Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Waisenstern.

Der Waisenstern.

Titel: Der Waisenstern. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
Vom Netzwerk:
zu machen«, meinte Flinx. »So ziemlich das einzige in dieser Galaxis, was ich bestimmt weiß, ist, daß ich ich bin.« Er grinste. »Wer immer das auch ist.«
    Sie erwiderte das Lächeln nicht. »Das werden wir ja herausfinden.«
    Sobald Flinx' Identität durch verschiedene Überprüfungen festgestellt war, wurde das Mädchen wieder freundlich. »Es ist spät«, meinte sie, als die Identifizierungsprozedur abgeschlossen war. »Warum warten Sie nicht und nehmen morgen früh Akteneinsicht? Es gibt einen Schlafsaal für Besucher, und Sie können in der Cafeteria mit den Angestellten essen, wenn Sie Geld haben. Wenn nicht, können Sie ein Almosen verlangen, wenn die Kirche auch nicht viel davon hält.«
    »Ich kann bezahlen«, erklärte Flinx.
    »Gut.« Sie wies in den Korridor. »Folgen Sie dem gelben Streifen auf dem Boden. Das führt Sie zum Besucherbüro. Dort wird alles weitere erledigt.«
    Flinx setzte sich in Bewegung, blieb dann aber noch einmal stehen. »Wie geht das mit der Akteneinsicht?«
    »Kommen Sie morgen hierher zurück. Ich habe die ganze Woche von zehn bis sechs Dienst. Später müßten Sie mich suchen oder wieder von vorne beginnen. Ich muß dann eine andere dienende Aufgabe übernehmen, aber den Rest dieser Woche kann ich Ihnen helfen. Mein Name ist Mona Tantivy.« Sie hielt inne und blickte Flinx nach. Dann meinte sie, als wäre ihr das erst jetzt in den Sinn gekommen: »Und was, wenn der Name Philip Lynx sich nicht mit dem Kind in Verbindung bringen läßt, das in Allahabad geboren wurde?«
    »Dann«, rief Flinx zurück, »können Sie mich nennen, wie Sie wollen... «

6
    Man wies ihm eine kleine, einfach eingerichtete Kammer zu. Er verbrachte eine Stunde damit, sich den Reisestaub abzuwaschen, und als er aus der Dusche kam, erwartete ihn eine angenehme Überraschung - man hatte seine Kombination abgeholt und gereinigt. Gut, daß er Pip mit ins Bad genommen hatte.
    Er kam sich jetzt geradezu unangenehm sauber vor. Man wies ihm den Weg zur nächsten Kantine, wo er sich bald inmitten einer ganzen Schar aquamarinfarbener Kutten und Anzüge fand. Die Kantine selbst überraschte ihn; sie war mit Sträuchern und Springbrunnen geschmückt und bildete einen weichen Kontrast zum spartanischen Äußeren des Gebäudes. Verschiebbare Wände teilten sie in drei Abschnitte.
    Ein Abschnitt war gemäßigt klimatisiert, so wie es die Menschen vorzogen, während die der Tür entfernteste Zone sich von leichtem Nebel verhüllt darbot, weil sie die Hitze und die Feuchtigkeit enthielt, die die Thranx schätzten. Die Speisezone dazwischen war mit Abstand die größte. Hier gingen die beiden Zonen allmählich ineinander über und bildeten ein Klima, das für Menschen etwas zu feucht und zu warm war, während es den Thranx zu kühl und zu trocken schien und doch für beide erträglich war. Alle drei Abschnitte waren überfüllt.
    Er war dankbar, daß auch ein paar Menschen und Thranx zugegen waren, die nicht die Farben der Kirche trugen; so kam er sich wesentlich weniger auffällig vor.
    Überall hing der Geruch von frisch zubereitetem Essen. Einige der Gerüche waren exotisch, konnten aber keineswegs mit der unglaublichen Vielfalt von Gerüchen in Wettbewerb treten, wie man sie stets auf dem Marktplatz von Drallar vorfand. Trotzdem spürte er, wie ihm das Wasser im Munde zusammenlief. Seit dem kurzen Frühstück, das er am frühen Morgen in der Stadt zu sich genommen hatte, hatte er nicht mehr gegessen.
    Kurz nachdem er beim Autokoch seine Bestellung abgegeben hatte, erhielt er ein wohlschmeckendes Steak unbestimmter Herkunft und ein Sortiment von Brot und Gemüse. Als er sich nach dem Rest seiner Bestellung erkundigte, leuchtete ein kleiner Bildschirm auf:
    In den Kantinenräumen des Depots sind keinerlei berauschende Getränke auch noch so milder Wirkung zulässig.
    Flinx schluckte seine Enttäuschung hinunter - ein armseliger Ersatz für das Bier, das er bestellt hatte - und begnügte sich mit geeistem Shaka.
    Pip hatte sich wieder um seine Schulter geringelt. Die Flugschlange hatte zu ein paar neugierigen Fragen, nicht aber zu Furcht Anlaß gegeben. Die in der Kantine Anwesenden - ihr Alter reichte von weniger als dem seinen bis zu über hundert - legten eine seltsame Gleichgültigkeit gegenüber der Gefahr an den Tag, daß der Minidrach plötzlich ätzenden Tod speien könnte.
    Flinx setzte sich allein an einen Tisch. Seine Ohren waren nicht größer als normale Ohren und sein Talent nicht schärfer als

Weitere Kostenlose Bücher