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Der Waisenstern.

Der Waisenstern.

Titel: Der Waisenstern. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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schlafen. Aber achten Sie auf die Tausendfüßler. Die beißen unangenehm. Ich bin sicher, daß Sie am Morgen ein Bauer mit in die Stadt nimmt - wenn Sie früh genug aufstehen, um ihn zu erwischen.«
    »Danke«, sagte Flinx, der immer noch in das Tal hinunterblickte. Mit dem schimmernden See, der sich an den Fuß des mächtigen Vulkans schmiegte, wirkte es ganz attraktiv, wenn seine Aufmerksamkeit auch in erster Linie dem prosaischen Gebäude des Depots galt. Je näher sie kamen, desto weniger eindrucksvoll war es. Sein aquamarinfarbener Anstrich wirkte vor den natürlichen Braun- und Grüntönen der Vegetation der dahinterliegenden Dschungellandschaft grell. Als sie die Talsohle erreichten, sah Flinx, daß die Gebäude keine Fenster hatten. Passend, dachte er grimmig. Schließlich waren die Bauwerke ja für Dinge und nicht für Menschen bestimmt.
    Der Wagen hielt vor dem Haupteingang. Vor der einfachen Doppelglastür standen weder eindrucksvolle Skulpturen, die die Brüderschaft der Homanx verherrlichten, noch plätschernde Springbrunnen. Ein paar unauffällige Schwebewagen parkten in dem kleinen offenen Hangar daneben.
    Flinx öffnete die Tür und stieg aus. Pip regte sich in den losen Falten seiner Kombination, und Flinx beruhigte ihn, während er dem alten Fahrer sein Kredimeter reichte. Der Fahrer führte es in einen großen Schlitz am Armaturenbrett seines Wagens ein und wartete, bis das Gerät zu summen aufgehört hatte. Dann, als die Überweisung vollzogen war, reichte er Flinx das Kredimeter zurück.
    »Viel Glück, junger Freund. Ich hoffe, Ihr Besuch ist all die Mühe wert, die Sie hatten, um hierher zu kommen.« Er winkte ihm aus dem Wagen zu und fuhr zur Bergstraße zurück.
    »Mühe« ist viel zu wenig gesagt, alter Mann, dachte Flinx und rief »Selamat seang!«
    Einen Augenblick lang stand Flinx nachdenklich vor dem Depot und lauschte dem weichen Plätschern von Wasser, das von Terrasse zu Terrasse fiel. Von den Feldern drang das Töff-töff eines Kultivators herüber, den ein Bauer lenkte. Der alte Fremdenführer hatte ihm erklärt, daß die Leute gerade dabei waren, ihre fünfte Reisernte einzubringen, und gleichzeitig die sechste vorbereiteten.
    Flinx hatte jegliches Interesse an Ackerbau und Tempeln - ja, der ganzen Insel - verloren. Er würde sich jetzt noch ansehen, was dieses langweilige Gebäude anzubieten hatte, anschließend Einblick in die Akten von Allahabad nehmen und in ein paar Tagen die Rückreise nach Moth antreten - mit oder ohne Informationen.
    Er ärgerte sich, daß er dem indirekten Rat des Angestellten im Shuttlehafen nicht nachgekommen war und versucht hatte, sich auf irgendeinem Wege Zutritt zu dem Diplomatenshuttle von Brisbane zu verschaffen. Statt dessen hatte er Wochen damit vergeudet, die hiesige Sprache zu lernen und sein kleines Boot über das Meer zu steuern.
    Er hatte eine bewaffnete Festung mit meterdicken Mauern, strotzend von Strahlern und SCCAM- Projektoren erwartet und fand statt dessen eine Insel mit Reisbauern und Studenten. Nicht einmal das Kanzleramt tagte.
    Flinx ging die paar Stufen hinauf und schob die Doppeltüren auf, wobei er beinahe angewidert registrierte, daß sie sich manuell öffnen ließen, ohne ihm irgendeinen Widerstand entgegenzusetzen. Ein kurzer Gang führte in einem kleinen kreisrunden Raum mit einer hohen Kuppel. Sein Blick wurde nach oben gezogen - und er erstarrte. Die Kuppel war mit einer Tridi-Projektion der ganzen bewohnten Galaxis erfüllt. Jede Commonwealth-Welt war farbig hervorgehoben und durch winzige Blockbuchstaben in Symbosprache markiert.
    Flinx studierte das Diorama, wobei er zuerst Terra und Hivehom wegen ihrer auffälligen Farben entdeckte und dann Evoria, Amropolus, Kindergarten sah - alles Thranxwelten. Dann weiter zu den menschlichen Planeten Repler, Moth, Cachalot und Centaurus III und V. Halbe Lichter wiesen auf Außenposten der Homanx-Forschung hin, Randwelten wie Burley mit ihren reichlichen Metallvorräten, Rhyinpine mit seinen Troglodyten und endlosen Cavernen und der eisige Globus des fernen Tran-ky-ky.
    Sein Blick senkte sich zu dem gewölbten Boden des Raumes; dort befand sich ein Mosaik, dessen Motiv ganz einfach war. Es bestand aus vier Kreisen, wovon zwei die Hemisphären von Terra und die anderen zwei die von Hivehom repräsentierten. Sie bildeten einen Kasten mit einem einzelnen kleinen Kreis in der Mitte, welcher alle vier kreisförmigen Karten berührte. Der Kreis in der Mitte enthielt ein aufrecht

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