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Der Vollstrecker

Der Vollstrecker

Titel: Der Vollstrecker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Carter
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dem Haus in Malibu rausgefahren sind, oder hat Mandy sich dort mit ihm getroffen?«, wollte Garcia wissen.
    Tania betupfte sich erneut die Augen mit dem Taschentuch. »Wir geben nie irgendwelche Adressen von unseren Objekten an Kunden weiter, die wir noch nicht persönlich kennen. Er ist also erst ins Büro gekommen.«
    Â»Haben Sie ihn getroffen?«
    Â»Nein«, seufzte Tania zerknirscht. »Er hatte den Besichtigungstermin auf den späten Nachmittag legen lassen, und dann hat er ja noch mal angerufen, um zu sagen, dass er sich eine Stunde verspäten würde. Ich habe Mandy gefragt, ob ich dableiben und mit ihr warten soll.« Wieder kamen ihr die Tränen. »Aber sie hat mir gesagt, ich soll ruhig nach Hause fahren, weil Wochenende war.« Sie schöpfte zitternd Atem, und ihre Stimme brach. »Ich hätte bei ihr bleiben sollen.«
    Â»Sie hätten nichts tun können, Tania«, sagte Hunter sanft, um sie zu trösten.
    Â»Mandy hatte doch so schreckliche Angst vor Feuer«, murmelte Tania, den Blick wieder zu Boden geheftet.
    Hunter und Garcia tauschten einen erstaunten Blick.
    Â»Wieso das?«, fragte Hunter.
    Es dauerte eine ganze Weile, bis Tania antworten konnte. Ihre Unterlippe bebte, als sie sprach. »Als Kind hat sie sich schwer verbrannt.«
    Â»Wissen Sie, wie das passiert ist?«
    Â»Nicht genau. Mandy wollte nie darüber sprechen. Sie hat mir nur gesagt, dass ihr Kleid Feuer gefangen hat. Seitdem hatte sie panische Angst vor Feuer. In ihrem Haus gibt es nicht mal einen Gasherd. Alles elektrisch. Sogar bei Kerzen wurde sie immer ganz nervös.« Sie hielt inne, um erneut tief Atem zu schöpfen, dann begann sie zu schluchzen. »Warum …? Warum tut jemand Mandy oder einem anderen Menschen so etwas an? Ich begreife das nicht. Man muss doch ein Monster sein, um jemanden bei lebendigem Leibe zu …« Ihr Atem kam kurz und schnappend. »Sie muss so schrecklich gelitten haben.« Dann brach sie in hysterisches, schrilles Weinen aus und vergrub das Gesicht in den Händen.
    Hunter stand auf und kniete sich vor sie hin. »Es tut uns wirklich sehr leid um Ihre Freundin, Tania«, sagte er und berührte sie sacht an der Schulter. »Ich weiß, wie schwer das für Sie sein muss, und wir sind Ihnen sehr dankbar, dass Sie mit uns sprechen.«
    Ein Schlüssel knirschte im Schloss, und kurz darauf betrat ein Mann die Wohnung. Er war ungefähr im selben Alter wie Tania und trug einen blauen Anzug von der Stange mit weißem Hemd und altmodischer Krawatte. Er war etwa so groß wie Garcia, aber im Gegensatz zu seiner Frau schlank und fit. Als er die Besucher sah, zögerte er kurz im Türrahmen.
    Â»Tania, ist alles in Ordnung?«, fragte er, ließ seine lederne Aktentasche fallen und eilte zu seiner Frau.
    Tania hob den Kopf. Ihre Augen waren rot und verquollen. »Es geht schon, Doug.«
    Hunter stand auf und machte ihm Platz.
    Â»Mein Mann«, stellte Tania vor, bevor sie an ihn gewandt sagte: »Das sind zwei Detectives vom Morddezernat.«
    Hunter und Garcia machten Anstalten, sich vorzustellen, aber Doug ließ sie nicht zu Wort kommen.
    Â»Was wollen Sie von ihr?«, fragte er angriffslustig. »Sehen Sie nicht, was sie gerade durchmacht?«
    Â»Es tut uns sehr leid, Mr Riggs«, sagte Hunter.
    Â»Doug, reg dich nicht auf«, versuchte Tania ihren Mann zu beruhigen. »Sie machen bloß ihre Arbeit, und ich möchte ihnen helfen, so gut ich kann.«
    Â»Aber du weißt doch gar nichts! Du hast gesagt, du hast den Mann nie gesehen.«
    Â»Jede Information ist hilfreich, Mr Riggs«, erklärte Hunter und machte einen Schritt zurück, um dem verärgerten Mann mehr Raum zu geben. »Ihre Frau konnte uns ein paar wichtige Details zu Amanda Reillys Lebenslauf sagen, das wird uns in jedem Fall bei unseren Ermittlungen helfen.«
    Doug wiegte Tania in seinen Armen. »Ich hätte heute zu Hause bleiben sollen, hier bei dir. Dir geht es noch nicht gut genug, um allein zu sein – und mit Sicherheit nicht gut genug, um von der Polizei verhört zu werden.« Er schleuderte Hunter und Garcia einen wütenden Blick zu.
    Â»Ich bin nicht behindert, Doug, ich trauere bloß.«
    Â»Sie haben uns sehr geholfen, Mrs Riggs«, sagte Hunter erneut, bevor er Garcia zunickte. »Und wir bleiben auch nicht mehr lange. Nur noch ein paar ganz kurze Fragen, wenn es Ihnen nichts

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