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Der Waisenstern.

Der Waisenstern.

Titel: Der Waisenstern. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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was er will, solange es nur einigermaßen schnell geht. Schließlich...«, fügte sie großmütig hinzu, »war er eine Weile unser Geschäftspartner. Was den kleinen Schreihals angeht, so wollen wir sie uns für die Zeit nach dem Abendessen aufheben. Wenn wir es richtig anstellen, bleibt sie uns noch ein paar Tage.«
    »Nein!«
    Flinx spürte, wie ihn der empörte geistige Schrei mitriß. Eine ungeheure Kraft fegte durch den Raum, riß Teppiche, Möbel und Leute weg und schleuderte sie zu Boden. Ein paar von den dicken rosafarbenen Polyplexalumscheiben der Panoramafenster wurden nach draußen gedrückt.
    Flinx kämpfte um die Kontrolle über seinen Körper und schaffte es schließlich, sich an einer Couch festzuhalten, die mit dem Boden verschraubt war. Pip flatterte unruhig über seinem Kopf. Er zischte verärgert, konnte sich aber in dem orkanartigen Wind auch nur mit Mühe in der Luft halten.
    Flinx bedeckte sein Gesicht mit der Hand und spähte in den Orkan.
    Sylzenzuzex war in eine Ecke geschleudert worden. Linda lag bewußtlos in der Nähe. Sie hatte dem ungeheuren Luftsog am nächsten gestanden. Teleen aux Rudenuaman lag in einer Masse dicker Fellteppiche und zerbrochener Möbelstücke begraben, während die beträchtliche Leibesfülle von Conda Challis sich in der Fellbespannung neben der Tür festgeklammert hatte und sich alle Mühe gab, nicht von dem Wind weggefegt zu werden.
    »Du fetter Idiot!« schrie der Ursprung jenes Minitaifuns ihn an und stampfte auf den Boden. »Du blöder Kretin, du Schweinearsch... jetzt hast du alles verdorben! Warum hast du auch deinen blöden Mund nicht halten können? Jahrelang habe ich dich davon abgehalten, über deine eigene Zunge zu stolpern, jahrelang habe ich die richtigen Entscheidungen für dich getroffen, selbst, wo du dir eingebildet hast, sie kämen von dir! Und jetzt hast du alles weggeworfen, alles!« Sie weinte, kindliche Tränen rannen ihr über die Wangen.
    »Mein liebes Kind«, keuchte Challis, bemüht, sich in dem Orkan Gehör zu verschaffen, »schaff uns hier weg und... «
    »Mein liebes Kind!« schrie sie ihn an. »Ich kenne die Worte noch nicht einmal, um das zu beschreiben, was du mit mir vorhattest oder was du alles schon getan hast - nicht, daß es dir etwas bedeuten würde. Ich kann dich nicht mehr retten, Daddy Challis.« Sie sah sich mit funkelnden Augen im Zimmer um.
    »Ihr könnte alle zum Teufel gehen, jeder zu dem, an den er glaubt! Ich habe vor keinem von euch Angst, aber ich brauche Zeit, um ich selbst zu werden. Ich weiß noch nicht, was ich bin.«
    Sie blickte verächtlich auf Challis. »Du hast mir meine Chance verdorben, reich und mächtig zu werden! Der Teufel soll dich holen!«
    Und drehte sich um und rannte den Korridor hinunter. »Eines Tages«, stach ein geistiger Schrei nach Flinx, »werde ich sogar stark genug sein, um es mit dir aufzunehmen, und dann komme ich zurück.«
    Der Wind legte sich langsam. Flinx konnte sich zur Seite rollen und seine Verletzungen betasten. Er sah, daß Sylzenzuzex ihre gebrochene Fußhand hatte schützen können. Ihr hartes Exoskelett hatte sie vor weiteren Verletzungen bewahrt, so daß sie tatsächlich von allen Anwesenden die am wenigsten Verletzte war. Abgesehen von Pip natürlich, der sich unverletzt, aber verstört auf Flinx' Schulter niederließ. Nur die Stärke des Windes hatte ihn daran gehindert, Mahnahmi zu töten.
    Teleen aux Rudenuaman war stärker erschüttert, als sie zuzugeben bereit war. »Linda... Linda!« Die Leibwächterin gewann gerade ihr Bewußtsein zurück. »Alarmiere den Stützpunkt! Alle! Dieses Kind ist sofort zu töten! Die Kleine ist eine Adeptin!«
    »Ja... Madam«, antwortete die Frau mit belegter Stimme. Sie blutete an der rechten Wange und zuckte vor Schmerz zusammen, als sie ihren linken Ellbogen betastete.
    Rudenuaman gab sich Mühe, zuversichtlich zu erscheinen. »Mir ist egal, was für Zaubertricks sie beherrscht. Sie ist nur ein Kind und kommt alleine nicht weiter.«
    Wie als Antwort darauf erreichte sie Minuten später ein dumpfes Dröhnen, welches durch die zerbrochenen Fensterscheiben hereinhallte. Rudenuaman hinkte schnell an die durchsichtige Wand. Auch Flinx kam noch rechtzeitig hin, um etwas zu sehen, das von allen Anwesenden nur ihn nicht überraschte.
    Ihr Schiff - und damit ihre letzte Hoffnung auf Flucht - schrumpfte schnell am Ende der Landebahn zu einem Punkt am Himmel zusammen, einem Punkt, der mit rasender Geschwindigkeit zwischen den Bergspitzen

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