Der Vollstrecker
Detective?«
Garcia erzählte ihm von Amanda Reilly und erläuterte, dass sie unbedingt in Erfahrung bringen wollten, mit wem sie während ihrer Schulzeit auf der Gardena High befreundet gewesen war.
Schulleiter Kennedy betätigte ein paar Tasten auf seinem Computer und rückte den Monitor zurecht, so dass Garcia etwas sehen konnte.
»Den GroÃteil der Akten der früheren Studenten haben wir digitalisiert«, erklärte er. »Aber nicht alle. Zumindest noch nicht. Es ist ein ziemlich langwieriges und kostspieliges Verfahren, und wir brauchen Personal, wovon wir im Augenblick eher zu wenig als zu viel haben.« Erneut ein nervöses Lächeln. »Wie dem auch sei, wer ihre Freunde waren, steht ohnehin nicht in ihrer Akte. Das hier ist so ziemlich alles, was wir über Amanda Reilly haben.«
Garcia überflog die Daten auf Kennedys Bildschirm. Nichts, was Hopkins nicht schon herausgefunden hätte. »Was ist mit den alten Jahrbüchern?«, fragte er.
Kennedy schob sich die Brille auf der Nase hoch. Sein Gesichtsausdruck lieà Garcias Herz nicht gerade vor Hoffnung höherschlagen. »Bis vor kurzem hatten wir noch ein eigenes Regal für Jahrbücher in der Bibliothek«, sagte er. »Wir hatten ein Exemplar von jedem Jahrgang. Aber vor ein paar Jahren begannen sie plötzlich zu verschwinden.«
»Wurden sie gestohlen?«
»Vermutlich. Das Problem ist, dass einige der Schüler aus purer Gewohnheit stehlen. Es hat nichts damit zu tun, ob sie mit dem Gegenstand, den sie mitgehen lassen, auch wirklich etwas anfangen können oder nicht.«
Garcia lächelte milde.
»Es tut mir leid«, sagte Kennedy halb beschämt, als er sich daran erinnerte, dass er mit einem Detective sprach. »Ich nehme an, das wissen Sie selbst. Wie auch immer, die meisten unserer Jahrbücher sind weg.«
»Sie haben keine Ausgaben nachbestellt?«
»Doch, einmal.«
Garcia lehnte sich zurück. »Auch gestohlen?«
Kennedy nickte. »Danach wollten wir sie noch ein weiteres Mal nachbestellen, aber leider ist die Druckerei, die viele unserer frühen Jahrbücher produziert hatte, vor ein paar Jahren abgebrannt.«
Garcia stieà einen frustrierten Seufzer aus.
»Die meisten wurden gestohlen, aber nicht alle. Lassen Sie mich rasch nachfragen, vielleicht haben wir ja Glück.« Kennedy griff nach dem Telefon auf seinem Schreibtisch und wählte die Durchwahl der Bibliothek. Nach einem kurzen Gespräch legte er wieder auf. »Mrs Adams, unsere Bibliothekarin, sieht nach und gibt uns dann Bescheid. Kann ich Ihnen in der Zwischenzeit etwas zu trinken anbieten? Kaffee? Wasser?«
Garcia lehnte mit einem kurzen Kopfschütteln ab.
Das Telefon klingelte, und Kennedy nahm sofort ab. Diesmal beschränkte sich sein Anteil an der Unterhaltung auf »Aha« und »Verstehe«.
»Es tut mir leid.« Er schüttelte bedauernd den Kopf, nachdem er aufgelegt hatte. »Das gesamte Jahrzehnt ist weg, kein einziges Jahrbuch mehr da.«
Garcia kniff sich in die Nasenwurzel und fragte sich, was er als Nächstes tun sollte.
Wieder klingelte das Telefon. Kennedy entschuldigte sich und nahm ab. Er sah Garcia an und hob die Brauen. »Das ist eine gute Idee, Mrs Adams, ich danke Ihnen.«
»Es gibt noch Hoffnung?«, fragte Garcia.
»Mrs Adams hat vorgeschlagen, dass Sie sich mal in den Lagerräumen im Keller unseres Hauptgebäudes umsehen. Daran habe ich gar nicht gedacht. Dort bewahren wir alle möglichen alten Sachen auf. Mrs Adams meinte, es stehen noch massenhaft Kartons mit alten Aufnahmen vom Fotoclub herum. Die Bilder, die nicht in die Jahrbücher aufgenommen wurden.« Er lächelte zuversichtlich. »Ich würde sagen, das ist Ihre beste Chance.«
Garcias Miene hellte sich auf. »Wie komme ich in den Keller?«
»Sie müssten sich an Mr Davis wenden. Vielleicht hilft er Ihnen sogar beim Durchsehen. Er ist schon seit über vierzig Jahren der Hausmeister hier an der Gardena High. Er ist der Einzige, der den Schlüssel zu den alten Lagerräumen hat.«
»Wo finde ich ihn?«, fragte Garcia und erhob sich.
»Er wohnt hier auf dem Gelände, im Personaltrakt, Nummer 3c, wenn mich nicht alles täuscht.« Kennedy zeigte aus dem groÃen Fenster. »Sie können bei ihm klingeln, aber heute ist sein freier Tag. Falls er nicht zu Hause sein sollte, probieren Sie es im Roosevelt
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