, sagte sie streng. »Das muss alles genau nach Vorschrift laufen, Robert. Wenn sie Informationen über einen unserer Fälle hat, Hellseherin hin oder her, dann muss sie mit Rechtsbehelfsbelehrung vernommen werden, und ich will dabei sein. Habe ich mich klar ausgedrückt?«
    Hunter nickte.
    Â»Habe ich mich klar ausgedrückt, Detective?«, drängte sie ihn zu einer hörbaren Antwort.
    Â»Ja, Captain.« Hunter hielt ihrem Blick stand.
    Â»Dann wäre das ja geklärt.« Sie sah auf die Uhr. »Und jetzt briefen Sie mich. Was wissen wir über diese Amanda Reilly?«
    Rasch berichtete Hunter ihr, was die Autopsie ergeben hatte.
    Â»Der Täter hat ein Stück aus ihrem Körper gebissen?«, fragte Blake und spürte einen aufbrandenden Brech­reiz.
    Â»Dr. Winston hat eine Einkerbung unter ihrer rechten Brust gefunden.« Hunter zog ein Foto aus einem Umschlag und reichte es Captain Blake. »Man sieht ganz deutlich, dass ein kleines Stück Gewebe fehlt.« Er zeigte ihr die Stelle auf dem Bild. »Aufgrund des Zustands der Leiche wird es nicht möglich sein, Zahnabdrücke nachzuweisen, aber der Doc war sich so gut wie sicher.«
    Â»Das ist doch alles Wahnsinn«, murmelte Blake und rieb sich die Stirn.
    Â»Immerhin ist es einer der wenigen Aspekte, die mit dem Priestermord übereinstimmen«, entgegnete Hunter. »Der Täter hat von Vater Fabians Blut getrunken, und diesmal hat er – zumindest allem Anschein nach – ein Stück von Amanda Reillys Fleisch gegessen.«
    Â»Aber warum ?«, wollte Blake wissen. »Warum hat er das getan?«
    Hunter seufzte. »Sowohl die Menschheitsgeschichte als auch die einschlägige Literatur lehren uns, dass es im Wesentlichen nur einen Grund dafür gibt, weshalb ein Mensch das Fleisch oder das Blut eines anderen Menschen verzehrt, nämlich, dass das Opfer auf diese Weise zu einem Teil von ihm wird. Manchmal ist natürlich auch eine Art sexuelles Vergnügen mit im Spiel.«
    Ein unangenehmes Schweigen folgte.
    Â»Nun, wir wissen ja, dass es unser Täter nicht auf sexuelle Befriedigung abgesehen hat.« Blake gab Hunter das Foto zurück. »Wieso will er also, dass seine Opfer ein Teil von ihm werden?«
    Â»Die Frage kann wohl nur der Täter selbst beantworten, Captain.«
    Â»Tun Sie mir trotzdem den Gefallen«, sagte Blake im Kommandoton. »Mit was für einem Täter haben wir es hier wohl zu tun?«
    Hunter pinnte das Foto an die Wand und holte tief Luft, bevor er sich wieder zu den anderen beiden umdrehte. »Mit einem, der seine Opfer ganz genau kannte. Dessen Hass auf sie so groß war, dass es ihm nicht genügte, absolute Kontrolle über ihr Leben und Sterben zu erlangen. Er brauchte mehr.«
    Blake kniff die Lippen zusammen. »Und mit mehr meinen Sie, er musste ihr Blut trinken oder ihr Fleisch essen?«
    Hunter nickte, trat ans Fenster und blickte in den sonnigen, kalten Tag hinaus.
    Â»Aber warum die Veränderung?« Blake gab sich noch immer nicht zufrieden. Sie wollte die möglichen Gründe für dieses Täterverhalten nachvollziehen. »Wenn der Täter das Blut des Priesters getrunken hat, warum hat er bei Amanda Reilly nicht dasselbe gemacht?«
    Â»Auch für die Frage gilt, dass letztlich nur der Mörder sie beantworten kann, aber vielleicht entwickelt er sich weiter. Steigt die Leiter empor.«
    Â»Er tut was?«
    Hunter streckte sich und spürte, wie seine Muskeln sich spannten. »Die Taten vieler Serienmörder eskalieren von Mal zu Mal auf die eine oder andere Art. Manchmal ist es die Brutalität, manchmal der zeitliche Abstand

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