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Der Vollstrecker

Der Vollstrecker

Titel: Der Vollstrecker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Carter
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getuschelt haben. Das ist wohl auch der Grund, warum wir so gute Freundinnen geworden sind.«
    Â»Wie war sie so als Chefin?«, fragte Garcia, schlug die Beine übereinander und stützte die Ellbogen darauf.
    Â»Wundervoll. Die beste Chefin, die ich je hatte. Wahrscheinlich hatte es damit zu tun, was sie auf ihrer vorherigen Stelle erlebt hatte, aber in ihrer Firma hat sie absolut kein unkollegiales Verhalten geduldet. Sie hat alle gleich behandelt.« Tania langte nach der Schachtel mit Papiertaschentüchern, die auf dem niedrigen Wohnzimmertisch stand.
    Â»Hatte sie je Ärger mit einem ihrer Angestellten?«, wollte Garcia wissen. »Sie musste zum Ende hin ziemlich viele Leute entlassen, nicht wahr?«
    Â»Alle, die für Mandy gearbeitet haben, haben sie vergöttert. Sie hat getan, was sie konnte, um jeden Job zu retten. Es war nicht ihre Schuld. Der Immobilienmarkt in L. A. ist komplett eingebrochen, das weiß jeder in der Branche. Niemand hat sie dafür verantwortlich gemacht.«
    Eine braungetigerte Katze tauchte in der Tür zur Küche auf, beäugte die beiden Detectives eine Zeitlang kritisch und verschwand, nachdem sie offenbar zu dem Schluss gelangt war, dass sie sich ihnen lieber nicht weiter nähern wollte, wieder in der Küche.
    Â»Wissen Sie, ob sie einen Freund hatte?«, fragte Hunter.
    Â»Seit ihrer Scheidung hatte Mandy keine Lust mehr auf Beziehungen. Sie hatte ein paar Affären, aber nichts Ernstes.«
    Â»Aktuell?«, fragte Garcia.
    Â»Nicht dass ich wüsste.«
    Â»Hat sie sich manchmal mit Klienten verabredet?«
    Â»Nein, nie.« Tania schüttelte energisch den Kopf. »Geflirtet hat sie schon, das gehört zum Beruf. Wir müssen charmant sein, manchmal auch etwas freizügig, aber wir lassen uns grundsätzlich nicht mit Kunden ein. Soweit ich weiß, hat Mandy diese Regel nie gebrochen.«
    Â»Stimmt es, dass Mandy am Samstagnachmittag das Haus in Malibu mit einem potentiellen Käufer zusammen besichtigt hat?«, meinte Hunter, der ganz bewusst Amandas Kosenamen benutzte, als sprächen sie über eine alte Freundin.
    Tania betupfte sich die Augenwinkel mit einem Papiertaschentuch und nickte. »Er war ihr Mörder, stimmt’s?«
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    H unter beugte sich vor und hielt einen kurzen Moment lang Tanias Blick, bevor er den Kopf zur Seite neigte. »Das steht noch nicht fest, aber in jedem Fall ist er für uns von Interesse. Was können Sie uns über ihn sagen?«
    Â»So gut wie nichts«, presste Tania mit tränenerstickter Stimme hervor.
    Â»Auch Kleinigkeiten würden uns helfen«, versuchte Garcia sie zu ermuntern.
    Â»Er hat den Termin telefonisch vereinbart. Er hat gesagt, er heißt Turner, Ryan Turner.«
    Hunter notierte sich den Namen in seinem schwarzen Notizbüchlein. »Wann war das? Wann hat er angerufen, um den Besichtigungstermin auszumachen?«
    Â»Am Freitag.«
    Â»Wer hat mit ihm gesprochen, Sie oder Mandy?«
    Â»Beim ersten Mal ich.«
    Â»Es gab noch ein zweites Gespräch?«, fragte Hunter.
    Â»Ja. Er hat am Samstag noch mal angerufen, um zu sagen, dass er etwas später kommt.«
    Wieder tauchte die Katze in der Küchentür auf. Diesmal kam sie zögernd ins Wohnzimmer und rollte sich unter dem Acryltisch zusammen.
    Â»Können Sie sich noch an Ihr Telefonat erinnern?«
    Sie nickte. »Wir haben aber nur ganz kurz gesprochen.«
    Â»Erinnern Sie sich an seine Stimme? Ist Ihnen daran irgendwas aufgefallen? Ein Akzent zum Beispiel?«
    Â»Ja«, sagte sie und nickte mehrmals hintereinander. »Er hatte definitiv einen Südstaatenakzent. Texas vielleicht, oder Mississippi.«
    Â»War sein Tonfall forsch? Aggressiv? Oder eher zurückhaltend? War seine Stimme hoch oder tief?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Nein, aggressiv klang er überhaupt nicht. Im Gegenteil, er war sehr höflich. An seiner Stimme ist mir sonst nichts Besonderes aufgefallen.« Sie blickte zu Boden. »Es tut mir leid.«
    Â»Nein, Tania«, meinte Hunter begütigend. »Sie machen das ganz prima. Hatten Sie den Eindruck, dass er Mandy kannte? Ein ehemaliger Klient … jemand, der kürzlich in der Agentur gewesen war?«
    Eine erneute Pause. Tania starrte auf ihre zitternden Hände, dann schüttelte sie den Kopf. »Ich glaube nicht. Wir hatten in letzter Zeit nicht viele Klienten.«
    Â»Ist er zu Ihnen in die Agentur gekommen, bevor sie zu

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