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Der Waisenstern.

Der Waisenstern.

Titel: Der Waisenstern. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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Gleichzeitig heulte in Flinx' Geist etwas auf, das er schon beinahe vergessen hatte.
    Gleichzeitig ertönte ein Schrei, den jeder hören konnte.
    »Challis!« rief Rudenuaman verärgert. »Können Sie nicht dafür sorgen, daß der Balg ruhig bleibt? Ich werde sowieso nie verstehen, warum Sie ihn die ganze Zeit mit sich herumschleppen...« Sie hielt inne, und ihr Blick wanderte zwischen dem Händler, der unter der halb offenen Tür stand und Flinx anstarrte, und dem rothaarigen Jungen hin und her.
    »Ah... wa... du!« brachte Conda Challis schließlich hervor, wie jemand, dem ein Knochen in die Luftröhre geraten ist.
    »Kennen Sie diesen jungen Mann?« fragte Rudenuaman. Eine schreckliche Wut baute sich in ihr auf. Langsam begann sie zu begreifen, wie Flinx diese Welt gefunden hatte. Ihre Meinung stimmte nur teilweise, aber zumindest glaubte sie, es zu wissen. »Sie kennen einander! Erklären Sie sich, Challis!«
    Der Kaufmann hatte jegliche Kontrolle über sich selbst verloren. »Er weiß über die Juwelen Bescheid«, stieß er hervor. »Ich wollte, daß er mir dabei helfen sollte, mit einem Juwel zu spielen, und er... «
    Ohne es zu wollen, hatte der Händler etwas ausgeplaudert, was Flinx geargwöhnt hatte. »So, die Janusjuwelen kommen von hier. Das ist höchst interessant und erklärt eine ganze Menge.« Er blickte auf Sylzenzuzex hinunter.
    »Syl, das erklärt natürlich ganz eindeutig, warum jemand sich in solche Ausgaben stürzen und die ungeheure Strafe riskieren würde, die auf Mißachtung eines Kirchenedikts steht.«
    Eine winzige silberne Stimme platzte heraus: »Du kolossaler fetter Idiot!« schrie sie.
    Der bereits verstörte Challis blickte nach unten und stellte erschreckt fest, daß die stets liebenswürdige Mahnahmi ihm schreckliche Grimassen schnitt. Flinx sah interessiert zu. Der Händler hatte endlich etwas getan, das gefährlich genug war, um sie zu veranlassen, ihren sorgfältig aufrechterhaltenen Panzer der Unschuld zu durchbrechen.
    Rudenuaman sah mit ähnlicher Neugierde zu, obwohl ihre eigentliche Aufmerksamkeit und auch ihr Ärger immer noch Challis galten. Sie musterte ihn fast bedauernd.
    »Langsam beginnen Sie lästig zu werden, Conda. Ich weiß nicht, weshalb dieser Mann hierhergekommen ist, aber ich glaube nicht, daß es mit den Juwelen zu tun hat. Auch ist es inzwischen ohne Bedeutung, daß Sie gerade das bestgehütete Geheimnis im ganzen Commonwealth preisgegeben haben, weil es nie diese Welt verlassen wird, jedenfalls ganz bestimmt nicht mit einem von diesen beiden.«
    Sie deutete auf Flinx und Sylzenzuzex.
    »Aber er hat mich verfolgt, mich heimgesucht!« protestierte Challis verzweifelt. »Es muß etwas mit den Juwelen zu tun haben.«
    Rudenuaman wandte sich Flinx zu. »Sie sind Challis gefolgt? Aber warum?«
    Der Händler jammerte weiter, ohne zu wissen, daß er damit die Antwort bestätigte, die Flinx vorher gegeben hatte. »Oh, irgend so ein dummes Geschwätz wegen seiner Herkunft!« Zu Flinx' großer Enttäuschung sagte er nicht, ob er zu diesem Thema irgendwelche weiteren Informationen beizutragen hatte.
    »Vielleicht sollte ich Ihnen doch glauben«, meinte Rudenuaman vorsichtig zu Flinx gewandt. »Wenn es eine Ausrede ist, dann jedenfalls eine, an die Sie sich halten.«
    Am besten war es, wenn er sie von seiner Person ablenkte, sagte sich Flinx. »Wo werden denn die Juwelen abgebaut? Oben am Berg?«
    »Sie machen mir wirklich Spaß«, sagte sie, ohne sich diesen Spaß anmerken zu lassen. »Ja, vielleicht sollte ich Sie wirklich eine Weile leben lassen. Es wäre einmal nett, geistige Anregung zu erfahren.« Sie wandte sich um und musterte den Händler streng. »Und was Sie betrifft, Conda, mir reicht es jetzt, Sie haben zu oft Ihre privaten Perversionen und das Geschäftliche miteinander vermischt. Ich hatte gehofft...« - sie zuckte die Achseln -, »je weniger Sie über die Juwelen und ihre Herkunft wissen, desto besser, aber wenn man bedenkt, was hier auf dem Spiel steht, glaube ich, muß ich wirklich das Risiko eingehen, einen anderen Verteiler draußen zu finden.«
    »Teleen, nein«, murmelte Challis und schüttelte heftig den Kopf. Aus dem ungeheuer wohlhabenden, mächtigen Handelsherrn war plötzlich ein verängstigter, fetter alter Mann geworden.
    »Und wegen diesem heulenden Balg müssen wir auch etwas unternehmen«, fügte sie hinzu und warf der stumm zusehenden Mahnahmi einen giftigen Blick zu. »Linda... schaff sie hinüber zu Riles. Er kann mit Challis machen,

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