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Der Waisenstern.

Der Waisenstern.

Titel: Der Waisenstern. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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Stock und lachte glucksend. Die Arbeiter drehten sich neugierig nach ihr um.
    »Ich kann Sie auch tot nennen, wenn Sie das vorziehen«, erklärte die Händlerin schließlich. Dann wies sie auf die Regale mit Schutzkleidung. »So, ziehen Sie das an, im Berg ist es ziemlich kalt.«
    Nachdem sie die Schutzanzüge angelegt hatten, folgten sie ihr und dem AAnn-Ingenieur über eine breite Straße. Bald wich das Metall dem nackten Felsen. In gleichmäßigen Abständen aufgebaute Duralumbögen trugen die Decke.
    Flinx' Thermoanzug stand ein Stück offen, so daß der kleine Reptilkopf herausschauen und sich orientieren konnte. Doppelreihen von Lichtröhren erfüllten den Tunnel mit gleichmäßiger Helligkeit.
    »Dieser Abschnitt ist bereits abgebaut«, erklärte Rudenuaman. »Die Juwelen liegen in einer Ader, die sich horizontal in den Berg hinein erstreckt.«
    Sie verlangsamten ihre Schritte.
    »Es gibt ein paar weitere Nebenschächte, die an kleineren Adern entlang verlaufen. Einige davon liegen ein wenig über, wieder andere unter unserer gegenwärtigen Position. Man hat mir erklärt, daß die Steine sich in Blasen des Vulkangesteins gebildet haben, die früher mit Gas gefüllt waren. Eine ungewöhnliche Kombination von Druck und Hitze hat die Janussteine erzeugt.
    Die Edelsteine selbst liegen in anderem Gestein als dem, woraus der Berg selbst besteht, so wie Diamanten in dem Kimberlit von Terra und den Broninregenbogenkratern, die auf Evoria abgebaut werden. So schildern mir das wenigstens meine Ingenieure.«
    Meevo ignorierte diesen Besitzanspruch, den sie damit ausdrückte, und machte eine kurze zustimmende Geste. »So ist es. Im Empire gibt es ähnliche Beispiele von isolierter Edelsteinbildung, aber nichts, was so ungewöhnlich wäre wie das hier.«
    Flinx spürte ein Prickeln in seinem Gehirn und blickte in die dunklen Tiefen des Schachts. »Da kommt jemand«, erklärte er schließlich.
    Rudenuaman wandte sich um und meinte gleichgültig: »Das sind bloß ein paar Eingeborene. Sie sind primitiv, aber intelligent genug für manuelle Arbeit. Sie haben keine Werkzeuge und keine Zivilisation, und abgesehen von ein paar Grunzlauten und einigen nachgeahmten menschlichen Worten auch keine Sprache. Sie tragen keinerlei Kleidung. Daß man sie überhaupt als intelligenzbegabt bezeichnen kann, liegt an den einfachen Veränderungen, die sie an ihren Höhlen vornehmen - sie rollen zum Beispiel Steinbrocken davor, um den Eingang kleiner zu machen, graben sich tiefer in den Berg hinein und so weiter. Sie leisten für uns die schwere Arbeit und gehen sorgsam mit den Steinen um, die sie finden.
    Wir haben die Bohrwerkzeuge für sie etwas vereinfacht. Ihr Pelz ist so dick, daß die Kälte im Bergesinneren sie nicht zu stören scheint, das ist günstig für uns. Selbst mit Thermoanzügen wäre es für Menschen schwierig und für AAnn unmöglich, die Steine abzubauen, wenn man bedenkt, wie tief der Schacht jetzt in den Berg hineinreicht. Falls die Kälte die Eingeborenen wirklich stört, scheint ihnen das jedenfalls in Anbetracht der Belohnung, die sie für jedes Juwel von uns bekommen, erträglich.«
    »Womit belohnen Sie sie denn?« fragte Flinx. Die schwerfälligen Gestalten waren inzwischen näher gekommen. Flinx' Nackenhaare sträubten sich, und Pip regte sich unter seiner Kombination.
    »Beeren«, stieß Meevo angewidert hervor. »Beeren und Früchte, Nüsse und Wurzeln. Wurzelfresser!« schloß er dann mit dem Ekel, der allen Fleischfressern gemeinsam war.
    »Dann sind sie wohl Vegetarier?«
    »Nicht ganz«, korrigierte Rudenuaman. »Sie sind offenbar imstande, Fleisch zu verdauen, und verfügen über die Zähne und Klauen, die zur Jagd erforderlich sind, aber sie ziehen das Obst und die Beeren vor, die unsere automatischen Erntemaschinen für sie sammeln.«
    »Dreckwühler«, murmelte der AAnn-Ingenieur. Er sah Rudenuaman an. »Entschuldigen Sie mich jetzt bitte, aber ich habe zu arbeiten.« Er wandte sich um und ging zu seiner Arbeitsstelle zurück.
    Inzwischen waren die vier Eingeborenen nahe genug herangekommen, daß Flinx Einzelheiten erkennen konnte. Sie waren alle größer als selbst groß gewachsene Menschen und zwei- oder dreimal so breit. Wieviel von dieser Fülle auf den unglaublich dichten braunen Pelz zurückzuführen war, der schwarze und weiße Flecken aufwies, konnte er nicht sagen. In Körperbau und Aussehen erinnerten sie an Bären, hatten aber keine Schnauze, sondern ein flaches Maul. Ihre schwarze Nase war

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