Der wahre Feind: Kriminalroman (German Edition)
weg!«, schrie Benjamin mit wildem Blick. » Oder … ich drücke hier drauf!« Er hielt den Detonator vor sich hin.
» Lass es sein«, sagte Storm. » Du willst doch nicht all die unschuldigen Leute umbringen.«
» In einem Besatzungskrieg gibt es keine Unschuldigen. Alle Ziele sind legitim!«
» Aber wir sind doch nicht besetzt.«
Benjamin schnaubte und machte eine weit ausholende Bewegung. » Sehen Sie sich doch um!«
Storm ließ seinen Blick wandern. » Ich sehe nur sehr viele fröhliche Menschen. Wollen wir ihnen diese Freude nehmen?«
Er streckte bittend die Hand nach dem Detonator aus.
» Ich hab ihn«, flüsterte Katrine. » Gib mir deinen Befehl.« Sie zielte direkt auf Benjamins Stirn.
Benjamin schüttelte hektisch den Kopf. » Ihr könnt uns nicht aufhalten.«
» Wir haben euch schon aufgehalten«, entgegnete Storm mit ruhiger Stimme. » Løvengren und die zehn anderen sind festgenommen. Valhal ist geschlossen worden.«
» Das ist eine Lüge!«
» Was glaubst du, wie wir dich sonst gefunden hätten? Du bist ganz allein.«
Benjamin schielte zur Rathausuhr empor und blickte anschließend über den Platz. Fast schien es so, als hätte Storm ihn überzeugt. » Haben … sie … mich verraten?« Er sah aus wie ein Schuljunge.
Storm zögerte mit einer Antwort. » Nein«, sagte er schließlich. » Aber sie haben dich vom ersten Tag an belogen. Wie sie auch Jonas belogen haben, damit er die Bombe am Kongens Nytorv zündet. Sie wollten von Anfang an, dass nur du hier bist. Die anderen Rucksäcke haben wir in der Firma gefunden. Ich bin sicher, dass sie dich töten wollen, wenn sie dich nicht mehr brauchen.«
» Das würde L. T. niemals zulassen. Niemals!«
Storm schaute ihn betrübt an. » L. T. hat seinen besten Freund Bjarne ermordet. Warum sollte er also bei dir zögern?«
» Sie lügen!«, schrie Benjamin. Seine Hände krampften sich um den Detonator.
» Nein, dazu habe ich keinen Grund. Sie haben dich missbraucht, Benjamin. Das ist die Wahrheit. Ich weiß, dass du zu ihnen aufblickst, aber der einzig richtige Soldat von ihnen bist du. Die anderen sind nichts als gemeine Mörder. Du kannst stolz auf dich sein. Du hast deine Pflicht erfüllt und mehr als das. Du bist jetzt schon ein Held. Du musst niemandem mehr etwas beweisen.«
Benjamin wischte sich über den Mund. » Ich … ich …«
» Lass mich dir helfen.«
» In dem Sie mich erschießen?« Benjamin starrte Katrine an.
» Natürlich nicht«, antwortete Storm. Er legte seine Hand auf Katrines Unterarm und brachte sie dazu, die Pistole zu senken. Er nickte den anderen Beamten zu, die ihrem Beispiel folgten.
» Ich möchte gern, dass wir alle den heutigen Tag überleben.«
» Ich weiß nicht … wir … wollten doch nur Gutes tun … das Volk verteidigen … und Dänemark … dafür steht Valhal … für Sicherheit.« Seine Hände zitterten unkontrolliert.
» Gib mir jetzt den Detonator.« Storm ging langsam auf ihn zu.
» Dafür … haben wir … ich … immer gekämpft.«
» Das weiß ich«, entgegnete Storm und kam ihm immer näher.
» Haben Sie wirklich meine Papiere gesehen?« Benjamin starrte ihn mit wildem Blick an.
Storm nickte. » Natürlich habe ich das.«
» Dann haben Sie vielleicht auch die hier gesehen?« Er riss seine Jacke auf und griff in die Innentasche.
Storm hob seine Pistole. Benjamin zog seine Hand wieder heraus. Zwei Schüsse trafen ihn in die Brust. Das Geräusch war ohrenbetäubend laut.
Benjamin schaute ihn mit verschleiertem Blick an. Dann knickten seine Beine ein, und er stürzte zu Boden.
Katrine war rasch bei ihm und sicherte den Detonator.
Storm kniete sich hin und hob Benjamins Kopf an. Das Blut lief ihm aus dem Mundwinkel.
» Wo ist der Rucksack, Benjamin?«
Benjamin hustete Blut auf Storms weißes Hemd.
» Sag es mir jetzt. Damit wir die Sache beenden können.«
Benjamin versuchte, auf den Rathausplatz zu gucken. » Unter dem Wagen … mitten auf dem Platz.«
Storm nickte den beiden PET -Agenten zu, die sich sofort in Bewegung setzten.
» Wir waren dort Helden«, flüsterte Benjamin. » Wir haben den Unterschied … Jannick …«
Benjamin schloss die Augen. Sein Körper erschlaffte. Storm blickte auf Benjamins Hand, die sich langsam öffnete. Er erkannte die Tapferkeitsmedaille. Das Letzte, was Benjamin ihm hatte zeigen wollen, ehe er ihn getötet hatte.
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Katrine legte ihre Glock und ihren Dienstausweis auf Storms Schreibtisch.
» Regnet es nicht schon seit Monaten?«, fragte
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