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Der wahnsinnige Xandor

Der wahnsinnige Xandor

Titel: Der wahnsinnige Xandor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ernst Vlcek
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schnappte danach. Der Lorvaner wurde von diesem Verhalten völlig überrascht, und bevor er sich darauf einstellen konnte, hatte der Wildhund ihm das Fell entrissen und zerrte es mit wütendem Knurren davon.
    Sadagar, der das beobachtet hatte, sagte: »Das muss ebenfalls ein weibliches Tier gewesen sein, das beim Geruch einer Rivalin außer sich geriet. Die Treiber haben die Hündin mit Absicht auf dich gehetzt, Nottr. Jetzt bist du deinen Schutz los.«
    »Schwert genügt!« sagte Nottr.
    Der Wald lichtete sich etwas, und sie kamen besser voran.
    »Ergebt euch!« erklang es da von links.
    Eine riesenhafte Gestalt, ganz in Hundefelle gehüllt, war dort aufgestanden. Sie hielt einen Wildhund an den Vorderläufen und an der Schnauze fest. Gut zwei Dutzend weitere Hunde umsprangen winselnd und jaulend den Treiber mit seinem Tier.
    Mythor hob die Hand und blieb stehen. Fahrna stieß taumelnd gegen ihn, und Nottr musste die Runenkundige stützen, damit sie nicht zusammenbrach. Der Lorvaner murmelte ihr in seiner Sprache irgend etwas zu, und sie nickte schwach.
    »Was wollt ihr von uns?« rief Mythor zu dem Wegelagerer hinüber.
    »Nur eure Habe!« antwortete dieser, und ringsum aus den Büschen erklang verhaltenes Gelächter. Mythor schätzte am Klang der Stimmen, dass dort noch mindestens fünf weitere Männer versteckt waren. Das war keine unüberwindliche Übermacht. Doch die Wegelagerer hatten rund vierzig Wildhunde zu Verbündeten, und diese waren viel gefährlicher als sie selbst.
    »Legt alles ab, was ihr am Leib tragt, dann schenken wir euch das Leben!« rief der Hundehalter, der offenbar der Wortführer der Wegelagerer war.
    »Darauf dürfen wir uns nie einlassen«, raunte Sadagar. »Die werden uns so oder so von den Hunden zerfleischen lassen.«
    »Ich weiß«, versetzte Mythor ebenso leise. »Ich möchte die Wegelagerer nur hinhalten.«
    »Was ist?« rief der Hundeführer ungeduldig. »Ich kann Taizza nicht mehr lange bändigen. Sie ist eine überaus blutrünstige Hundedame. Ich zähle bis drei. Wenn ihr euch dann nicht ergebt, dann hetze ich Taizza auf euch. Eins!«
    »Bei drei schlagen wir los«, flüsterte Mythor. »Du, Sadagar, versuchst, so viele Messer wie möglich ins Ziel zu bringen, während wir gleichzeitig .. .«
    »Zwei!«
    »...der Meute entgegenstürmen«, fuhr Mythor hastig fort. »Du müsstest zumindest den Anführer und diese tollwütige Hündin erledigen. Das schafft Verwirrung und gibt uns die Möglichkeit, die Rotte zu übernehmen.«
    Als Fahrna Mythors besorgten Blick auf sich gerichtet sah, winkte sie ab und murmelte: »Nehmt auf mich keine Rücksicht. Ich schaffe es schon.«
    »Drei!«
    Das war das Kommando für sie. Sadagar schleuderte seine Messer in solch schneller Folge, dass das Auge seinen Bewegungen nicht folgen konnte. Der Anführer der Hundetreiber warf mit einem Aufschrei die Arme in die Luft. Dadurch kam die Hündin frei. Aber mitten im ersten Sprung krümmte sie sich und fiel zuckend zu Boden. Sadagars weitere Dolche lichteten die Reihen der Hundemeute um einige Tiere mehr.
    Mythor und Nottr rannten geradewegs in das sich wie verrückt gebärdende Rudel hinein und beförderten die Hunde mit Schwerthieben und Tritten beiseite. Die Tiere leisteten fast keine Gegenwehr, denn der Tod ihrer Leithündin hatte sie völlig durcheinandergebracht. Sie umschlichen ihren leblosen Körper winselnd, stießen und beleckten ihn, als könnten sie ihn auf diese Weise beleben. Die verzweifelten Befehle ihrer im Unterholz verborgenen Treiber konnten daran nichts ändern.
    Mythor war selbst wohl am meisten überrascht, dass sie mit seinem Plan einen so durchschlagenden Erfolg hatten. Er hatte ihn aus der Erkenntnis gefasst, dass sie nur dann eine geringe Aussicht auf Überleben hatten, wenn sie die Anführer ausschalteten und die Überraschung nutzen konnten. Aber er hätte nicht gedacht, dass die Hunde daraufhin wie gelähmt wären und dass die restlichen Wegelagerer flüchten würden.
    Und genau das traf ein. Innerhalb weniger Augenblicke hatten sie die Hundemeute aufgerieben. Die völlig verstörten Hunde rannten in alle Richtungen davon, gefolgt von ihren menschlichen Gefährten.
    »Wie sie rennen!« rief Nottr ausgelassen.
    »Freuen wir uns nicht zu früh«, dämpfte Mythor seine Freude. »Wir müssen einen Vorsprung herausholen, bevor die Wegelagerer die Hunde wieder um sich sammeln und auf uns hetzen.«
    »Fahrna kann nicht mehr«, gab Sadagar zu bedenken.
    Ohne ein Wort zu verlieren, lud

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