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Der Vollstrecker

Der Vollstrecker

Titel: Der Vollstrecker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Carter
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einen Straßenblock von der Schule entfernt angemietet hatte.
    Vater Laurence hatte John gebeten, sich nach Möglichkeit nur um die Toiletten in der Turnhalle zu kümmern, denn dort würden sich alle Gäste aufhalten. Der Zutritt zum Hauptgebäude der Schule mit den Klassenräumen war offiziell verboten, aber John wusste, dass Schüler nichts lieber taten, als Regeln zu brechen.
    Es war schon nach acht, als John den dunklen Korridor des Hauptgebäudes betrat. Nachdem er die zwei Toiletten im Erdgeschoss überprüft hatte, stieg er nach oben, um auch auf die im ersten Stock einen raschen Blick zu werfen. Er war diese Korridore schon so oft entlanggegangen, dass er keine Taschenlampe brauchte, obwohl es stockfinster war.
    Als er sich der Tür zu den Toiletten näherte, hörte er Kichern von drinnen. Er verlangsamte seine Schritte und lauschte einen Moment lang. Es schienen wenigstens drei Stimmen zu sein, eine davon weiblich. Es brannte kein Licht, so dass John unbemerkt hineinschlüpfen konnte. Auf Zehenspitzen schlich er auf die letzte Kabine zu, aus der die Geräusche kamen.
    Die Tür stand sperrangelweit offen, und im schwachen Licht eines Handydisplays sah er einen Jungen hinter einem Mädchen stehen, das vornübergebeugt dastand. Beide waren nackt, und der Junge schlug dem Mädchen auf den Hintern, während er heftig in sie hineinstieß. Beide stöhnten laut vor Lust.
    John trug dunkle Hosen und ein dunkles Hemd, so dass er sich mühelos im Schatten verborgen halten konnte. Den Rücken fest an die Wand gepresst, trat er einen Schritt näher. Auf der Toilettenschüssel vor dem Mädchen saß ein zweiter Junge, der mit der Linken ein Handy in die Höhe hielt, während er mit der Rechten den Kopf des Mädchens in seinen Schoß drückte. Gierig nahm sie ihn in den Mund. Der Junge filmte alles.
    John spürte, wie er hart wurde.
    Irgendwann hob das Mädchen den Kopf. »Nick, jetzt steck du ihn mir hinten rein«, befahl sie, bevor sie sich zu dem Jungen hinter sich umdrehte. »Und das da will ich in meinem Mund haben.« Sie zeigte auf sein erigiertes Glied.
    So leise er konnte, trat John zwei Schritte zurück. Er wollte sie auf keinen Fall stören.
    Die beiden Jungs tauschten die Plätze, und alles ging von vorne los. Nick, der Junge, der jetzt hinter dem unersättlichen Mädchen stand, hielt immer noch sein Handy in der Hand. Ihr Stöhnen wurde immer lauter und drängender, und John wusste, dass sie jeden Moment kommen würde. Genau wie er.
    Er zog sich in die übernächste Kabine zurück. Er musste sie nicht sehen – das Stöhnen des Mädchens war genug, um ihn verrückt zu machen. Er schloss die Augen und überließ sich seiner Phantasie und seiner Hand. Aber im Kopf sah er nicht die drei aus der Kabine. Alles, woran er denken konnte, waren Mollie und die Nächte, in denen er in ihr Zimmer gekommen war, um sie von den Versuchungen dieser Welt zu erlösen.
    Mit dem Gedanken an seine Tochter brauchte John nur wenige Sekunden, bis er kam.
    Danach saß er noch mehrere Minuten lang da und wartete, bis das Beben in seinem Körper nachließ. Als er sich genügend unter Kontrolle hatte, um aufzustehen, machte er sich sauber und verließ die Toilette genauso lautlos, wie er gekommen war. Die drei Schüler waren immer noch zugange.
    Â»John!«, hörte er jemanden rufen, als er zurück in die Turnhalle kam.
    Mit gesenktem Kopf, den Blick fest zu Boden gerichtet, ging er weiter und tat so, als hätte er nichts gehört.
    Â»John Woods.« Eine Hand legte sich auf seine rechte Schulter. »Ich habe Sie gerufen, haben Sie mich nicht gehört?«
    John fuhr herum, und seine Augen weiteten sich vor Erstaunen. Der alte Mann, der vor ihm stand, hatte dünne weiße Augenbrauen und ebensolche Haare, die er sich von links nach rechts über die Glatze gekämmt hatte. Die Knollennase, die rosigen Wangen und die milden Augen verliehen seinem Gesicht etwas unvergleichlich Warmherziges.
    Â»Vater Lewis?«, sagte John und war einen Moment lang ganz aus der Fassung, bevor er die Rechte des alten Priesters in beide Hände nahm und küsste.
    Â»Gott segne dich, mein Sohn.«
    Â»Ich wusste gar nicht, dass Sie auch kommen wollten.«
    Â»Es war eine ganz spontane Entscheidung.«
    Vater Lewis war schon eine Ewigkeit lang Priester in der Kirche der Heiligen Dreifaltigkeit von

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